PSV Neumünster erwartet Aufsteiger Inter Türkspor

von Olaf Wegerich

Mannschaft des PSV Neumünster Saison 2025-2026. © 2025 Olaf Wegerich


Für den PSV Neumünster wird es verdammt schwer, den guten 3. Platz aus der letzten Saison zu wiederholen. Durch den Abgang einiger etablierter Spieler werden die Karten neu gemischt, und es könnte durchaus einen holprigen Start geben.

Erfahrungsverlust wiegt schwer

Neun Abgängen stehen dabei acht Neuzugänge gegenüber. Doch es ist mit Torhüter Torben Franzenburg sowie den Abwehrspielern Mats Melahn, Paul Sachse und Benny Klimmek viel Erfahrung an der Stettiner Straße verloren gegangen.

Trainer-Duo Buthmann/Voss bleibt ambitioniert

Ähnlich sieht es auch PSV-Coach Dennis Buthmann, der sich zusammen mit seinem gleichberechtigten Trainerkollegen Nils Voß trotzdem ehrgeizige Ziele gesetzt hat. „⁠Insgesamt kann es schon sein, dass wir in der Breite etwas an Qualität verloren haben, weil wir sehr viele gestandene Oberligaspieler ersetzen mussten. Das wird möglicherweise etwas Zeit benötigen. Wir wollen aber wieder in der Spitzengruppe dazugehören, sind uns aber klar, dass wir dafür Woche für Woche am Limit spielen müssen.“

Neue Spieler mit Entwicklungspotenzial

Bei den Neuzugängen des PSV fällt auf, dass es sich überwiegend um Perspektivspieler handelt, die wahrscheinlich noch ihre Zeit benötigen. Lediglich zwei Spieler bringen Erfahrung aus der Oberliga mit.

Angreifer Ben Luca Nohns mit Ambitionen

Dabei sticht Ben Luca Nohns (22) vom FC Kilia Kiel heraus. Er kam beim letztjährigen Meister zu elf Einsätzen und erzielte dabei sechs Treffer. Nun hofft der Angreifer beim PSV auf deutlich mehr Spielanteile und den Durchbruch. Auch Simar Dilbagi kam beim TUS Rotenhof nur zu Kurzeinsätzen in der Oberliga.

Trainer-Team des PSV Neumünster ( v. l.) - Timo Rosenfeld, Nils Voss, Dennis Buthmann, Michael Krause (TW-Trainer). © 2025 Olaf Wegerich
Trainer-Team des PSV Neumünster ( v. l.) – Timo Rosenfeld, Nils Voss, Dennis Buthmann, Michael Krause (TW-Trainer). © 2025 Olaf Wegerich

Torhüterfrage noch offen

Spannend wird es auch auf der Torhüterposition. Wer beerbt Torben Franzenburg, der mit seinem großen Erfahrungsschatz nur schwer zu ersetzen sein wird? Zuletzt war Tilman Körtzinger gesetzt, der bereits 29 Oberligaspiele für Inter Türkspor vorweisen kann. Wie stehen die Chancen von Samuel Aphrem, der aufgrund einer Verletzung von Franzenburg in der letzten Saison zu immerhin 16 Oberligaeinsätzen kam? Am Wochenende ist zumindest klar, dass Körtzinger spielt, da sich Aphrem noch im Urlaub befindet und erst am Samstag zurückkehrt.

Durchwachsene Vorbereitung des PSV

Neben dem Ausscheiden im SHFV-Landespokal lief es in den letzten Wochen nicht immer nach Plan. Daher ist auch Coach Buthmann in seiner Bewertung nicht rundum zufrieden. „Insgesamt war die Vorbereitung zufriedenstellend, wenngleich es die ein oder andere kleine Unwägbarkeit gab. Besonders hinten raus konnten wir uns steigern“, sagte der PSV-Coach.

Schweres Auftaktprogramm für Neumünster

Zum Saisonauftakt wartet mit Aufsteiger Inter Türkspor Kiel auf den PSV ein Gegner, für den es nur um den Klassenerhalt geht. Danach kommt es knüppeldick: Im ersten Auswärtsspiel geht es zu Regionalliga-Absteiger Holstein Kiel II, und bereits am 3. Spieltag erwartet der PSV den VfR zum Stadtderby.


Dennoch ist die Zielsetzung beim PSV für das erste Punktspiel klar umrissen. „⁠Inter ist etwas schwierig einzuschätzen, weil es schon einige personelle Veränderungen gegeben hat. Unter anderem wurde der Trainer gewechselt. Unser Ziel und Anspruch ist es aber auf jeden Fall, dieses Spiel zu gewinnen“, sagt Buthmann. Bis auf die bekannten Langzeitverletzten wird der PSV personell vermutlich aus dem Vollen schöpfen können.

Inter Türkspor: Umbruch nach dem Aufstieg mit neuem Coach

Bei Aufsteiger Inter Türkspor Kiel ersetzte Thomas Schwantes in der Sommerpause Aufstiegstrainer Abdul Yilmaz, nachdem man sich zuvor auf eine Vertragsverlängerung nicht hatte einigen können. Der Vertrag des erst im letzten Winter verpflichteten Yilmaz lief zunächst bis zum Ende der letzten Saison.

Großer Umbruch im Kader

Dass dem Aufsteiger eine verdammt schwere Saison bevorsteht, weiß auch Schwantes, der mit einem nahezu komplett neuen Kader, der inzwischen 27 Spieler umfasst, in die neue Saison geht. „Unser Ziel ist ganz klar der Klassenerhalt, was schwer genug wird. Wir haben viele junge Wilde, die aber noch eine Schippe drauflegen müssen. Wir müssen konzentriert weiterarbeiten.“ Mit Torhüter Tilman Körtzinger und Innenverteidiger Tom Marquardt haben zwei Säulen des Aufstiegs den Verein in Richtung PSV verlassen.

Thomas Schwantes und Ex-Spieler Lars Horstinger (li.) als Co-Trainer sind das neue Trainergespann von Inter Türkspor Kiel . © 2025 Ismail Yesilyurt
Thomas Schwantes und Ex-Spieler Lars Horstinger (li.) als Co-Trainer sind das neue Trainergespann von Inter Türkspor Kiel . © 2025 Ismail Yesilyurt

Abbas Sharba mit Oberliga-Erfahrung

Mit Mittelfeldspieler Abbas Sharba, der nach einem Jahr vom künftigen Ligarivalen Eutin 08 zurück kehrte, konnte zumindest ein Spieler mit Oberligaerfahrung neu verpflichtet werden. „Jeder erfahrene Spieler ist bei uns herzlich willkommen. Dann muss man sehen, ob es sportlich und menschlich passt“, hat Schwantes die Hoffnung auf weitere Neuzugänge mit Oberligaerfahrung aber noch nicht aufgegeben.

Trainingslager mit positivem Abschluss

Am letzten Wochenende absolvierte Inter ein Trainingslager auf der eigenen Anlage, das mit einem 2:0-Testspielerfolg bei der Probsteier SG einen erfolgreichen Abschluss fand. „Danach haben wir in der wunderschönen ‚Küstenperle‘ in Heidkate noch gemeinsam gegessen. Das war ein kerniger Abschluss“, schwärmte Trainer Thomas Schwantes. Zum Gastspiel in Neumünster sagte Schwantes: „Der PSV ist eine sehr etablierte Mannschaft.“

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