PSV entführt schmeichelhaften Zähler aus Eichede

von Olaf Wegerich

Auf 1:1-Torschütze Jesper Tiedemann (li., PSV), hier gegen Fatlum Zymberi (Eutin), ist beim Toreschießen zuletzt Verlass. © 2024 Olaf Wegerich


Im Spitzenspiel der Flens-Oberliga trennen sich am Sonntag der SV Eichede und der PSV Neumünster in einer packenden, aber nicht immer hochklassigen Begegnung 1:1 (0:0). Dadurch verteidigen die Stormarner ihren zweiten Platz, während der PSV nach der Punkteteilung auf den 4. Platz abrutscht. Tom Wittig (55.) hatte die Gastgeber nach der Pause zunächst in Führung geschossen. PSV-Torjäger Jesper Tiedemann sorgte mit seinem elften Saisontreffer für den 1:1-Ausgleich. Bei den Gästen fehlte Fynn Claasen, der sich auf das zweite Staatsexamen (Jura) vorbereitet.

Die ersten zwanzig Minuten gingen klar an die Gastgeber, die allerdings unter der Woche nicht gefordert waren, während der PSV am 3. Oktober das Heimspiel gegen Dornbreite (5:0) zu bestreiten hatte. „In der Anfangsphase waren wir nicht gut, vor allem nicht gegen den Ball. Da war Eichede deutlich griffiger und wir laden sie mit katastrophalen Fehlpässen zu Chancen ein“, war PSV-Trainer Marco Frauenstein richtig sauer.

Einen zu kurzen Rückpass von Tom Zarpe auf Samuel Aphrem erahnt Evgenij Bieche, scheitert dann aber am aufmerksamen PSV-Torhüter. „Da hatten wir Glück“, musste auch Frauenstein eingestehen.

Marvin Ehlert (li.), hier im Laufduell mit Leon Will (Dornbreite), und der PSV dürfen mit dem einen Punkt zufrieden sein. © 2024 Olaf Wegerich
Marvin Ehlert (li.), hier im Laufduell mit Leon Will (Dornbreite), und der PSV dürfen mit dem einen Punkt zufrieden sein. © 2024 Olaf Wegerich

Nachdem die Gäste die Anfangsphase schadlos überstanden hatten, kam der PSV langsam, aber sicher besser ins Spiel und seinerseits zu guten Torschüssen. Nach einem Angriff über die linke Seite pariert Marcel Gewert im Tor der Gastgeber einen Schuss von Meiko Werner überragend, und Timo Barendt verfehlt mit einem Kopfball ebenfalls nur knapp das Tor. Die letzte Möglichkeit der Gastgeber durch Keenon Erfurth aus spitzem Winkel vereitelt Aphrem.

Nach der Pause können die Stormarner durch einen Fernschuss von Tom Wittig (55.) aus gut zwanzig Metern, der unten rechts einschlägt, mit 1:0 in Führung gehen. „Das war ein total dusseliges Gegentor. Da schwante mir schon Böses, aber wir haben zum Glück eine gute Reaktion gezeigt“, war Frauenstein vom Aufbäumen seiner Mannschaft sehr angetan.

Nachdem Timo Barendt zunächst noch mit einem Kopfball an Gewert gescheitert war, machten die Gäste weiter Druck und wurden schnell belohnt. Mit einem herrlichen Volleyschuss aus gut achtzehn Metern gelingt Jesper Tiedemann (64.) der zu diesem Zeitpunkt noch völlig verdiente Ausgleich für den PSV.

Die letzten 25 Minuten gingen dann aber wieder eindeutig an die Gastgeber, die nun klar spielbestimmend waren, es aber in einigen Situationen leichtfertig versäumten, den zweiten Treffer nachzulegen.
„Nach dem Tor von Tiedemann ist uns die Puste ausgegangen. Vielleicht war es ein Faktor, dass wir unter der Woche spielen mussten und Eichede nicht. Wir hatten zuletzt keine gute Entlastung und auch keine Ballbesitzphasen“, musste PSV-Trainer Marco Frauenstein die Überlegenheit der Gastgeber anerkennen.

Kapitän Nico Fischer und der SV Eichede lassen zwei Punkte liegen. © 2024 Olaf Wegerich
Kapitän Nico Fischer und der SV Eichede lassen zwei Punkte liegen. © 2024 Olaf Wegerich

Nicht zufrieden sein konnte Eichedes Trainer Paul Kujawski mit der Punkteteilung, denn es wäre für die Stormarner deutlich mehr möglich gewesen. „Der PSV dürfte sich über den Punkt mehr gefreut haben als wir. Wir hatten aus meiner Sicht ein klares Chancenplus und haben es versäumt, das zweite Tor zu machen“, haderte Kujawski mit der Durchschlagskraft seiner Spieler, denen er aber eine vernünftige Leistung in einem sehr körperlichen und taktisch geprägten Spiel attestierte. „Bis auf eine Phase nach dem Gegentor, wo wir Probleme beim Anlaufen hatten, lassen wir nichts zu. Um den PSV zu bezwingen, müssen wir schon einen vernünftigen Tag abrufen“, so Kujawski.

Die stärksten Kräfte hatte der PSV diesmal in der Defensive. Mats Melahn zeigte ein Topspiel, und Meiko Werner machte es nach grauenvollem Beginn überragend, stellte Trainer Frauenstein heraus.

Kleine Richtigstellung am Rande: Torben Franzenburg wurde im FEK Neumünster von Dr. Thomas Gangl erfolgreich operiert und nicht in Kiel, wie zuletzt berichtet.

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