Probsteier SG 3:0 gegen VfB Kiel – Keeper Bent Möllgaard verhindert Debakel

von Ismail Yesilyurt

Auch im 2. Versuch kann Eslam Emiri (Probsteier SG) Bent Möllgaard nicht überwinden. © 2023 Ismail Yesilyurt


Die Probsteier SG 2012 ist der erste Tabellenführer der Verbandsliga Ost. Der Verein aus Schönberg im Kreis Plön besiegte den VfB Kiel hochverdient mit 3:0.

Saison-Opening auf drei Plätzen

Nach dem gleichzeitigen Saison-Opening mit zwei weiteren Paarungen um 19 Uhr am Freitagabend darf sich der Traditionsverein bei seinem Keeper Bent Möllgaard bedanken, nicht in ein Debakel abgerutscht zu sein. Der Teufelskerl im Kieler Kasten bügelte reihenweise Fehler einer oft hochstehenden VfB-Mannschaft aus. Azem Mehanovic (19.), Eslam Amiri mit einer dicken Doppelchance (34.), Lennard Reinke (38., 42.) und Janik Müller (87.) fanden alle ihren Meister mit dem Gäste-Torwart. Zudem suchte Tjark-Morten Bossmann in der 16., 51. (gegen die Latte) und 59. Minute frei vor Möllgaard vergeblich das Tor-Gefühl.

Nur Jesko Köhler mit klarer Chance für VfB Kiel

Die Mannschaft von Kim Liebert erspielte sich nur eine nennenswerte Chance. Doch PSG-Goalie Thomas Bohrmann verhinderte per Fußabwehr (28.) gegen Jesko Köhler die kalte Dusche für die Elf von Spielertrainer Florian Stahl, der kurz vorher das nächsten Treffer gefordert hatte. „Macht das 2. Tor“, sollte die Anweisung erst mitte der zweiten Halbzeit erledigt werden. Auf dem bestens zu bespielenden Albert-Koch-Platz ist die Probsteier SG wacher, hungriger auf einen Erfolg und bestens eingestellt vom Trainer.

Truppe von Florian Stahl deckt Schwächen der Kieler auf

Der VfB Kiel erwischte nach anfänglichen ausgeglichenen 10 Minuten einen schlechten Tag. Mit ihrem rotierenden Mittelfeld-Dreieck suchten die Probsteier über die Flügel oder auch mit weiten Anspielen aus dem Mittelfeld in die zentrale Defensive die Schwachstellen der Gäste. Die gab es! Die Landeshauptstädter agierten oft hochstehend ohne viel Druck auf den Ballführenden. Da die vorausahnende Absetzung der VfB-Abwehrkette der manchmal schläfrig agierenden Gäste fehlte, war das natürlich Treibstoff für einen Gegner, der auf schnelles Umschaltspiel über die Flügel, aber auch vermehrt zentral setzt. So kam es zu oben erwähnten Eins-zu-eins-Duellen der Heimelf mit Bent Möllgaard.

Mehanovic und Reinke nutzen Kieler Fauxpas

Dem 1:0 für die Schönberger ging ein katastrophaler Fehlpass vor dem eigenen Strafraum von Klaus Poweleit voraus. Mehanovic bediente den zusammen mit ihm aus Schönkirchen gewechselten Reinke, der die SG in Front brachte.

Lennard Reinke (li., Probsteier SG) und Marco Franciosi (VfB Kiel) mussten nach einem Kopfballduell lange behandelt werden. © 2023 Ismail Yesilyurt
Lennard Reinke (li., Probsteier SG) und Marco Franciosi (VfB Kiel) mussten nach einem Kopfballduell lange behandelt werden. © 2023 Ismail Yesilyurt

JP“ Schindler bereitet 2:0 durch Mehanovic vor

Nach einer kurzen guten Phase nach dem Seitenwechsel fiel das Liebert-Ensemble wieder in den alten Trott zurück. Da die PSG-Defensive gut stand, fand das Sprichwort „Wer die Tore vorne nicht macht, kriegt sie hinten rein“ keine Bestätigung. Nach einem Ball in die verwaiste Stelle in der zentralen Verteidigung des VfB Kiel vom Sekunden zuvor eingewechselten „JP“ Schindler (kam auch von Concordia Schönkirchen) entscheidet Azem Mehanovic endlich mal wieder ein direktes Duell zugunsten der Heimelf. Die hinter ihrem Tor warmmachenden PSG-Ergänzungsspieler haben schon den ersten Absteiger von drei in der Verbandsliga Ost ausgemacht. „Diese Mannschaft wird absteigen“, hört man kurz bevor das 2:0 fällt. So wie der VfB Kiel am Freitag auftritt bestimmt.

Einfacher Fußball bringt verdienten Erfolg

Die Probsteier SG spielt einen einfachen, aber guten Ball. In den Zweikämpfen sind die Spieler von Florian Stahl stets zur richtigen Zeit da und gewinnen die entscheidenden. Neben langen Bällen, setzt die Spielgemeinschaft von 2012 auch spielerische Akzente. Coach „Stahler“ hat ein gutes Gerüst und gesunde Mischung aus Jung und Alt beisammen. Lediglich eine gute Chancenverwertung lässt grüßen

Marco Franciosi zum Nähen ins Krankenhaus

Der VfB Kiel verfällt aber nach dieser Schlappe im Kampf zweier vermeintlicher Anwärter auf die untere Hälfte nicht in tiefe Trauer. So früh in der Saison ist dazu kein Anlass. Aber mehr Gas ist in den folgenden Spielen vonnöten. Pech für den VfB Kiel, dass mit Marco Franciosi ein Aktivposten nach einem harten Kopfballduell mit Lennard Reinke mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus zum Nähen der Kopfwunde muss. Reinke bleibt dagegen im Spiel mit einem Kopfverband.

Stimmen zum Spiel

Kim Liebert (Trainer VfB Kiel)
Florian Stahl (Trainer Probsteier SG)

Probsteier SG 2012: Bohrmann – Priess (84. Silvan Steffen), Stahl, Kweseleit, Schümann – Witt, Mehanovic, Amiri (70. Schindler) – Jorve Steffen (74. Müller), Reinke (78. Maaßen), Bossmann.
Trainer: Florian Stahl.

VfB Kiel: Möllgaard – Martin (85. Hammerich), Poweleit (46. Stitou), Franciosi (55. Fuhr), Schwerfeger – Rermsoognern, Beese (79. Kuhl), Timo Pagel, Köhler (46. Schemborski) – Bremer, Imm.
Trainer: Kim Liebert.

Schiedsrichter: Niklas Leding (SV Sehestedt).
Assistenten: Christopher Heyn, Stefan Bremer.

Zuschauer: 90.

Tore: 1:0 Reinke (15.), 2:0 Mehanovic (71.), 3:0 Stahl (78., Foulelfmeter).

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