Phönix Lübeck gewinnt gegen Todesfelde den SHFV-Lotto-Pokal

von Olaf Wegerich

Landespokalsieger 2024: 1. FC Phönix Lübeck. © 2024 Olaf Wegerich


Der 1. FC Phönix Lübeck hat den SHFV-Lotto-Pokal 2024 gewonnen. Im Finale konnte sich der Dritte der Regionalliga am bundesweiten „Finaltag der Amateure“ im Joda-Sportpark gegen den Oberligameister SV Todesfelde verdient mit 3:1 (1:1) durchsetzen. Für Phönix geht damit eine lange titellose Zeit zu Ende, denn 1976 konnten die Lübecker letztmalig den Landespokal gewinnen.

Auf Phönix Lübeck wartet stattliche Summe im DFB-Pokal

Die frühe Führung der Gastgeber durch Julius Kliti (3.) konnten die Adler durch zwei Tore nach Standards von Kevin Bondombe (27.) und Johan Berger (54.) sowie nach einer schönen Einzelleistung von Vjekoslav Taritas (90./+1) zu ihren Gunsten entscheiden. Damit hat sich der 1. FC Phönix Lübeck für die 1. Runde im DFB-Pokal qualifiziert, die am 1. Juni live in der ARD Sportschau ausgelost und dann vom 16. bis 19. August ausgetragen wird. Jeder Teilnehmer der Hauptrunde erhält zudem eine stattliche Summe. In der Saison 2023/24 waren es 215.600 Euro.

Todesfelde mit Traumstart: Julius Kliti mit dem frühen 1:0

Im gut gefüllten Joda-Sportpark in Todesfelde erwischten die Gastgeber einen Traumstart. Der pfeilschnelle Rafael Krause konnte sich über die linke Außenbahn gegen Bock und Iloka behaupten und passte scharf in die Mitte. Nikita Bondombe schlug ein Luftloch, Sadrifar und Torhüter Leonhard behinderten sich beim Klärungsversuch gegenseitig, so landete der Ball auf Umwegen bei Julius Kliti (3.), der wenig Mühe hatte, zum viel umjubelten 1:0 für Tofe zu vollenden.

Phönix mit viel Druck

Phönix zeigte sich wenig geschockt und erhöhte sofort den Druck. Mit dem Führungstreffer im Rücken hielten die Gastgeber lange Zeit gut dagegen und verteidigten aufopferungsvoll ihren Torraum, doch die individuelle Klasse der Adler war nur schwer in den Griff zu bekommen. Insbesondere bei den punktgenauen Standards, meist vom überragenden Johann Berger getreten, war Lübeck stets gefährlich.

Chancenwucher beim Regionalligisten

Nach einer Flanke von rechts kam Haris Hyseni völlig ungehindert zum Kopfball, doch Landvoigt im Tofe-Tor konnte klären. Einen Schuss von Jonathan Stöver konnte der Oberligist in höchster Not zur Ecke abwehren. Nach einer scharfen Hereingabe von Berger köpfte Nikita Bondombe (15.) knapp über das Tor. Ein perfekt getretener Eckball von Berger erreichte Iloka (23.), doch dessen Kopfball konnte von Christian Rave auf der Torlinie geklärt werden.

Ntika Bondombe gelingt der Ausgleich für Phönix

Nur vier Minuten später fiel der überfällige Ausgleich erneut nach einem von Berger perfekt getretenen Eckball. Ntika Bondombe (27.) schraubte sich hoch und traf per Kopfball zum 1:1-Ausgleich. Ein Flachschuss von Jonathan Stöver, erneut nach einem Eckball, war die letzte Gelegenheit der Adler vor der Pause.

Haris Hyseni (Phönix Lübeck) gegen Torwart Fabian Landvoigt (Todesfelde). © 2024 Olaf Wegerich
Haris Hyseni (Phönix Lübeck) gegen Torwart Fabian Landvoigt (Todesfelde). © 2024 Olaf Wegerich

Todesfelde hielt im ersten Durchgang gut dagegen und konnte die Partie nahezu ausgeglichen gestalten. Lediglich bei Standards brannte es oft lichterloh. Spielerisch war den ballsicheren und mit viel Tempo spielenden Adlern anzumerken, dass sie zu den besten Teams der Regionalliga gehörten.

Geniestreich von Johann Berger

Mit einem Geniestreich von Johann Berger (54.), der einen Freistoß von der Strafraumgrenze gekonnt um die Mauer zirkelte, gelang Phönix der viel umjubelte Führungstreffer. In der Folge boten sich dem Regionalligisten mehrere Hochkaräter, um mit dem dritten Treffer für einen entspannten Nachmittag zu sorgen. Doch allzu fahrlässig ging die Mannschaft von Trainer Christiano Adigo mit ihren vielen guten Tormöglichkeiten um und hielt damit Tofe im Spiel.

Einen Flachschuss von Kraiev (60.) nach einer Ecke konnte Landvoigt stark halten. Ebenso einen langen Ball auf Hyseni (62.) an der Strafraumgrenze mit einer tollen Fußabwehr in der Luft. Fritzsche (63.) zielte knapp daneben und nach einer Ecke konnte Landvoigt den Kopfball des eingewechselten Kobert (68.) stark halten.

Til Weideman mit der Ausgleichschance für Gastgeber

Die Riesenchance für die Sörensen-Elf, den Ausgleich zu erzielen, vergab der emsige Til Weidemann (70.) aus Nahdistanz. Dann waren wieder die Adlerträger an der Reihe und vergaben erneut mehrfach die Vorentscheidung. Ein Weitschuss von Morten Knudsen (71.) ging knapp daneben. Nach einer Ecke war es erneut Kobert (72.), der Landvoigt mit einem Kopfball auf die Probe stellte. Zwei Minuten später verfehlte Taritas nur knapp das Tor. Nach einem Eckball kam wieder Nikita Bondombe (81.) zum Schuss, doch erneut zeigte Landvoigt eine starke Parade.

Taritas trifft zum 1:3-Endstand

In der Nachspielzeit konnte sich Taritas (90./+1) im Laufduell gegen Schulz und Stehnck behaupten und traf mit einem Flachschuss zum 1:3-Endstand. Wenig später ließ sich der kurz zuvor eingewechselte Niklas Sabas (90./+2) nur sieben Minuten nach seiner Einwechslung noch zu einer Tätlichkeit hinreißen und wurde mit einer glatten roten Karte des Feldes verwiesen.

Stimmen zum Spiel

„Das 3:1 ist ärgerlich, aber ich kann meiner Mannschaft überhaupt keinen Vorwurf machen. Ich bin stolz auf die Leistung meiner Jungs und darauf, was der Verein und das Dorf hier auf die Beine gestellt haben. Gratulation an Phönix Lübeck. Wir sind nicht am Ende. Wir wollen am Mittwoch in die Regionalliga aufsteigen“, sagte Tofe-Trainer Björn Sörensen. Der Coach der Adler, Christiano Adigo, dankte zunächst den Organisatoren der Veranstaltung, bei der das ganze Dorf mitgewirkt hat. „Das ist Dorffußball de luxe, der hier gespielt wird. Wir wussten, das wird hier kein Spaziergang. Todesfelde hat viel Druck gemacht. Wir waren in den ersten zwei, drei Minuten noch nicht da – und schon hat es geklingelt. Wir haben über die gesamte Saison kaum Tore nach einem ruhenden Ball erzielt. Heute fallen zwei der drei Tore nach Standards. Der Gegner ist zu Hause eine Übermacht. Da müssen wir erst einmal gewinnen. Dadurch haben sie es spannend gemacht. Das ist dem Gegner geschuldet. Am Ende bin ich sehr glücklich, dass wir unsere Saison gekrönt haben.“

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