Hinrich Schröder und der MTSV Hohenwestedt mussten sich dem Eckernförder SV beugen. © 2024 Olaf Wegerich
Mit einem auch in der Höhe verdienten 5:1 (3:1) Heimsieg gegen den Aufsteiger MTSV Hohenwestedt untermauert der Eckernförder SV seine Ambitionen auf den 6. Platz in der Flens-Oberliga. Überragender Akteur der Gastgeber war Ole Altendorf, dem drei Treffer gelangen und der damit sein Trefferkonto auf nunmehr vierzehn Saisontreffer hochschrauben konnte. Nur noch zwei Zähler bei einem Spiel Rückstand trennen den Traditionsverein von der Ostseeküste vom Heider SV, der derzeit den begehrten 6. Platz belegt. Zudem feierte die Mannschaft von Trainer Maik Haberlag bereits ihren vierten Sieg im siebten Rückrundenspiel. Der Aufsteiger aus Hohenwestedt ist erstmals seit dem 8. Spieltag wieder auf einen direkten Abstiegsplatz gerutscht, darf sich nun aber über fünf Heimspiele in Folge freuen. Seit vier Spielen ist dem MTSV kein Treffer mehr aus dem Spiel gelungen.
Kochanski vergibt die Führung und scheitert an Sievers
Bereits nach zwei Minuten hatte der Aufsteiger aus Hohenwestedt durch Torjäger Thies Kochanski eine gute Gelegenheit in Führung zu gehen, doch Torhüter Lauritz Sievers konnte das eins zu eins Duell zu seinen Gunsten entscheiden. Pech für Kochanski, dass der Schuss nur mit seinem schwächeren linken Fuß erfolgte.
ESV mit früher Führung – Altendorf trifft
Der favorisierte ESV tat sich schwer in die Partie zu kommen und hatte auch die nötige Portion Glück beim Führungstreffer. Bei einer scharfen Hereingabe der Gastgeber hatte MTSV-Torhüter Enno Beckmann zunächst den Ball festgehalten, ließ ihn dann jedoch nach einer Berührung wieder fallen. Während ESV-Trainer Maik Haberlag erkannt haben will, dass Beckmann mit einem eigenen Mitspieler kollidiert war und anschließend den Ball hat fallen lassen, ist MTSV-Coach Udo Kochanski felsenfest davon überzeugt, ein Foulspiel durch einen ESV-Spieler erkannt zu haben. Wie auch immer, Ole Altendorf (11.) stand goldrichtig und traf früh zum Führungstreffer. „Da fühlten wir uns schon ungerecht behandelt“, sagte der MTSV-Trainer.
Kochanski-Ball auf der Linie geklärt
Doch der MTSV hatte in der ersten Hälfte durchaus einige gute Ballpassagen und kam nach dem Rückstand erneut nach einem schönen Spielzug über Tjark Sievers durch Thies Kochanski zu einer Großchance auf den Ausgleichstreffer, doch der Ball konnte vom ESV im letzten Moment vor Überschreiten der Torlinie geklärt werden.
Altendorf bleibt cool und trifft zum 2:0
Wesentlich konsequenter agierten die robusten Gastgeber, „die in der ersten Hälfte mehr durch ihre Erfahrung glänzten“, wie der kritische ESV-Trainer Maik Haberlag betonte. Nach einer Flanke von Clausen über die Außenbahn landete der Ball, der zunächst abgewehrt werden konnte, erneut bei Ole Altendorf (29.), der keine Mühe hatte, im Sechzehner unbedrängt zum 2:0 zu vollenden.
Tjark Sievers mit dem Anschlusstreffer vom Punkt
Nur drei Minuten später konnte der MTSV durch einen von Tjark Sievers (32.) verwandelten Foulelfmeter auf 1:2 verkürzen. „Das war eine Flanke ins Nichts. Bamler läuft vorbei und streift ihn leicht“, stellte Haberlag die Rechtmäßigkeit des Strafstoßes durchaus in Frage. „Er trifft Rathje im Sechzehner an der Hacke. Da war schon ein Kontakt. Aber vielleicht war das auch eine Konzessionsentscheidung nach dem ersten Treffer gegen uns“, gab Kochanski zu Bedenken.
Wagner trifft zum Halbzeitstand
Doch die Gastgeber agierten zumindest offensiv vor der Pause sehr zielstrebig und legten zum 3:1 durch David Wagner, der am zweiten Pfosten stand und nur noch einschieben musste, nach. „Da haben wir naiv verteidigt und Schnoor und Engbrecht nicht aufgepasst“, ärgerte sich Kochanski über den dritten Gegentreffer vor der Pause. „Mit der ersten Halbzeit bin ich nicht zufrieden. Wir haben aus vier Chancen drei Tore gemacht und waren dabei sehr effektiv. Aber die Zuteilung sowie das Spiel gegen den Ball war nicht so, wie ich es mir von meiner Mannschaft eigentlich gewünscht hätte“, klagte Haberlag auf hohem Niveau, denn lediglich Ole Altendorf vergab noch eine weitere Möglichkeit auf den vierten Treffer.
Justen trifft mit direkt verwandeltem Eckball zum 4:1
Richtig bitter wurde es für den Aufsteiger nach der Pause, als Luc-Jonathan Justen (53.) mit einem direkt verwandelten Eckball das 4:1 erzielte. Das 5:1 nach einem langen Ball hinter die Kette ging erneut auf das Konto von Ole Altendorf (58.). Danach schalteten beide Mannschaften spürbar einen Gang zurück. Eckernförde wollte nicht mehr, Hohenwestedt konnte nicht mehr, war hier das Motto.
„Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden. Aber noch fehlen uns einige Punkte für den Klassenerhalt. Da bin ich ganz Lehrer und Mathematiker“, kommentierte ESV-Trainer Maik Haberlag den sechsten Heimsieg der Saison.
„Wir haben uns zwei Schnitzer beim zweiten und dritten Gegentor erlaubt. Das Ergebnis hört sich deprimierend an. Die Mannschaft ist jetzt niedergeschlagen. Ich glaube, der ESV war selbst überrascht über das hohe Ergebnis. Wir haben natürlich andere Ansprüche als der ESV, aber sie waren uns physisch überlegen. Aus meiner Sicht hatten wir gefühlt 65 Prozent Spielanteile. Zuletzt haben wir noch einmal durchgewechselt, haben aber trotzdem unser Niveau gehalten“, hatte Kochanski trotz der klaren Niederlage auch positive Aspekte gesehen.
Statistik
Eckernförder SV: Sievers – Lorenz, Zülsdorff, Andreas (66. Jürgensen), Bamler – Wiese (55. Stoeterau), Mohr, Wagner – Justen (62. Woelki), Altendorf (73. Eggers), Clausen (46. Apitz).
Trainer: Maik Haberlag.
MTSV Hohenwestedt: Beckmann – Brandt, Schnoor, Engbrecht (65. Clas Sievers), Schröder – Sienknecht, Schwarz (70. Baufeldt) – Rathje, Tjark Sievers (73. Landt), Ploog (46. Hendrischke)– Kochanski (70. Holm).
Trainer: Udo Kochanski und Sebastian Barth.
Schiedsrichter: Lennart Kunde (TSV Kappeln).
Assistenten: Paul Jasper Albrecht und Marc Werner.
Tore: 1:0 Ole Altendorf (11.), 2:0 Altendorf (29.), 2:1 Tjark Sievers (32., FE), 3:1 David Wagner (39.), 4:1 Luc-Jonathan Justen (53.), 5:1 Altendorf (58.)
Zuschauer: 250 am Bystedtredder in Eckernförde.