Tahir Yilmaz (Inter Türkspor Kiel) hat hier gegen Mads Nielsen (Weiche Flensburg 08 II) und Kerim Husagic (re.) auch kein Schussglück. © 2025 Ismail Yesilyurt
Tabellenführung unverändert
Inter Türkspor Kiel hat es verpasst, sich im Titelrennen der Flens-Oberliga weiter von Verfolger TSV Kropp abzusetzen. Während Kropp sich am Vortag mit einem 3:3 beim TSV Klausdorf zufriedengeben musste, reichte es für den Spitzenreiter am Sonntag gegen die zweite Mannschaft des SC Weiche Flensburg 08 nur zu einem 1:1-Unentschieden.
Frühe Dominanz, aber keine Tore
Inter startete furios ins Spiel und hätte bereits in den ersten 20 Minuten den Grundstein für einen souveränen Sieg legen können – ja, vielleicht sogar müssen. „Wir haben das gerade auch im Trainerteam besprochen: Normalerweise musst du das Ding, wenn du Meister werden willst, in den ersten 20 Minuten erledigen. Punkt“, wollte Inter-Coach Abdul Yilmaz nicht den Teufel an die Wand malen. An seinem 38. Geburtstag hätte Yilmaz sicherlich gerne drei Punkte gesehen. Denn seine Mannschaft tritt in den ersten 20 Minuten schon meisterlich auf. „Die Chancen haben wir. Das hadert halt daran. Ansonsten bin ich eigentlich zufrieden mit dem Spiel“, meinte das Geburtstagskind.
Phil Buck verhindert mehrfach frühe Inter-Führung
Die Dreifachchance für Inter Türkspor Kiel gleich in der 3. Minute ist für Türkspor zum Haareraufen. Erst findet Tahir Yilmaz aus elf Metern sein Glück nicht. Dann scheitert Phil Baumgarn mit der Direktabnahme des Abprallers, und beim Abwehrversuch schießt ein Flensburger Serkan Yildirimer an. Doch Flensburgs Keeper Phil Buck ist nach seinen zwei Heldentaten zuvor schnell wieder zurück auf seiner Torlinie.

Über mangelnde Arbeit muss sich der sehr junge Goalie, bester Spieler der Partie, in der Folge nicht beschweren, da die Heimelf sich klare Chancen (12., 18., 27.) herausspielt, aber nicht an Buck vorbeikommt. Dazu diverse Szenen, die erfolgsversprechend enden, wenn der letzte Pass entsprechend ankommt. Die Flensburger stehen aufgrund des hohen Tempos und (Gegen-)Pressings der Elf von Yilmaz stark unter Druck, überstehen dies mit Glück und setzen aber auch gefährliche Nadelstiche. So scheitert in der achten Minute Simon Waskowiak an Torwart Tilman Körtzinger.
Hochkaräter für Mads Nielsen
Mit der Großchance für Mads Nielsen in der 19. Minute haben sich die Flensburger dann endgültig freigeschwommen. Nach einem Steckpass läuft der Rechtsverteidiger alleine auf Körtzinger zu – der Inter-Keeper zeigt erneut seine Klasse und den Grund, warum der Oberligist PSV Neumünster ihn zur neuen Saison verpflichtet hat.

Inter Türkspor Kiel mit künstlerischer Pause
Dann hat Inter, das aufgrund der hohen Temperaturen sein Tempo natürlich nicht konstant hochhalten kann, Glück: Diogo Matos trifft zum 1:0 für Weiche, steht aber knapp im Abseits. Die junge und technisch begabte Auswahl von Dimitry Kehl übersteht somit mit Glück und Phil Buck die schwierigste Phase der Begegnung und spielt ungefähr nach einer halben Stunde auf Augenhöhe.
Wembley-Tor von Diogo Matos Vorlage zum Weicher 1:0
Ein Freistoß von Diogo Matos von der linken Strafraumlinie mutiert schließlich zu einem Wembley-Tor, dann ist aber Theo Fritze zur Stelle und befördert den Ball über die Torlinie. Ein satter Schuss von Serkan Yildirimer aus spitzem Winkel im Strafraum, bei dem Torwart Buck gerade so seine Hände hochbekommt, schließt den ersten Spielabschnitt ab.
Halbzeitfazit: Anstatt einer 2:0- oder durchaus höheren Führung liegen die Gastgeber mit 0:1 zurück – so ist er, der manchmal verrückte Fußball.

Schnell nach Wiederbeginn: Inter gleicht aus
Schnell nach Wiederbeginn kann der Spitzenreiter etwas geradebiegen. Einen Freistoß vor die Torraumlinie kann Buck abwehren bzw. nicht fangen und kommt dabei im Zweikampf zu Fall. Moritz Haye steht genau richtig für das 1:1. Danach tut sich nicht viel – bis zur 65. Minute, als Daniel Kehl mit einer roten Karte vom Platz muss.
Was war vorgefallen? Buck, als mitspielender Torwart, unterläuft ein Fehlpass. Halili schießt sofort vom Weicher Mittelkreis und trifft den Pfosten. Phil Baumgarn setzt dem Ball nach und wird vor dem Strafraum von Daniel Kehl zu Fall gebracht. „Er hat meinen Laufweg gekreuzt und ich habe ihn ungewollt zu Fall gebracht“, sagte der Trainersohn nach dem Spiel. Mit dem folgenden Freistoß prüft Halili erneut den Pfosten.
Chancen in Überzahl, aber kein Lucky Punch
Fünf Minuten später ergibt sich für den starken Andre Volkers, der neben einer guten Defensivarbeit auch offensiv sehr aktiv ist, eine Doppelchance, die Buck vereitelt.
In Unterzahl verteidigen die Gäste sauber und gut. So richtig gefährlich wird es eigentlich nicht mehr im Strafraum der Flensburger, obwohl sehr ausbaufähige Situationen vorhanden sind.
Stimmen zum Spiel
Inter Türkspor Kiel: Körtzinger – Petersen, Horstinger, Haye, Volkers (73. Sercan Yildirimer) – Serkan Yildirimer, Ibrahimoglu, Halili, Polonski, – Yilmaz (46. Burak Özcan (84. Sari)), Baumgarn (80. Svirca).
Trainer: Abdulselam Yilmaz.
SC Weiche Flensburg 08 II: Buck – Nielsen (66. Darboe), Kehl, Husagic – Theo Fritze, Mustafa, Genta, Santos – Simon Waskowiak (70. Avdic), Kabus, Matos.
Trainer: Dimitry Kehl.
Beste Spieler: Tilman Körtzinger, Moritz Haye, Andre Volkers – Phil Buck, Ilidio Santos, Thiago Genta.
SR: Hendrik Plambeck (VfL Vorwerk).
Ass.: Niclas Wenz, Ole Kniese.
Z.: 80.
Rote Karte: Daniel Kehl (63., Weiche).
Tore: 0:1 Jan Theo Fritze (40.), 1:1 Moritz Haye (50.).