„Nachwuchs, schwere Verletzung, großer Pechvogel“ – Stichpunkte bei Türkspors 8:1 gegen RS Kiel

von Ismail Yesilyurt

Spielgestalter und Torjäger – Inters Grady Zinkondo in Personalunion, rechts Oliver Dreier. Fotos: © Ismail Yesilyurt


Inter Türkspor Kiel – SSG Rot-Schwarz Kiel 8:1 (3:1)

Herzlichen Glückwunsch! Nicht für das 8:1 von Inter Türkspor Kiel am Montagabend gegen die SSG Rot-Schwarz Kiel. Ja, auch für den starken Auftritt auf dem Kunstrasenplatz. Die Gratulation geht an Inters Cheftrainer Onur Cokgez, der nicht vor Ort war. Aus einem freudigen Grund als frischgebackener Vater einer Tochter am Montag.

Das deutliche Zeichen von Inter Türkspor Kiel vor dem Punktspielstart am kommenden Samstag beim TSV Altenholz wurde von der schweren Verletzung von Arbnor Abazaj überschattet. Der kurz zuvor in der Halbzeit eingewechselte Offensivspieler erlitt bei einem normalen Zweikampf direkt vor der Trainerbank vor den Augen des verantwortlichen Co-Trainers Christian Sankowski eine schwere Knieverletzung und wurde mit dem Krankenwagen zur Untersuchung gebracht. Dabei war beim Oberligisten nach Bekanntgabe der Geburt und einer starken Performance in Abschnitt eins alles auf Partystimmung gepolt.

Arbnor Abazaj, der sich hier gegen Tim Kannenberg durchsetzt, verletzte sich kurz darauf schwer. © Ismail Yesilyurt
Arbnor Abazaj, der sich hier gegen Tim Kannenberg durchsetzt, verletzte sich kurz darauf schwer.

In fünf Tagen beim Tabellenvierten der Flens-Oberliga Nord geht es um wichtige Punkte für die Qualifikation zur Meisterrunde der Oberliga. Der Sechste der Nordstaffel, mit einem Punkt weniger auf dem Konto als Altenholz, startete entsprechend motiviert und engagiert in dieses Testspiel. In dem Kristof Koop zum großen Pechvogel avancierte. Zwei Eigentore, auch wenn angeschossen, besitzen für einen Angreifer einen hohen Seltenheitswert. Auch wenn das Ergebnis am Ende viel zu hoch ausfiel, war dabei auffällig: Die Spielweise beider Teams ähnelte sich. Viel situatives Offensivpressing und schnelle Angriffe ohne viele Schnörkel. Mit dem Unterschied, dass Inter Türkspor in der ersten halben Stunde und ab der 60. Minute mit deutlich mehr Speed in den Aktionen, defensiv wie offensiv, die Mannschaft von Benjamin „Benno“ Szodruch ordentlich beschäftigte.

Begegnung mit Rasse und Klasse auch in den Zweikämpfen - Tom Schmidtke (Inter) erfährt es schmerzhaft gegen Leon Lembke. © Ismail Yesilyur
Begegnung mit Rasse und Klasse auch in den Zweikämpfen – Tom Schmidtke (Inter) erfährt es schmerzhaft gegen Leon Lembke.

Auch Rot-Schwarz zeigte viel Tempo in ihren Aktionen. Aber einen Grady Zinkondo mit viel Technik, Auge und großer Torgefährlichkeit sowie Eugen Halili mit Dribbel- und Sprintstärke gab es bei den Gästen nicht. Dennoch überzeugte der Titelanwärter aus der Verbandsliga Ost. Der Anschlusstreffer war schön heraus gespielt. Oliver Dreier sorgte mit einem schönen Seitenwechsel für den notwendigen Raum. Tim Kannenberg steckte das Zuspiel auf den Torschützen Silas Lohse durch. Der Auftritt war eines Landesligisten würdig. Tor-Möglichkeiten gab es auch für die Gäste. Trotz der hohen Klatsche. Nicht zu vergessen: Am Vortag siegte die Szodruch-Elf beim Landesligisten Heikendorfer SV in beeindruckender Manier mit 5:1. Zwei intensive Matches innerhalb von einem Tag gehen nicht spurlos vorbei. Viele Wechsel zur Halbzeit und sicherlich die nachlassende Kraft kosteten ein weitaus besseres Ergebnis. Auch durch die Geschenke bei leichten und vermeidbaren Fehlern im Aufbauspiel.

Inter Türkspor Kiel: Zander – Schmidtke, Yamak (46. Pauls), Akbaba, Volkers (46. Erol) – Jeppe Waschko – Lorentzen, Ibrahimoglu (46. Abazaj (52. Tasci)), Zinkondo, Halili – Cumur (46. Yildirimer).
Trainer: Christian Sankowski.

SSG Rot-Schwarz Kiel: Büttner – Torp (46. Siedler), Franke (46. Nehren), Sitte – Dreier (46. Logemann) – Kannenberg, Todt, Backhaus (24. Gürntke (46. Bartels))), Lembke (46. Reckmann) – Lohse – Koop.
Trainer: Benjamin Szodruch.

Schiedsrichter: Thorsten Helwig (SV Holtsee) sehr gut mit viel positiver Kommunikation mit den Spielern.
Assistenten: Stefanie Zimmermann, Nico Wickleder.

Zuschauer: 65.

Tore: 1:0 Zinkondo (5.), 2:0 Koop (9., Eigentor), 2:1 Lohse (32.), 3:1 Yamak (37., FE), 4:1 Zinkondo (53.), 5:1 Tasci (66.), 6:1 Halili (76.), 7:1 Tasci (80.), 8:1 Koop (87., Eigentor).

ähnliche Artikel

Consent Management Platform von Real Cookie Banner