Serhat Ortac (re., MED SV) machte das 1:0 für die Kieler. Links Bo Brünglinghaus (SG Eckernförde/Fleckeby). © 2024 Ismail Yesilyurt
Der MED SV kann eine gute Position im Heimspiel gegen die SG Eckernförde/Fleckeby nicht erfolgreich ins Ziel bringen! 50 Minuten lang zeigt die Mannschaft von Spielertrainer Kandil Rashid eine runde und gute Performance, trifft zum 1:0 und schaufelt sich dann aber Mitte der zweiten Halbzeit das eigene Grab beim 2:4.
Erste Hälfte ohne richtige Großchancen
Die ersten 45 Minuten verteilen sich auf beide Seiten. Wobei MED mehr Szenarien in der Offensive präsentieren kann als der Landesliga-Absteiger. Bei den knapp eine Handvoll an ausbaufähigen Chancen, mit einem starken Schuss von Gorgin Farho, wäre eine Führung durchaus nicht unverdient gewesen. Von einem möglichen 2:0 in der ersten Halbzeit spricht Rashid.
Süleyman Kavak und Kandil Rashid MED-Türme
Die SG Eckernförde/Fleckeby erzeugt besonders vor der Pause bei den Standards Gefahr. Aber die physisch sehr starke Elf von Headcoach Björn Brünglinghaus kann bis auf eine Ausnahme, bei der MSV-Keeper Serhad Demir sehr gut hält, keine klare Möglichkeit aus ihrer Lufthoheit herstellen. Die Innenverteidigung um den kopfballstarken Süleyman Kavak und Kandil Rashid steht sehr gut.
Serhat Ortac lässt MED SV jubeln
Der Beginn des zweiten Abschnitts ist wie gemalt für einen herrlichen Sonntagnachmittag für die Gastgeber. Die SG, die favorisiert in die Partie hineinging, übt diese Rolle auch aus. Doch die Führung gelingt den Kielern. Nach einem schönen Zuspiel von der rechten Seite fackelt Serhat Ortac im Strafraumzentrum nicht lange und schießt mit dem ersten Kontakt aus dem Gewühl zum 1:0 ein.
Ben Janßen mit Tor des Monats per Freistoß
Die Antwort der Gäste 8 Minuten später ist sehenswert. Einen Freistoß aus der Distanz knallt Ben Janßen mit Karacho in den linken oberen Winkel. Da gibt es nichts zu halten für Schlussmann Demir. Das 2:1 durch den agilen Luca Bertermann ist schon der erste Knackpunkt im MED-Spiel. Auf Abseits reklamierend – auch wenn berechtigt, wie später Rashid nach dem Video-Studium erkennt – verliert ein Großteil der Platzherren die Contenance.
MED SV verliert Ruhe, Rhythmus und Spiel
Das wirkt sich nachhaltig auf die Leistung aus. „Mit den Entscheidungen des Schiedsrichters, damit haben sie sich zu viel beschäftigt. Das geht nicht. Deswegen haben wir den Rhythmus verloren“, erklärt das Kandil Rashid später nach dem Spiel auch im Mannschaftskreis, wo das ausdiskutiert wird. Zudem versucht der Aufsteiger aus der Vorsaison mit weiten Bällen auf dem kurzen Platz seinen Weg zum Erfolg. Doch gegen die robusten und stämmigen Eckernförder wohl das falsche Rezept.
Freistoß von Mujib Azami schlägt wie ein Hornissen-Stich ein
Dennoch gibt es das 2:2. Aufgrund der individuellen Offensiv-Klasse einiger Akteure in den Reihen ist die Rashid-Auswahl jederzeit zu einem Tor fähig. Am Sonntag zeigt Mujib Azami seine Freistoß-Qualitäten und trifft aus 25 Metern zum Ausgleich.
Aber inzwischen ist die Unruhe bei MED SV zu fortgeschritten und die Leistung der SG Eckernförde/Fleckeby konstant gut, sodass das 3:2 für die Brünglinghaus-Equipe nicht lange auf sich warten lässt. Gleich danach macht Ben Janßen mit einem abgefälschten Schuss aus dem Strafraum alles klar. Den geforderten Pfiff auf Abseits bei beiden Toren hört der MSV nicht. Danach rettet Schlussmann Serhad Demir zwei Mal großartig und verhindert eine höhere Niederlage.
Kopfballstärke Schlüssel zum SG-Erfolg
„Im Großen und Ganzen war es dann auch ein verdienter Sieg für Eckernförde“, lautet das Fazit von Kandil Rashid. „In der Halbzeit hatte ich dann ein bisschen gewechselt, ein bisschen umgestellt. Auch kopfballstärkemässig. Das war der Schlüssel zum Erfolg wie man so schön sagt“, gelang der Schachzug von SG-Coach Björn Brünglinghaus.
Stimmen zum Spiel
MED SV: Demir – Schröder, Kavak, Rashid, Murad – Azami – Gorgin Farho, Serdar Ortac, Serhat Ortac (84. Oguz), Berrada-Rkhami (63. Bayo) – Ogodogbo.
Spielertrainer: Kandil Rashid.
SG Eckernförde/Fleckeby: Haarig – Horstmann (91. Krüger), Lukas Kommorovski, Brünglinghaus, Jannik Kommorovski – Kessel, Bertermann (88. Szymetzko), Klein (46. Lecour) – Janßen (92. Kuczynski), Hamann, Paulsen (46. Daquri).
Trainer: Björn Brünglinghaus.
SR: Lovis Nesemann ((SF Herrnburg).
Ass.: Ralf Christ, Tom Volz.
Z.: 200.
Tore: 1:0 Serhat Ortac (49.), 1:1 Ben Janßen (58.), 1:2 Luca Bertermann (65.), 2:2 Mujib Azami (76.), 2:3 Bertermann (79.), 2:4 Janßen (80.).