Eine Topplatzierung wie in der letzten Saison wird für Kapitän Til Berg und den TSV Kropp wahrscheinlich eine schwierige Geburt. © 2025 Ismail Yesilyurt
Mit dem falschen Fuß war der TSV Kropp vor dem Punktspiel in der Landesliga Schleswig gegen Rot-Schwarz Kiel aufgestanden. Die Mannschaft von Dennis Usadel bekam lange Zeit kein Bein richtig auf die Erde und verließ als Favorit mit einem enttäuschenden 1:4 den Platz.
„Katastrophale erste Hälfte. Liegen verdient auch 3:0 hinten. Können sogar 4:0 hinten liegen. Ganz, ganz schwaches Spiel heute von uns. Verdienter Sieg von Rot-Schwarz, obwohl sie da nicht viel machen mussten heute. Aber wenn wir halt so katastrophal verteidigen, dann haben wir es heute in keinster Weise verdient gehabt, irgendwo was mitzunehmen“, kommentierte Usadel das enttäuschende 1:4, das zugleich die dritte Niederlage in Folge für den Vizemeister der Vorsaison war.

Tormaschine Marc Zeller mit Hattrick
Auf festem Boden stand dagegen Marc Zeller. Der Torjäger der Kieler blüht nach seiner Rückkehr vom Kreisligisten VfB Kiel wie zu seiner besten Zeit auf und stand nach seinem Hattrick zum 3:0-Pausenstand nach dem Spiel natürlich im Rampenlicht. Der 37-Jährige erzielte 11 der bisher 16 Tore der Rot-Schwarzen, die mit 10 Punkten nach dem 5. Spieltag auf Platz vier in der Tabelle vorrückten.
Sass lobt mannschaftliche Geschlossenheit
„Ja, wie an der Aufstellung zu erkennen ist, einige Änderungen zum letzten Spiel. Und das ist gleich eine große Veränderung zur letzten Saison, dass wir dieses Jahr so aufgestellt sind, dass wir in dieser Zeit, in der viele Dinge zusammenkommen – Urlaube, familiäre Themen, arbeitsbedingte Wegfälle, etc., das haben alle Teams –, dass wir an solchen Spieltagen das kompensieren können mit Qualität und vor allem mannschaftlicher Geschlossenheit. Und das ist, glaube ich, auch mein Fazit heute nach dem Auswärtssieg in Kropp, dass wir das Ding verdient gewonnen haben“, verkraftete Ove Sass mit seinem Team die Ausfälle weitaus moderater und gestärkter als die Kropper, bei denen von einem 27-Mann-Kader aktuell nur 14 zur Verfügung stehen.

Kropp steckt in schwieriger Phase
„Die nächsten Wochen werden nicht besser werden. Es ist gerade eine scheiß Situation. Aber gut, das müssen wir so hinnehmen. Am Montag ist Training und dann bereiten wir uns auf Friedrichsberg vor“, sagte Dennis Usadel, der als 15. spielfähiger Akteur im Kader stand. Wenigstens gab es für die Kropper eine Steigerung nach dem Seitenwechsel, die aber nie den verdienten Erfolg der Kieler tangierte.
Ove Sass: Das ist einfach das Ziel: von Spiel zu Spiel sein Maximum rausholen“
„Ein erwachsenes Fußballspiel“ hatte Sass in der zweiten Halbzeit seiner Schützlinge gesehen. „Großes Kompliment an die Mannschaft. Ich bin sehr zufrieden mit den drei Punkten, weil es immer sehr schwer ist, in Kropp zu bestehen“, blickte der Kieler Coach schon auf die kommende Aufgabe am 6. Spieltag gegen den TuS Jevenstedt. In dem Spiel, das am Mittwoch nach dem Wochenend-Spieltag ausgetragen wird, möchte Sass „den kompletten Fokus drauf haben“. Der Übungsleiter der Kieler ergänzte: „Und weitermachen, da, wo wir jetzt aufgehört haben. Das ist einfach das Ziel: von Spiel zu Spiel sein Maximum rausholen. Und immer gewinnen wollen.“
Stimmen zum Spiel
TSV Kropp: Krackert – Krämer, Lamp (46. Trieloff), Wriedt (46. Jaafari), Thomsen – Flor (76. Schröder), Berg, Legrum, Decker (46. Bauer) – Hentzsch, Krause.
Trainer: Dennis Usadel.
SSG Rot-Schwarz Kiel: Ruether – Hopp, Elsner, Kratzenberg (57. Franciosi) – Hillmer, Rosenthal, Backhaus, Lüdtke (57. Lekebusch), Lohr (72. Israyti) – Zeller (72. Jarik), Logemann.
Trainer: Ove Sass.
SR: Oskar Kühle (Viktoria Lübeck).
Ass.: Mats Stahlberg, Ralf Christ.
Zs.: 110.
Tore: 0:1 Marc Zeller (11.), 0:2 Marc Zeller (36.), 0:3 Marc Zeller (41.), 1:3 Ali Jaafari (76.), 1:4 Finn Logemann (90.+2).