Ömer Dagtekin (li., Eckernförder SV) sorgt mit seinem Doppelpack für das 3:1 in Dörpum. © 2025 Ismail Yesilyurt
Der Oberliga-Absteiger Eckernförder SV hat die erste Bewährungsprobe in der neuen Saison bestanden. Zum Saisonauftakt konnte sich die Mannschaft von Trainer Maik Haberlag in einer hart umkämpften Partie verdient mit 3:1 (2:0) beim SV Dörpum, dem starken Fünften der Vorsaison, durchsetzen. Nils Wölki (9.) sowie zweimal Einwechselspieler Ömer Dagtekin (45.+4, 72.) sorgten bei einem Gegentreffer von Finn Christiansen (70.) für den Erfolg des Aufstiegsmitfavoriten. Überschattet wurde das harte, aber faire Spiel von der erneuten Verletzung von ESV-Angreifer Christian Peters, der frühzeitig wegen einer erneuten Knieverletzung ausgewechselt werden musste. Ein Dörpumer hatte Peters im Zweikampf außer Tritt gebracht, woraufhin dieser unglücklich zu Boden ging.
Schnell entwickelte sich in Dörpum eine sehr intensive und durch viele harte, aber meist faire Zweikämpfe geprägte Partie. „Die groß gewachsenen Dörpumer haben extrem körperlich gespielt, aber wir haben dagegengehalten“, war ESV-Coach Maik Haberlag erst einmal froh, dass sich seine Mannschaft in der hitzigen Atmosphäre zu wehren wusste.

Doch die Gäste von der Ostseeküste hatten eine gute Vorbereitung und gingen voller Selbstbewusstsein in das wichtige Auftaktspiel.
Standard bringt ESV-Führung – Nils Wölki trifft nach Ecke per Kopf
Eine erste gute Möglichkeit der Gäste durch Christian Peters vereitelte Dörpums Torhüter Erk Christiansen mit einer Glanzparade. Doch der anschließende Eckball von Henrik Stoeterau war so präzise getreten, dass Nils Wölki (9.) im Zentrum leichtes Spiel hatte, um zum Führungstreffer einzuköpfen.
In der Folge zeigte der ESV die etwas reifere Spielanlage in einem guten Landesliga-Spiel und ließ die Gastgeber dabei kaum einmal gefährlich werden.
Foul an Leon Apitz – Ömer Dagtekin trifft per Foulelfmeter
Der zweite Treffer für den ESV fiel dann in der Nachspielzeit der ersten Hälfte, als Leon Apitz mit viel Tempo in den Strafraum der Gastgeber eindrang und zu Fall gebracht wurde. Den fälligen Strafstoß verwandelte der für den verletzten Christian Peters eingewechselte Ömer Dagtekin (45.+4) sicher zum zweiten ESV-Treffer.
Nach dem Seitenwechsel setzten die Gastgeber noch einmal alles auf eine Karte und konnten fünfzehn ganz starke Minuten für sich verbuchen, in denen sie auch Pech mit einem Lattentreffer hatten. Aber der routinierte ESV, der nach dem Abstieg bis auf Spohn und Schneekloth alle Führungsspieler halten konnte, ließ ansonsten erst einmal wenig anbrennen und verwaltete die Führung gegen einen nie aufsteckenden Gegner meist sehr abgeklärt.
Treffer von Timo Bamler wird nicht gegeben
Dann hatten die Gäste Pech, dass einem Treffer von Timo Bamler im Anschluss an einen Eckball die Anerkennung verweigert wurde, weil angeblich eine Abseitsposition vorlag – was ESV-Coach Haberlag jedoch anzweifelte, da zwei Spieler der Heimmannschaft auf der Torlinie standen.
Finn Christiansen hält Dörpum im Spiel
Die allgemeine Konfusion nutzte Dörpum nach einem misslungenen Eckernförder Klärungsversuch durch Finn Christiansen (70.) zum 1:2-Anschlusstreffer.

ESV schlägt eiskalt zurück – erneut trifft Dagtekin
Doch die Freude bei den Gastgebern währte nicht lange, denn der ESV schlug mit all seiner Erfahrung im Stile einer Spitzenmannschaft eiskalt zurück. Wieder einmal war Leon Apitz der Vorbereiter, der mustergültig für Ömer Dagtekin (72.) auflegte, der dann von der rechten Seite kommend flach in die lange Ecke zum 3:1 für die Gäste traf.
Kurz danach hätte der oft noch zu verspielte, aber sehr robuste und talentierte Dagtekin noch zweimal treffen können, was auch bei seinem Coach für Misstöne sorgte. „Beim 3:1 hat es Ömer gut gemacht, aber da muss ich ihn kritisieren“, so Haberlag.
Stimmen zum Spiel
„Das war ein schöner Auftakt. Wir haben in der Vorbereitung intensiv gearbeitet. Mit dem Potenzial, das wir haben, wollen wir aus den ersten drei Spielen neun Punkte holen. Gegen die Brecher waren wir sehr präsent“, freute sich Haberlag nicht nur über die drei Punkte, sondern auch über die Robustheit seiner Mannschaft – wobei natürlich die Verletzung von Vollblutstürmer Christian Peters die Freude über den Sieg etwas trübte.

Was Haberlag richtig gut gefiel, war das Ganze drumherum in Dörpum. „Auf dem kleinen Platz hatten wir ein richtig cooles Feeling. Der Platz erfüllt wohl gerade die Mindestmaße. Aber die Stimmung mit den Fans war gut, und es gab viele Emotionen. Nach dem Spiel war alles wieder gut“, berichtete ESV-Coach Maik Haberlag von der besonderen Atmosphäre bei dem kultigen Klub in Nordfriesland, von der er sehr angetan war.
Aber es war nicht nur das stimmige Ambiente mit den oft vielen Zuschauern, was ein Spiel in Dörpum zum Highlight werden lässt und beim ESV Eindruck hinterließ. „Ich habe schon deutlich schlechtere Mannschaften in der Oberliga erlebt“, wusste Nils Wölki zu berichten – was als klares Indiz für den couragierten Auftritt und den guten Fußball der Gastgeber zu werten ist.
Zur Verletzung von Peters nahm Haberlag wie folgt Stellung: „Eine genaue Diagnose steht zwar noch aus, aber das ist jetzt unsere fünfte schwere Knieverletzung binnen eines Jahres. Christian musste auf Krücken zum Bus. Diese vielen Verletzungen sind für mich auch die Ursache für den Abstieg.“
SV Dörpum: Erk Christiansen – Hornburg (67. Thomsen), Peretzke, Ebsen, Holsteiner (86. Johannsen) – Finn Christiansen, Schickedanz (64. Sander), Borchardt (67. Kjell Möllgaard), Henrik Möllgaard – Bahnsen (77. Lemke), Petersen.
Trainer: Thies Borchardt.
Eckernförder SV: Sievers – Röschmann (79. Hinterleitner), Zülsdorff, Andreas, Bamler – Mohr, Stoeterau, Richter – Wölki (73. Justen), Apitz (77. Behrens) – Peters (32. Dagtekin).
Trainer: Maik Haberlag.
Schiedsrichter: Per Christian Roloff (Suchsdorfer SV).
Assistenten: Yücel Can Sarapli und Juri Alexander Heberlein.
Zuschauer: 195 in Dörpum
Tore: 0:1 Nils Wölki (9.), 0:2 Ömer Dagtekin (45.+4, Foulelfmeter), 1:2 Finn Christiansen (70.), 1:3 Ömer Dagtekin (72.).