Krisengipfel im Tabellenkeller – Rotenhof erwartet Hohenwestedt zum Derby

von Olaf Wegerich

Haben Mats Henke und der TUS Rotenhof am Freitag wieder Grund zum jubeln. © 2025 Olaf Wegerich


Bereits am morgigen Freitagabend kommt es um 19.30 Uhr am 12. Spieltag der Flens-Oberliga zum Krisengipfel zwischen den Kreisrivalen TuS Rotenhof und dem MTSV Hohenwestedt, die in der Tabelle nur einen Zähler trennt.

Der MTSV, der sich unter der Woche einvernehmlich von Trainer Michael Rohwedder trennte und den Cheftrainerposten an den bislang gleichberechtigten Arend Müller übergab, verlor nicht nur die letzten drei Ligaspiele – auch das brisante Kreisderby im Kreispokal gegen den TuS Rotenhof ging auf eigenem Platz mit 0:1 verloren.

Rotenhof nach vier Niederlagen abgerutscht

In der Oberliga hat der TuS Rotenhof die letzten vier Spiele verloren. Dazwischen lag lediglich der Pokalerfolg in Hohenwestedt. Besonders bitter für die Gastgeber: Sowohl gegen den Heider SV (2:3), beim SV Todesfelde (2:3) als auch zuletzt beim 1:2 in Kaltenkirchen gab es unglückliche Niederlagen in den Schlussminuten oder in der Nachspielzeit – Ergebnisse, die das tatsächliche Leistungspotenzial der Mannschaft kaum widerspiegeln.

Trainer Henning Knuth ist dennoch fokussiert und blickt zuversichtlich auf das Derby:

„Freitagabend. Heimspiel. Flutlicht. Derby. Das Spiel kommt zur richtigen Zeit! Ich erwarte – ähnlich wie im Pokal – ein heißes Duell. Wir wollen einen kühlen Kopf bewahren, unser Spiel durchziehen und in der Defensive ein anderes Verhalten an den Tag legen. Wird Zeit, dass es losgeht und wir Tatsachen auf dem Platz folgen lassen.“

Torhüter Justin Sörensen (Rotenhof). © 2025 Olaf Wegerich
Torhüter Justin Sörensen (Rotenhof). © 2025 Olaf Wegerich

MTSV auf dem ersten Abstiegsplatz – Rohwedder muss gehen

Auch beim MTSV Hohenwestedt ist die Situation angespannt. Zu Beginn der Saison fehlten oft nur die Ergebnisse, wie der scheidende Trainer Michael Rohwedder im Gespräch mit Youkick erklärte:

„Wir haben uns von keiner Mannschaft in dieser starken Oberliga abschlachten lassen und auch nach Rückständen Moral gezeigt.“

Doch Moral allein reicht nicht, um die nötigen Punkte für das Minimalziel Klassenerhalt zu holen. Ob die Entscheidung der sportlichen Leitung, sich von Rohwedder zu trennen, die richtige war, werden die kommenden Spiele zeigen.

Heimpleiten gegen Oldenburg und Phönix II kosten wertvolle Punkte

Vor allem zwei Heimniederlagen wiegen schwer: das 2:4 gegen den Oldenburger SV, begünstigt durch eine Fehlentscheidung, als dem MTSV ein klarer Elfmeter verweigert wurde, und das 1:2 gegen Aufsteiger Phönix Lübeck II, der dank Unterstützung aus dem Regionalligakader alle Punkte aus Hohenwestedt entführte.

Kann Killian Pingel (MTSV Hohenwestedtam Freitag seine Schnelligkeit ausspielen. © 2025 Olaf Wegerich
Kann Killian Pingel (MTSV Hohenwestedtam Freitag seine Schnelligkeit ausspielen. © 2025 Olaf Wegerich

Auch die letzten Auftritte beim VfR Neumünster (1:3) und in Satrup (0:1) gaben wenig Anlass zur Hoffnung. Entsprechend sah sich die sportliche Leitung zum Handeln gezwungen.

Sechs Neuzugänge aus der Verbandsliga – Verletzungspech erschwert Start

Gleich sechs Spieler kamen aus der zwei Klassen tieferen Verbandsliga, haben ihr Potenzial bereits angedeutet, benötigen aber noch Zeit, um sich an das Oberliga-Niveau zu gewöhnen.
Angreifer Luca Ubben, der Regionalliga-Erfahrung vom Heider SV mitbringt, fehlte zuletzt wegen Schichtdienst bei der Polizei. Hinzu kommen die schwere Verletzung von Tim Sienknecht und der Ausfall von Niklas Neitzke (Kreuzbandanriss), der zur Rückrunde zurückkehren soll. Abwehrchef Hendrik Schnoor wird zudem von Anfang November bis Februar wegen eines Auslandspraktikums fehlen.

All diese Faktoren erschwerten den Saisonstart. Dass der starke siebte Platz der Vorsaison schwer zu wiederholen sein würde, war klar – doch das aktuelle Abschneiden bleibt deutlich hinter den Erwartungen.

Müller übernimmt – Aufbruchsstimmung beim MTSV

Trotz allem herrscht im Lager des MTSV eine gewisse Aufbruchsstimmung. Der neue Cheftrainer Arend Müller sieht die Aufgabe positiv:

„Die neue Situation sehe ich als positive Herausforderung, die ich mit Motivation und Leidenschaft angehe. Ich freue mich über das Vertrauen und den Rückhalt des Vereins und der Mannschaft. Besonders freut mich, dass ich Florian Kramme als Co-Trainer gewinnen konnte. Wir haben bereits begonnen, neue Impulse im Training zu setzen und bereiten uns gezielt auf das Derby vor.“

Arend Müller hat nun das alleinige Kommando beim MTSV übernommen. © 2025 Olaf Wegerich
Arend Müller hat nun das alleinige Kommando beim MTSV übernommen. © 2025 Olaf Wegerich

Verzichten muss der MTSV weiterhin auf Sienknecht, Neitzke und Jan Noetzelmann. Dank des breiten Kaders sei man jedoch gut gerüstet, so Müller.

Mannschaftskapitän Sievers fordert mehr Verantwortung

Auch Kapitän Tjark Sievers äußerte sich zur Situation und nahm die Mannschaft in die Pflicht:

„Zunächst einmal möchten wir uns bei Michael Rohwedder für die gemeinsame Zeit bedanken. Er ist ein fußballverrückter Mensch, der immer alles gegeben hat. Jetzt liegt es an uns, zu zeigen, dass wir die Qualität und den Willen haben, die nötigen Punkte für den Klassenerhalt zu holen. Die Einheiten mit Arend und Flo waren sehr positiv – wir wollen enger zusammenrücken und mehr Verantwortung übernehmen.“

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