Klausdorf erkämpft sich trotz dreifacher Unterzahl ein 2:2 gegen Eckernförder SV

von Liridon Imeri

Das 1:2 durch Nils Wölki (vorne, Eckernförder SV) leitet den Punktgewinn gegen Klausdorf ein. © 2024 Ismail Yesilyurt

Traumhafte Rahmenbedingungen

Herrliches Sommerwetter, beste Platzbedingungen – alles war angerichtet für ein hochklassiges Landesligaspiel zwischen dem Eckernförder SV und dem TSV Klausdorf. Der ESV startete im 4-4-2-System als klarer Favorit.

Früher Elfmeter – Christian Gutsmann hält überragend

Schon in der dritten Spielminute die erste Großszene: Nach einem langen Ball auf die linke Seite kam der Ball in den Strafraum der Klausdorfer. Dort brachte Tim Luca Hartlep den durchgestarteten Leon Apitz klar zu Fall. Der Schiedsrichter zeigte sofort auf den Punkt. Luc-Jonathan Justen trat an, schoss platziert ins linke Eck – doch TSV-Keeper Christian Gutsmann ahnte die Ecke, parierte sensationell und hielt sein Team damit früh im Spiel.

Klausdorf eiskalt im Abschluss

Anschließend entwickelte sich ein intensives, zweikampfbetontes Spiel. Klausdorf, im 4-4-2-System mit den Spitzen Driton Gashi und Tim Rathjens, störte früh und setzte die ESV-Abwehr immer wieder unter Druck. In der 20. Minute belohnten sich die Gäste: Über rechts setzte sich Tim Rathjens stark durch, legte quer, und Voß vollendete eiskalt zum 0:1.

Anthony Voss (TSV Klausdorf), hier gegen Maurice Knutzen (li., SVE Comet) traf doppelt zum 2:0 in Eckernförde. © 2025 Ismail Yesilyurt
Anthony Voss (TSV Klausdorf), hier gegen Maurice Knutzen (li., SVE Comet) traf doppelt zum 2:0 in Eckernförde. © 2025 Ismail Yesilyurt

Kurz danach der erste Schock für Klausdorf: Driton Gashi leistete sich im Mittelfeld ein unnötiges Foul von hinten und sah völlig zurecht die Rote Karte. Doch anstatt einzubrechen, blieb der TSV seiner Linie treu. Nur wenig später eroberten sie den Ball im Zentrum, schalteten blitzschnell um, und erneut war es Anthony Lukas Voß, der nach einem starken Solo auf 0:2 erhöhte.

Drei Platzverweise bringen Klausdorf ins Wanken

Nach der Pause die nächste bittere Szene: In der 46. Minute zog Kapitän Lukas Göttsch im Laufduell gegen Leon Apitz die Notbremse – Rot. Klausdorf nur noch zu neunt. Und es kam noch schlimmer: In der 60. Minute sah Bennet Holst nach einem robusten Zweikampf die Gelb-Rote Karte. Nun standen die Gäste mit lediglich acht Mann auf dem Feld. Trainer und Team reagierten sofort, stellten auf ein defensives 4-3-System um und setzten alles auf die Verteidigung.

Welche Gedanken wohl durch den Kopf von Maik Haberlag, Cheftrainer des Eckernförder SV, gegangen sind mit drei Mann mehr? © 2025 Ismail Yesilyurt
Welche Gedanken wohl durch den Kopf von Maik Haberlag, Cheftrainer des Eckernförder SV, gegangen sind mit drei Mann mehr? © 2025 Ismail Yesilyurt

Eckernförde mit Mühe und späten Treffern

Mit drei Mann mehr übernahm der Eckernförder SV erwartungsgemäß das Kommando, spielte aber weiterhin zu hektisch und unsauber. Immer wieder scheiterte der Favorit am starken Keeper Gutsmann oder an der leidenschaftlich verteidigenden TSV-Hintermannschaft. Erst in der 78. Minute fiel der Anschlusstreffer: Jannes Röschmann flankte präzise von rechts, Nils Woelki stieg am höchsten und köpfte zum 1:2 ein.

Die Schlussphase wurde zum reinen Nervenspiel. Klausdorf verteidigte mit Herzblut, Eckernförde drückte. In der 91. Minute dann doch noch der Ausgleich: Eine Flanke aus dem Halbfeld fand Malte Clausen, der den Ball per Hinterkopf ins Netz beförderte – 2:2.

Mit Lukas Göttsch (weiße Armbinde) muss ein Defensiv-Eckpfeiler des TSV Klausdorf vorzeitig vom Feld. © 2025 Ismail Yesilyurt
Mit Lukas Göttsch (weiße Armbinde) muss ein Defensiv-Eckpfeiler des TSV Klausdorf vorzeitig vom Feld. © 2025 Ismail Yesilyurt

Fazit

Am Ende blieb es bei einem leistungsgerechten, aber höchst dramatischen Remis. Der TSV Klausdorf zeigte trotz dreifacher Unterzahl eine überragende Moral und nahm verdient einen Punkt mit nach Hause. Für den Eckernförder SV dagegen ist dieses Ergebnis zu wenig, wenn man den angestrebten Wiederaufstieg in die Oberliga erreichen will.

Stimmen zum Spiel

Maik Haberlag (Trainer Eckernförder SV)

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