Arne Raudies (re., Husumer SV) stört hier Nahne Schmäschke. © 2025 Ismail Yesilyurt
Am dritten und letzten Spieltag der Abstiegsrunde zur Kreisliga konnten der TSV Plön und der Husumer SV befreit aufspielen. Mit jeweils sechs Punkten aus den ersten beiden Partien hatten beide Mannschaften den Klassenerhalt in der Verbandsliga bereits in der Tasche – der Abstieg war kein Thema mehr.
Wer deshalb ein Freundschaftsspiel ohne große Intensität erwartete, wurde angenehm überrascht: Auf dem Friesenplatz der TSG Concordia Schönkirchen entwickelte sich ein lebendiges Duell. Die Trainer Mats Böckmann-Rixen (TSV Plön) und Wolfgang Empen (Husumer SV) nutzten die Gelegenheit, um Spielern aus der zweiten Reihe Einsatzzeit zu verschaffen.
Letzter Auftritt der Routiniers – Bühne frei für die Jugend
Beide Trainer nutzten die Gelegenheit, um Spielern aus der zweiten Reihe Spielzeit zu geben. Beim TSV Plön ging damit sogar ein echter Umbruch einher: Routiniers wie Torhüter Nils Fischer, Eike und Heiner Boeck, Sören Balk, Spielertrainer Mats Böckmann-Rixen und Timo Falk verabschiedeten sich von der Bühne. Künftig sollen junge Talente die Richtung vorgeben.

Auch Husum setzte auf Jugend: Mit einem Durchschnittsalter von unter 20 Jahren stand eine blutjunge Elf auf dem Platz. Bei den Plönern auch – mit einer Ausnahme: Janis Otte, verletzungsbedingt lange außen vor, drückte den Durchschnitt etwas nach oben
Frühe Führung – Plön startet furios
Plön begann stark. Nach einem gehaltenen Elfmeter von Plöns U19-Keeper Louis Timm sorgte Jakob Reimansteiner für das frühe 1:0 für den TSV. Nur wenige Minuten später erhöhte Mika Stegmaier nach einer mustergültigen Vorlage von Nahne Schmäschke auf 2:0. Alles deutete auf ein weiteres Schützenfest hin – wie zuletzt beim 7:0 gegen Henstedt-Ulzburg.
Doch die Husumer ließen sich nicht abschütteln. Immer besser kamen die Gäste bei Dauerregen ins Spiel, angetrieben vom energischen Coaching ihres Trainers Wolfgang Empen. Saleh Beko verkürzte nach einem Freistoß zunächst aus kurzer Distanz und glich wenig später mit einem sehenswerten Schuss ins lange Eck aus – 2:2 zur Pause.
Husum dreht das Spiel – Plön hält dagegen
Nach dem Seitenwechsel setzte sich der Trend fort. Husum agierte spielerisch reifer und mit höherem und intensiverem Pressing, Das unterband nicht nur die gefährlichen Plöner Konter über außen, sondern brachte auch Ballgewinne in der gegnerischen Hälfte. Plön tat sich zunehmend schwerer. Devid Simon traf nach einem langen Ball zur 3:2-Führung, Joker Tilman Schmidt legte kurz nach seiner Einwechslung das 4:2 nach.

Plön bäumte sich nochmal auf: Werber-Balke verkürzte nach starker Vorarbeit von Otte auf 3:4. Das sorgte kurzzeitig für Unruhe in der Husumer Hintermannschaft. Doch die Empen-Elf fing sich schnell wieder und stellte durch einen Doppelpack von Kim-Marwin Martensen den Endstand von 6:3 her.
Klassenerhalt geschafft – und nun?
Für den Husumer SV endet eine turbulente Saison mit einem versöhnlichen Abschluss. Nach zwei Abstiegen in Folge bleibt dem Klub der freie Fall in die Kreisliga und somit Super-Gau erspart. Mit dem starken Endspurt und der überzeugenden Leistung in der Abstiegsrunde zeigt das Team, dass es wieder in die richtige Richtung geht.
Auch beim TSV Plön darf man zufrieden sein. Spielertrainer Mats Böckmann-Rixen hat den schwierigen Umbruch gemeistert – und tritt nun selbst ab. Wie weitere verdiente Spieler macht er Platz für die nächste Generation. Die Verantwortung an der Seitenlinie übernimmt künftig Jochen Bauer, der bereits vor Ort war und sich ein Bild vom neuen Team machte.
Pflicht-Elfmeterschießen zum Abschluss
Dem offiziellen Regelwerk zufolge wurde auch diese Partie mit einem Elfmeterschießen beendet – unabhängig vom Ergebnis. Husum behielt dabei erneut die Oberhand: Die ersten drei Plöner Schützen scheiterten, damit ging auch dieser symbolische Punkt an die Gäste.
Stimmen zum Spiel
TSV Plön: Timm – Hay (46. Kieback), Otte, Buchholz, Kohls – Laurenz Dittmann – Schmäschke (60. Pallokat), Elsner (60. Nerger), Werber-Balke, Stegmaier (46. Lange) – Reimansteiner.
Trainer: Mats Böckmann-Rixen.
Husumer SV: Krämer (87. Winter) – Raudies, Mushtak Beko, Jüchser, Emrulahu – Martensen, Kücükaras, Backsen, Knoll (63. Schmidt) – Saleh Beko (73. Dogan), Simon (73. Jensen).
Trainer: Wolfgang Empen.
Beste Spieler: Philipp Buchholz, nahne Schmäschke – Arne Raudies, Kim-Marwin Martensen, Saleh Beko.
Schiedsrichter: Mats Stahlberg (Eintracht Lübeck).
Assistenten: Jan Dalitz, Jesse von Cossart.
Zuschauer: 80.
Bes. Vorkommn.: Louis Timm (Plön) hält Foulelfmeter von Husum (2.).
Tore: 1:0 Jakob Reimansteiner (6.), 2:0 Mika Stegmaier (15.), 2:1 Saleh Beko (26.), 2:2 Saleh Beko (42.), 2:3 Devid Simon (58.), 2:4 Tilman Schmidt (65.), 3:4 Sebastian Werber-Balke (72.), 3:5 Kim Martensen (79.), 3:6 Kim Martensen (85.).