Interessantes 3:3 zwischen Landesligist SVT Oldesloe und Oberligist VfR Neumünster

von Ismail Yesilyurt

Der gute Keeper Christopher Newe (VfR Neumünster) hatte sicherlich gegen den Landesliga-Neuling SV Türkspor Bad Oldesloe nicht so viele Aktionen vor seinem Tor erwartet. © 2024 Olaf Wegerich


Auf dem Kunstrasen des Kurpark-Stadions in Bad Oldesloe gingen pünktlich zum Spielbeginn heftige Regenfälle nieder. Das zugehörige Gewitter zog jedoch weiter entfernt vorbei.

Bei Türkspor Oldesloe, in den beiden letzten Spieljahren von der Kreisliga bis in die Landesliga aufgestiegen, fehlten mit den beiden Ex-VfR-Spielern Hogir Busali, Veysel Kara sowie Noor El Tameni drei wichtige Leistungsträger. Beim Oberligisten aus Neumünster waren aus dem aktuellen 19er-Kader Marcel Stölting, Rin Yoshimatsu, Kevin Schulz und Visar Mehmeti nicht dabei.

Die ungemütliche, nasse, kalte Witterung ließ beide Mannschaften sofort im Vollgasmodus beginnen. Die Gastgeber schnürten Rasensport gleich hinten ein. Doch das hohe Aufrücken wäre fast sofort bestraft worden. Veilchen-Kapitän Kenny Korup gelang nach Ballgewinn ein 30-Meter-Schnittstellenpass auf Riku Deguchi, der auf Linksaußen seinen Gegenspieler abschüttelte, aber frei vor SVT-Keeper Blend Selimi an diesem scheiterte (3.).

Im Gegenzug dann doch die schnelle Führung des Neu-Landesligisten. Fast ohne Gegenwehr kam von rechts Malte Haas zur Flanke, in der Mitte konnte Fatin Karanfil leicht zum Kopfball kommen. VfR-Keeper Christopher Newe reagierte sensationell, doch im Nachschuss war Muhammet Kurtoglu schneller als die VfR-Abwehr und schob zum 1:0 (4.) ein.

Danach ergab sich ein verteiltes Spiel, mit leichtem Übergewicht für den Gast. Adesanya vergab nach einem Luftloch seines Gegenspielers freistehend vor Selimi, er schoss rechts vorbei (18.).

Schiedsrichter Lukas Meyer-Brooks pfiff eine recht großzügige Linie. Vor dem Ausgleich, den Riku Deguchi nach Steilpass von Murat Rasgele erzielte, reklamierte der SVT auf vorheriges Foulspiel gegen den letztjährigen VfR-Akteur Vincent Janelt. Zur Pause führte die Kmiec-Elf trotzdem. Die Imeri-Elf erlaubte sich ein komplett überflüssiges Foulspiel 20 Meter vor dem eigenen Tor. Den scharf und platziert geschossenen Ball konnte Newe noch parieren, aber beim Nachschuss war der SVT in Person von Karanfil wieder schneller als die VfR-Abwehr.

Imeri-Elf ohne Wechsel zur Halbzeit

Im Gegensatz zu den bisherigen Testspielen wechselte Liridon Imeri zur Pause nicht. Bisher waren immer alle Nicht-Startelf-Spieler zur 46. Minute gekommen. Das Spiel begann mit einem Aufbau-Fehlpass des VfR, der frühere Eicheder Luca Störmer lief alleine auf Newe zu, der aber Sieger blieb. Danach kam der VfR immer besser ins Spiel. Zunächst glich Kastriot Alija nach Vorarbeit von Deguchi zum 2:2 aus (54.), dann erzielte Ola Adesanya nach langem Ball von Korup die Führung für den Oberligisten (59.).

Doch die gute Phase des Oberligisten war nach einer Stunde wieder vorbei. Ab Mitte der 2. Halbzeit bestimmte immer deutlicher die Heimelf die Partie. Zu viele Fehlpässe, unnötig viele Ballkontakte in den verkehrten Situationen und ungeschicktes Zweikampfverhalten seitens des Gastes ließen den SVT wieder ins Spiel zurückfinden. So war der Ausgleich von Marcel Alias Kmiec (76.) fast zwangsläufig.

Danach verflachte das Spiel auf beiden Seiten. Der nach längerer Ausfallzeit erstmals für Rasensport auflaufende Marko Ljuljic hatte dann zwar nach Vorarbeit von Deguchi noch den Siegtreffer (86.) auf dem Fuß, aber der starke SVT-Abwehrchef Adrian Matysik blockte noch ab. So blieb es beim leistungsgerechten 3:3.

Fazit: Der VfR-Kader ist zurzeit noch zu dünn besetzt. Man benötigt vor allen Dingen in der Abwehr und im Mittelfeld noch zwei, besser drei erfahrene, uneingeschränkt oberligataugliche Akteure. Fehlen mal wie heute vier potenzielle Stammkräfte, womit über die Saison immer zu rechnen ist, ist die Elf nur noch bedingt für die Oberliga tauglich.

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