Inter Türkspor Kiel dominiert Friedrichsberg – Chancenwucher verhindert höheren Sieg

von Ismail Yesilyurt

Inter Türkspor ist so oder so griffig – hier Serkan Yildiimer gegen Torge Jensen (TSV Friedrichsberg-Busdorf). © 2025 Ismail Yesilyurt


Der Tabellenführer Inter Türkspor Kiel hat am Wochenende eindrucksvoll seine Spitzenposition in der Landesliga untermauert. Gegen den TSV Friedrichsberg-Busdorf zeigte die Mannschaft von Trainer Abdul Yilmaz beim 3:1 (1:0)-Heimsieg auf dem Kunstrasenplatz am Ostufer bei hochsommerlichen Temperaturen eine dominante Vorstellung – und hätte bei konsequenter Chancenverwertung noch deutlich höher gewinnen können.

Wenn der Gäste-Torwart bei den Ballkontakten intern im Topbereich ist, kann nicht nur der Fußballexperte daraus ableiten, wie das Spiel zwischen Tabellenführer Inter Türkspor Kiel und dem Tabellenzehnten optisch wohl ausgesehen haben mag.

Batuhan Ibrahimoglu (re., Inter Türkspor Kiel) belegt im System von Trainer Abdul Yilmaz eine wichtige Position. © 2025 Ismail Yesilyurt
Batuhan Ibrahimoglu (re., Inter Türkspor Kiel) belegt im System von Trainer Abdul Yilmaz eine wichtige Position. © 2025 Ismail Yesilyurt

Ja, klar! Die ersten fünf Minuten der Begegnung sind noch die Ruhe vor dem Sturm. Denn was danach folgt, ist am späten Sommerwetter-Sonntag mindestens ein Klassenunterschied auf dem Kunstrasenplatz von Inter Türkspor auf dem Kieler Ostufer. Eine Chancenwelle nach der anderen ergießt sich über dem TSV. Nach einer halben Stunde reichen die Finger an den Händen nicht mehr aus, um die klaren Möglichkeiten abzuzählen.

„Ob ein 1:0 oder 10:0, das ist mir egal“

Dass das Endergebnis am Ende nur 3:1 für Inter lautet, mag man bei der Fülle an Hochkarätern kaum glauben. „Die Torausbeute – da sind wir Fußballer – darüber freuen wir uns natürlich. Aber am Ende ist das ein Sieg. Ob ein 1:0 oder 10:0, das ist mir egal. Es geht um Sieg und Niederlage. Bringt alles nur drei Punkte. Für mich ist positiv einfach, dass wir uns die Chancen erarbeitet haben. Erspielt haben. Das waren keine Zufallsprodukte, sondern alles ist einstudiert gewesen. Und da sind wir stolz darauf. Maximal. Definitiv“, erklärte Inter-Coach Abdul Yilmaz nach dem dritten Sieg im dritten Spiel unter seiner Leitung.

Hier hat Tahir Yilmaz Pech. Sein Schuss landet am Pfosten und nicht zum 1:0 im Netz. © 2025 Ismail Yesilyurt
Hier hat Tahir Yilmaz Pech. Sein Schuss landet am Pfosten und nicht zum 1:0 im Netz. © 2025 Ismail Yesilyurt

Zu den beiden Pechvögeln Tahir Yilmaz und Phil Baumgarn, die den Ball mehrmals nicht in die gegnerischen Maschen befördern können, gesellt sich auch Sercan Yildirimer, der wie das Duo ein großes Pensum zeigt. Der jüngere Bruder von Serkan muss dann kurz vor der Halbzeit verletzungsbedingt raus und kann sich somit eine Belohnung in Form eines Treffers nicht mehr gönnen.

Horstinger erlöst die Gastgeber

Lars Horstinger  (Inter Türkspor Kiel). © 2025 Ismail Yesilyurt

In der 28. Minute erlöst Innenverteidiger Lars Horstinger (Foto) alle Interisti, als er eine Rechtsflanke von Serkan Yildirimer gegen den Innenpfosten zum 1:0 einköpft. Türkspor-Keeper Tilman Körtzinger erlebt im ersten Abschnitt einen sehr entspannten Tag und muss nur einmal Gefahr befürchten. Sein Gegenüber steht dagegen unter Dauerbeschuss und, wie schon eingangs erwähnt, oft im Mittelpunkt. Nur dank ihres Goalies Ilyes Dahmani und des Chancenwuchers bleiben die Gäste ob des knappen 0:1 im Spiel.

Friedrichsberg findet keine Mittel

Die sehr griffigen Gastgeber holen sich die Bälle schnell zurück, sodass die Gäste gar nicht weit in die Hälfte der Kieler eindringen können. „Da sind wir gar nicht zurechtgekommen. Die Positionierung der Spieler war nicht optimal. Wir sind nicht in die Zweikämpfe gekommen“, zählte Friedrichsberg-Coach Michael Schröder einige der Gründe für die drückende Überlegenheit der Heimelf auf.

Jan Böhnert per Foulelfmeter zum 1:3

Auch in der zweiten Halbzeit kommen die Gäste nicht dazu, ihre Qualitäten zu präsentieren. Das Team von Abdul Yilmaz bleibt am Drücker und nutzt seine Möglichkeiten zum 3:0. In den letzten zehn Minuten darf der TSV Friedrichsberg-Busdorf dann seine eigentlich vorgesehene Spielweise zeigen: Nach Ballgewinn wird schnell nach vorne umgeschaltet, und mit wenigen Kontakten und sauberem Passspiel wird auch Körtzingers Arbeitsbereich lokalisiert. Nach einem Foul verwandelt Jan Böhnert den fälligen Elfmeter selbst zum 1:3.

Jan Böhnert (TSV Friedrichsberg), der hier von Moritz Haye (Inter Türkspor Kiel) abgefangen wird, ist per Elfmeter erfolgreich. © 2025 Ismail Yesilyurt
Jan Böhnert (TSV Friedrichsberg), der hier von Moritz Haye (Inter Türkspor Kiel) abgefangen wird, ist per Elfmeter erfolgreich. © 2025 Ismail Yesilyurt

Abdul Yilmaz sieht klare Fortschritte

„Ich bin mehr als positiv gestimmt, dass wir in der Kürze alles so umsetzen, wie ich es mir vorstelle. Dass das alles nicht sofort funktioniert, ist mir klar. Aber dass die neue Spielidee und das Mannschaftstaktische in der Kürze auch so verinnerlicht wurden, dass wir heute wirklich mehr als drei, vier Hände voll Chancen haben, das stimmt mich mehr als positiv“, lobt Coach Abdul Yilmaz seine Mannschaft.

Mit dem souveränen Heimsieg baut Inter Türkspor Kiel den Vorsprung auf Verfolger TSV Kropp wieder auf fünf Punkte aus.

ähnliche Artikel

Consent Management Platform von Real Cookie Banner