Visar Mehmeti (am Ball, Inter Türkspor Kiel) erzielte den Ehrentreffer. © 2024 Ismail Yesilyurt
Erneut verspielt Inter Türkspor Kiel auswärts seinen Bonus, den man sich in den Heimspielen holt. Auch beim VfB Lübeck II geben die Kieler in der ersten Halbzeit ein schwaches Bild ab und unterliegen einem direkten Konkurrenten im Abstiegskampf fast schon sang- und klanglos mit 1:4.
Mannschaft von Inter Türkspor vergisst Einstellung in Kiel
„Fußball ist Einstellungssache. Und erste Halbzeit haben wir die nicht gehabt. Ich kann mich nicht erinnern, dass wir einen Zweikampf in der ersten Halbzeit gewonnen haben“, vermisste Cheftrainer Mikki Mladenovic elementare Sachen bei seinem Team. Und körperlos gegen die junge und technisch sehr gut ausgebildete zweite Mannschaft des VfB Lübeck ist keine gute Idee.
Schwer zu erklären so ein Auftritt in den ersten 45 Minuten, wo einem nach einem 0:4 schon angst und bange werden muss. „Das hat sich angezeigt schon am Dienstag gegen die Probsteier SG. Da haben wir nur 2:2 gespielt und auch nicht so gut ausgesehen“, relativierte Mladenovic aufgrund erforderlicher Spielpraxis für die bisher wenig eingesetzter Spieler das Testspiel gegen den Verbandsligisten.
„Wir haben die auch eingeladen“
„Wir haben die auch eingeladen. Wir waren weit weg vom Gegner“, klappte das Anlaufen überhaupt nicht. Und wenn doch, dann „waren wie wie eine Jugendmannschaft“. Zudem vermisste der Inter-Coach das zügige Spiel nach vorne bei Ballgewinn. „Dann haben wir abgebrochen und quer gespielt“, sagte Mladenovic. „Ball nach vorne spielen, halten und schnell nachrücken“, lautete die Marschroute auf dem Kunstrasenplatz am Stadion Lohmühle, „die konnten sich so rechtzeitig sortieren.“ VfB-Trainer Dominik Toschka äußerte sich in einer Pressemeldung wie folgt zu den ersten 45 Minuten: „Das Spiel startet hervorragend für uns. Wir kommen gut ins Spiel und haben eine gute Intensität gegen den Ball. Vor allem die Aggressivität und das konsequente Verteidigen sind zu nennen.“
Inter Türkspor Kiel macht erst nach der Pause ernst
Nach dem Seitenwechsel herrscht, auch durch die Wechsel, ein anderer Wind. „Hundertprozentige Steigerung“, erklärte der Türkspor-Coach. Die Gäste pressen nun höher, gewinnen mehr Zweikämpfe und fangen die langen Bälle der Lübecker ab. „Schade, dass das Tor nicht früher gefallen ist in der ersten Viertelstunde. Wir hatten vier Chancen. So kannst du mit vier Gegentoren nichts mehr machen“, traf Visar Mehmeti erst in der 77. Minute zum 1:4.
„Wir haben die Bälle gut verteidigt und hatten auch Kontermöglichkeiten, um das fünfte oder sechste Tor zu machen. Alles in allem war es ein ungefährdeter Sieg und gute Arbeit. Darauf können wir aufbauen”, erzählte Dominik Toschka.
TSB Flensburg vor der Brust
Damit bleibt es bei der Auswärtsschwäche der Interisti. Der einzige Sieg datiert vom 5. August mit einem 4:2 beim TSV Bordesholm. Nur Dornbreite Lübeck hat auswärts mit zwei Punkten eine schlechtere Bilanz als die zahmen Kieler (5 Punkte). Am kommenden Sonntag erwartet Inter Türkspor Kiel mit dem TSB Flensburg eine der drei Topteams.
Statistik
VfB Lübeck II: Diestel – Adou (70. Urbanski), Yilmaz, Hirsching, Dodoo – Seitz, Westphal – Varol (82. Jacob), Demir – Büyükdemir (65. Galtsew), Fazlija (74. Odiase).
Trainer: Dominik Toschka.
Inter Türkspor Kiel: Körtzinger – Sharba (46. Cerrah), Polonski, Hariri, Marquardt (46. Yildirimer) – Ibrahimoglu (46. Svirca), Mehmeti – Yilmaz (46. Schwantes), Yazgan, Petersen – Adesanya.
Trainer: Miki Mladenovic.
Schiedsrichter: Marc Werner (SC Weiche Flensburg).
Assistenten: Lennart Kunde, Simon Pieper.
Zuschauer: 51.
Tore: 1:0 Jannik Westphal (13.), 2:0 Kubilay Büyükdemir (27.), 3:0 Velson Fazlija (40.), 4:0 Ramiz Demir (44.), 4:1 Visar Mehmeti (77.).