Jens Wollesen (mitte, SV Eichede) bei seiner Jubelrunde nach seinem Last-Minute-Goal zum 1:1 . © 2025 Johannes Kramer
Im Topspiel der Flens-Oberliga Schleswig-Holstein trennten sich der Spitzenreiter SV Todesfelde und der Tabellendritte SV Eichede am Sonntagnachmittag mit 1:1 (1:0). Der Tabellenführer muss damit seine ersten Punkte auf dem grünen Rasen abgeben, nachdem zuvor die Mannschaft von Björn Sörensen alle 13 Spiele gewonnen hatte. Nur das 0:5 am grünen Tisch bei Nordmark Satrup steht beim SVT in der Bilanz als Niederlage. „Deathfield“ ist damit Hinrundenmeister bzw. Herbstmeister der höchsten Landesklasse.
Mutiger Eicheder Start
Der Gast Eichede begann mutig, spielte zunächst in einem 4-4-2-Mittelfeldpressing, bei dem immer wieder ein Spieler im Vollsprint den Ballführenden attackierte. In Ballbesitz formierte sich die Elf von Trainer Paul Kujawski in einem 3-4-3.
Der SV Todesfelde, der letzte Woche die Spitzenpartie beim Heider SV mit 4:2 siegreich gestaltete, agierte gegen den Ball ebenfalls im 4-4-2 und schob bei eigenem Aufbau auf ein 3-3-2-2-System. In den ersten zehn Minuten war Eichede das aktivere Team, hatte mehr Ballbesitz und setzte die Gastgeber früh unter Druck. Todesfelde kam kaum in die Zweikämpfe, die Abstände zwischen den Mannschaftsteilen stimmten noch nicht – Torchancen waren auf beiden Seiten Mangelware.
Todesfelde steigert sich – Liebert und Petrick nähern sich an
Die erste Möglichkeit des Spiels hatte Todesfelde in der 16. Minute: Morten Liebert wurde im Strafraum mit dem Rücken zum Tor angespielt, drehte sich stark, setzte den Ball aber aus elf Metern über das Gehäuse. Ab der 20. Minute kam der Tabellenführer immer besser in die Partie. Der SVT war nun griffiger, aggressiver in den Zweikämpfen und übernahm zunehmend die Kontrolle.

In der 29. Minute setzte Benjamin Petrick zu einem energischen Lauf über die linke Seite an, zog nach innen und prüfte Eichedes Keeper Christopher Barkmann, der glänzend parierte. Nur eine Minute später köpfte Morten Liebert nach einer Ecke gefährlich aufs Tor – erneut war Barkmann zur Stelle.
Jan-Marc Schneider erzielt die Führung
In der 36. Minute belohnte sich der SV Todesfelde für seine starke Phase: Mirko Boland spielte einen präzisen Schnittstellenpass auf Benjamin Petrick, der sich stark durchsetzte und den Ball zurücklegte auf Jan-Marc Schneider. Dieser vollendete aus sieben Metern sicher zum 1:0.

Eine verdiente Führung, da Todesfelde spätestens ab der 20. Minute das Geschehen klar bestimmte. Eichede kam offensiv kaum noch zur Entfaltung. Besonders Mirko Boland glänzte als Antreiber, Zweikämpfer und Taktgeber im Mittelfeld – Szenenapplaus inklusive.
Kurz vor der Pause hatte Todesfelde noch einmal eine Riesenchance: Nach einem Freistoß von rechts verlängerte Schneider den Ball per Hinterkopf, doch Barkmann reagierte erneut glänzend.
Mit einer verdienten 1:0-Führung ging es in die Halbzeit.
Todesfelde dominiert auch nach dem Seitenwechsel
Auch nach Wiederanpfiff blieb Todesfelde die tonangebende Mannschaft. Der SVT setzte Eichede früh unter Druck und ließ den Ball gut laufen. In der 52. Minute folgte eine sehenswerte Eckballvariante: Mirko Boland chipte den Ball präzise an den Strafraumrand, wo Janek Sternberg direkt abzog – die Kugel krachte an die Latte. Ein Traumtor wäre das gewesen, der Torhüter hätte keine Chance gehabt.
Sieben Minuten später (59.) kombinierte sich Todesfelde stark durchs Zentrum: Lasse Jetz spielte auf Schneider, der direkt auf Benjamin Petrick weiterleitete – doch wieder scheiterte dieser am überragenden Barkmann.
Todesfelde verpasst die Entscheidung
Der SV Todesfelde blieb klar überlegen, verpasste es aber, den entscheidenden zweiten Treffer nachzulegen. In der 69. Minute eroberte Schneider den Ball in der Vorwärtsbewegung, spielte einen Doppelpass mit Petrick und schloss aus elf Metern ab – erneut parierte Barkmann stark.
Eichede fand offensiv kaum statt, blieb aber durch das knappe Ergebnis im Spiel.

Später Ausgleich schockt Todesfelde
In der 86. Minute dann plötzlich die große Chance für Eichede: Marco Ljuljic setzte sich stark auf der rechten Seite durch und legte quer auf Leon William Tonder, der aus acht Metern abschloss – doch Fabian Landvoigt im Tor des SVT rettete überragend. Bis dahin war der Todesfelder Keeper kaum geprüft worden, zeigte aber in dieser Szene seine Klasse.
In der Nachspielzeit (90.+3) fiel dann doch der Ausgleich: Nach einem langen Ball von der linken Halbposition war Jens Nicolas Wollesen im Zentrum einen Schritt schneller als Lasse Jetz am Ball und traf aus kurzer Distanz zum 1:1-Endstand.
Fazit
Der SV Todesfelde war über weite Strecken das klar bessere Team, ließ aber zahlreiche Chancen liegen. Eichede zeigte Moral, verteidigte leidenschaftlich und belohnte sich durch den späten Treffer mit einem glücklichen Punkt.
SV Todesfelde: Landvoigt – Deniz (90.+3 Soares), Rave (87. Özütemiz), Körting, Jetz, Sternberg – Boland, Klüver, Schneider (79. Dodoo) – Petrick, Liebert (68. Musci).
Trainer: Björn Sörensen.
SV Eichede: Barkmann – Fritzen, Cloppatt, Nishori (62. Lingani), Irmler – Giebler, Leon Tonder – Mika Meyer (83. Ljuljic), Ehlers (55. Wollesen), Ikeda (83. Dürr) – Bieche (90.+2 Berger).
Trainer: Paul Kujawski.
SR: Alexander Roppelt (VfL Bad Schwartau).
Ass.: Ole Schulz, Bela Bendowski.
Tore: 1:0 Jan-Marc Schneider (36.), 1:1 Jens Wollesen (90.+3).
