Torben Paulsen und GW Todenbüttel entführen einen Zähler aus Todenbüttel. © 2025 Olaf Wegerich
Wilde Schlussphase mit zwei Toren in der Nachspielzeit
Hochspannung im Verfolgerduell in der Verbandsliga West. Der TSV Heiligenstedten rettet in einer wilden Schlussphase durch eine Aufholjagd mit zwei späten Treffern in der Nachspielzeit beim 3:3 (0:1) gegen den starken Aufsteiger SV GW Todenbüttel zumindest noch einen Punkt und bleibt damit ungeschlagen. Todenbüttel rutscht nach dem Remis auf den 6. Platz, die Gastgeber rangieren einen Platz dahinter, haben aber noch zwei Nachholspiele in der Hinterhand.
Gastgeber spielbestimmend, aber ohne klare Chancen
In der ersten Hälfte waren die Gastgeber, die gegen Todenbüttel erst ihr drittes Saisonspiel bestritten, über weite Strecken zwar die spielbestimmende Mannschaft, doch klare Torchancen konnte sich das Team von Trainer Stefan Pohlmann bis auf einen Pfostentreffer (15.) nach einer guten Seitenverlagerung in der Anfangsphase gegen die kompakte Abwehrreihe der Gäste nur selten herausspielen.

Todenbüttel geht nach Ecke in Führung
Gegen Mitte der ersten Halbzeit konnte die Mannschaft von Trainer Eike Schneider die Partie mehr und mehr ausgeglichen gestalten und zeigte dabei auch ein gutes Anlaufverhalten. Eine der wenigen Torraumszenen der ansonsten leidenschaftlich verteidigenden Gäste führte dann nach einem Eckball zum ersten Treffer der Partie. Maik Reimers hatte am zweiten Pfosten stehend auf Adam Kateh (33.) verlängert, der zum Führungstreffer einköpfte.
Elfmeter bringt das 0:2
Auch in der zweiten Hälfte beginnen die Gastgeber sehr druckvoll, bleiben aber anfällig bei den schnell vorgetragenen Angriffen der Gäste aus Todenbüttel. Erneut ist es Adam Kateh, der nach einem Pass ins Zentrum am Trikot gezogen wird. Schiedsrichter Aslan Gastrock entscheidet sofort auf Elfmeter für die Gäste, was Trainer Stefan Pohlmann zumindest als „fragwürdige Entscheidung“ bezeichnet, da er keinen Kontakt erkennen konnte. Maxi Lüdtke (53.) verwandelt den fälligen Strafstoß sicher zum 2:0 für die Gäste.

Looft verkürzt – Hube stellt den alten Abstand her
Heiligenstedten hält den Druck weiter hoch und wird mit dem 1:2-Anschlusstreffer durch Nicklas John Looft (75.) belohnt. Nach dem 1:3 durch Cedric Hube (83.) acht Minuten vor Ende der regulären Spielzeit sehen die Gäste bereits wie die sicheren Sieger aus.
Heiligenstedten schlägt in Nachspielzeit doppelt zurück
Als der Schiedsrichter dann eine fünfminütige Nachspielzeit anzeigt, überschlagen sich die Ereignisse.
Nachdem der Schiedsrichter auf Freistoß für Heiligenstedten entschieden hat, der Linienrichter aber eine Abseitsstellung erkannt haben will und die Fahne gehoben hat, sind die Gäste für einen kurzen Moment unkonzentriert und kassieren im Nachschuss durch Taher Alou (90.+2) den 2:3-Anschlusstreffer.
„Da pennen wir“, kritisierte Trainer Eike Schneider.

Danach wollen die Gäste noch einmal wechseln, um Zeit von der Uhr zu nehmen. „Das hat der Linienrichter nicht zugelassen“, ärgerte sich Schneider. So nahm das Unheil seinen Lauf.
Nachdem Maxi Lüdtke im Zentrum zunächst einen Ball noch gut festmachen konnte, dann aber doch verloren geben musste, schlugen die Gastgeber mit der letzten Aktion des Spiels noch einen weiten Ball in die gegnerische Hälfte, der bei Sascha Behrens (90.+5) landete. Der konnte sich im Zweikampf überragend durchsetzen und mit einer Energieleistung zum 3:3 ausgleichen.
Stimmen zum Spiel
„Vor dem Spiel hätte ich das Ergebnis unterschrieben. Ärgerlich für uns war, wann die Tore gefallen sind. Das Gute: Wir bleiben auswärts ungeschlagen“, sagte Gästetrainer Eike Schneider.
„Todenbüttel präsentierte sich als starker Aufsteiger, der uns über 90 Minuten das Leben extrem schwer machte. Taktisch auf ganz hohem Niveau stellten sie die Räume zu und kamen durch ihre vorbereiteten langen Bälle immer wieder gefährlich vor das Tor. Positiv beim TSV Heiligenstedten heute: die Moral der Truppe. 0:2-Rückstand und 1:3-Rückstand – und nie aufgegeben. Das passt zur Mannschaft: jung, wild und hungrig. Auch wenn es phasenweise extrem schwer war. Das Schiedsrichtergespann machte heute keinen glücklichen Eindruck und wirkte auf beiden Seiten inkonsistent. Damit hatten heute beide Teams zu kämpfen. Am Ende sind wir happy über den Punkt, auch wenn wir vor dem Spiel klar auf drei Punkte aus waren. Sehr erfreulich, dass unsere Einwechselspieler für den Turnaround gesorgt haben“, lautete das Fazit von Stefan Pohlmann vom TSV Heiligenstedten.
Für den SV GW Todenbüttel geht es bereits am Mittwoch um 19.00 Uhr mit einem Heimspiel gegen den Ligarivalen TSV Vineta Audorf im Kreispokal weiter.
TSV Heiligenstedten: Witten – Koopmann (46. Alou), Matthiesen, Peters, Ris (65. Schultz) – Marlon Bolten, Wyatt (60. Behrens), Müller (79. Marius Bolten), Wulf (82. Klatte) – Steinmann, Looft.
Trainer: Stefan Pohlmann.
SV GW Todenbüttel: Yannick Holtz – Leif Kartens, Claas Breiholz, Torben Paulsen, Ole Hansen – Fenn-O Zauter, Marten Reimers, Oke Holling, Max Lüdtke – Adam Kateh (85. Linus Betram Ricks), Maik Reimers (75. Cedric Hube).
Trainer: Eike Schneider.
Schiedsrichter: Aslan Gastrock (SC Kalübbe).
Assistenten: Torben Jens John und Carl Leo Finnberg.
Tore: 0:1 Adam Abouh-Kateh (33.), 0:2 Maximilian Lüdtke (53., Foulelfmeter), 1:2 Nicklas John Looft (75.), 1:3 Cedric Hube (82.), 2:3 Taher Alou (90.+2), 3:3 Sascha Behrens (90.+5).