Nach der deutlichen 1:4-Heimniederlage im „Classico“ gegen den VfR Neumünster galt es beim Montagstraining des Heider SV, die Ereignisse vom Wochenende aufzuarbeiten. Die ernüchternden neunzig Minuten vom Samstag hatten ihre Wirkung nicht verfehlt. „Das war rechtzeitig noch einmal ein Schuss vor den Bug. Das war auch nicht unser bestes Spiel. Wir haben das im Training noch einmal besprochen – mit klaren Worten, aber nicht giftig“, unterstrich Trainer Markus Wichmann. Dennoch sind die Vorgaben klar, die Wichmann an seine Mannschaft richtet: „Wir müssen jede Aufgabe vernünftig angehen und so stark sein, alle zu schlagen.“
Der Heider Coach verweist dabei noch einmal auf die positive sportliche Entwicklung der letzten Jahre, angefangen mit einem 7. und 6. Platz und aktuell dem 2. Platz.
Newe überragend – „Adesanya hat uns das Leben zur Hölle gemacht“
Gegen den VfR war es nicht nur ein überragender Torhüter mit Christopher Newe, der die Dithmarscher zum Verzweifeln brachte. „Natürlich hat Newe überragend gehalten. Von den Torchancen her wäre ein 2:2 für uns aber durchaus möglich gewesen. Der VfR hat verdient gewonnen, weil er auch griffiger war. Vor allem Adesanya hat uns das Leben zur Hölle gemacht“, zollte Wichmann nicht nur dem wuchtigen VfR-Angreifer Respekt.
Patrick Storb nicht zu ersetzen
Vor allem die Gelbsperre von Patrick Storb wurde dem Heider SV am Samstag zum Verhängnis, was Ligaobmann Hannes Nissen zu der Erkenntnis brachte: „Patrick Storb ist für uns nicht ersetzbar. Wir hatten ohne ihn keine Ordnung. Er ist für mich der beste Spieler der Oberliga. Das haben wir auch im Nachholspiel in Oldenburg gesehen, wo wir mit 4:5 verloren haben. Weder Busch, Neelsen noch Kröger konnten ihn jetzt ersetzen.“ Bitter: Sein möglicher Vertreter Macius Dahm muss derzeit wegen einer gebrochenen Hand pausieren.
Keine Vorwürfe an die Mannschaft
Trotzdem ging Nissen nach der Niederlage sofort in den Angriffsmodus über: „Wir hatten 26 Spiele, davon haben wir 22-mal geil geliefert. Ich mache keinem einen Vorwurf. Ich stelle mich schützend vor die Mannschaft. Am Mittwoch werden wir es besser machen. Dann ist die Welt wieder in Ordnung. Das Spiel ist abgehakt.“
Platzverhältnisse sorgen für Ärger
Ein weiterer Aspekt, der dem Traditionsverein übel aufstößt und die Niederlage ein Stück weit begünstigte, sind die Platzunebenheiten im Stadion an der Meldorfer Straße, die zumindest das zweite Gegentor – als der Ball vor Torhüter Gründemann tückisch aufsprang – begünstigten. Dazu fand Ligaobmann Hannes Nissen deutliche Worte: „Wir freuen uns über jedes Auswärtsspiel, weil sich unser Platz wie der zwölfte Gegenspieler anfühlt.“
Ein Sieg ist praktisch die Aufstiegsrunde für Heide
Nun ist der Fokus auf das Nachbarschaftsderby in Hohenwestedt am Mittwoch um 19:00 Uhr gerichtet. Um der Mannschaft eine Verschnaufpause zu gönnen, ist am Dienstag trainingsfrei. Weitere Punkte wollen die Dithmarscher bis zu ihrem angepeilten Zwischenziel – dem Erreichen der Aufstiegsrunde zur Regionalliga – aber nicht herschenken.
„Wir haben die ganz deutlich höhere Qualität. Ich erwarte einen Sieg – bei allem Respekt für Hohenwestedt“, betont Heides Ligaobmann Hannes Nissen. Mit einem Erfolg im Nachholspiel in Hohenwestedt könnte der Vorsprung auf den SV Eichede auf sieben Zähler ausgebaut werden. Aus den verbleibenden drei Spielen würden dann nur noch drei Punkte benötigt, um die Teilnahme an der Aufstiegsrunde zu sichern.
Fehlen wird am Mittwoch neben dem an der Hand frisch operierten Macius Dahm auch Daouda Soumah, der einen wichtigen Arzttermin wahrnehmen muss.