Mika Kieselbach (Heider SV), hier gegen Leon Will (li., Dornbreite Lübeck), besorgt die Hälfte der Heider Tore. © 2025 Volker Schlichting
Nur eine Woche nach dem ernüchternden torlosen Remis daheim gegen Aufsteiger Eutin 08 ist der Heider SV in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Dank einer deutlichen Leistungssteigerung nach dem Seitenwechsel konnte die Partie beim abgeschlagenen Tabellenschlusslicht FC Dornbreite Lübeck klar und auch in der Höhe nicht unverdient mit 6:1 (1:1) gewonnen werden. Die Mannschaft von Trainer Markus Wichmann ist damit zumindest bis zum morgigen Sonntag auf den zweiten Platz in der Flens-Oberliga vorgerückt. Allerdings könnte der SV Eichede mit einem Heimsieg gegen den seit zehn Spielen sieglosen Oldenburger SV wieder an den Dithmarschern vorbeiziehen. Wie auch immer – für Spannung ist gesorgt.
Nachdem der unangefochtene Spitzenreiter Kilia Kiel gestern bekannt gab, auf eine Bewerbung für die Regionalliga verzichten zu wollen, bleiben nun nur noch der Heider SV und der SV Eichede in der Verlosung, wenn es um den Teilnehmer aus Schleswig-Holstein für die Aufstiegsrunde geht. Am nächsten Samstag kommt es nun zum Gipfeltreffen zwischen den beiden Topmannschaften in Heide. Der FC Dornbreite Lübeck ist nach der erneuten Niederlage und einem Rückstand von zwölf Punkten auf den ersten Regelabstiegsplatz kaum noch vor dem Absturz in die Landesliga zu retten.

FCD mit gutem Start
Auf dem holprigen und sehr schwer bespielbaren Platz am Steinrader Damm begannen die Gastgeber nach ihrem Überraschungscoup beim Oldenburger SV (3:0) wie erwartet sehr selbstbewusst. Vor allem in den ersten zwanzig Minuten konnten die Gastgeber um Spielertrainer Kevin Wölk, der allerdings bereits nach fünfzehn Minuten angeschlagen wieder das Feld verlassen musste, leichte Feldvorteile für sich verbuchen.
Odiase mit Führungstreffer für den FCD
Das nutzten die Gastgeber nach einem schönen Pass in die Mitte auch zum 1:0-Führungstreffer durch Omorgbe Noah Odiase (16.).
Die Gäste, die auf die erkrankten Jannis Hinz und Helge Kröger verzichten mussten, schüttelten sich kurz und kamen zusehends besser ins Spiel. „Dornbreite hat hoch gepresst. Wir waren zu Beginn oft sehr fahrig in unseren Aktionen. Nach gut 25 Minuten wurde es dann aber besser“, war Heides Ligaobmann Hannes Nissen erst einmal froh, die gute Phase der Gastgeber ohne einen weiteren Gegentreffer überstanden zu haben.
Kieselbach trifft per Kopfball zum Ausgleichstreffer
Der so wichtige Gleichstand für die unter erheblichem Druck stehenden Gäste, die bei der engen Tabellensituation zum Siegen verdammt waren, fiel – wie so oft – nach einem Eckball, der von Thede Reimers auf Mika Kieselbach (35.) verlängert wurde. Dieser hatte dann am zweiten Pfosten stehend wenig Mühe, per Kopfball den 1:1-Ausgleich zu erzielen.
Gründemann verhindert mit Megaparade Treffer von Wurst
Dass die Gastgeber zumindest bis dahin gut mithielten und ihrerseits den letzten Strohhalm im Abstiegskampf unbedingt ergreifen wollten, untermauerten sie noch einmal mit einem Fernschuss von Florian Wurst (40.), den der aufmerksame Eric Gründemann im Heider Tor jedoch mit einer Klasseparade aus dem Torwinkel fischte. Somit ging es mit einem insgesamt gerechten Remis in die Halbzeitpause.
Aussetzer von Heyden bringt Heide die Führung – Wolf kommt und trifft
Nur eine Minute nach der Pause unterläuft dem ansonsten oft so starken FCD-Torhüter Nico Heyden ein schwerwiegender Patzer, als er den Ball völlig unbedrängt vor die Füße von Marvin Wolf (46.) fallen lässt. Dieser reagiert geistesgegenwärtig und vollendet zum 1:2 für die Dithmarscher. Was für ein Einstand – Wolf war gerade erst zur Halbzeitpause für Harms gekommen.

Während die Heider jetzt so richtig aufdrehen und Angriff auf Angriff läuft, ist bei den Gastgebern auf einmal die Luft völlig raus. Jegliches Selbstvertrauen scheint wie weggeblasen.
Kieselbach mit dem dritten Treffer
Der so wichtige dritte Treffer zum 1:3 gelingt Mika Kieselbach (50.) mit einem Schuss aus gut zwanzig Metern. Die Vorarbeit kam von Thede Reimers. Heides Toptorjäger konnte sein Trefferkonto damit auf 19 Buden erhöhen.
Die Gegenwehr bei den jetzt häufig überforderten Gastgebern, die stets einen Schritt zu spät kommen, erlahmt immer weiter. Die Dithmarscher erspielen sich eine Vielzahl an guten Torabschlüssen und erleben einen entspannten Samstagnachmittag bei Frühlingstemperaturen.
Reimers belohnt sich für gute Leistung mit dem vierten Treffer
Nur vier Minuten später treffen die Dithmarscher erneut. Nach einem langen Abschlag von Torhüter Eric Gründemann, der von Jonah Gieseler per Kopfball optimal verlängert wurde, erhöht Thede Reimers (58.) per schöner Direktabnahme zum 1:4.

Storb glänzt als Kunstschütze
Auch am nächsten Treffer ist Thede Reimers beteiligt. Nach einem Foul an ihm auf Höhe der Strafraumgrenze schnappt sich Patrick Storb (69.) aus halbrechter Position den Ball und trifft mit einem herrlichen Freistoß in den Winkel zum 1:5.
Kurzbach trifft zum Endstand
Den Schlusspunkt in einer aus Heider Sicht optimal gelaufenen zweiten Hälfte setzt Neuzugang Noel Kurzbach (90.+2), der nach einer schönen Hereingabe von Mika Kieselbach per Kopfball zum 1:6-Endstand erhöht.
FC Dornbreite Lübeck: Heyden – Will (76. Auschra), Kischkat, Anders (46. Beck), Leu – Odiase, Wölk (15. Nagel), Stöver – Hadj, Wurst (66. Bajgora), Görlitz (76. Issifou).
Trainer: Kevin Wölk.
Heider SV: Gründemann – Neelsen, Storb (69. Storb), Dahm – Harms (46. Wolf) – Lambach, Busch – Soumah, Reimers (74. Groß) – Gieseler (61. Ayene), Kieselbach.
Schiedsrichter: Lennart Kunde (TSV Kappeln).
Assistenten: Lutz Jessen und Anika Bargholz.
Zuschauer: 150 am Steinrader Damm.
Tore: 1:0 Omorgbe Noah Odiase (16.), 1:1 Mika Kieselbach (35.), 1:2 Marvin Wolf (46.), 1:3 Mika Kieselbach (50.), 1:4 Thede Reimers (58.), 1:5 Patrick Storb (69.), 1:6 Noel Kurzbach (90.+2).