Hartenholm weiter im Tabellenkeller nach 2:4 gegen Lägerdorf

von Olaf Wegerich

Torge Kunter (Lägerdorf) im Kopfballduell mit Blerim Bara (Hartenholm). © 2024 Olaf Wegerich


In der Landesliga Holstein muss der TUS Hartenholm weiterhin bitteres Lehrgeld bezahlen. Gegen den TSV Lägerdorf kassiert der Aufsteiger eine bittere 2:4 (0:2)-Heimniederlage und bleibt damit zusammen mit Oberliga-Absteiger TSV Bordesholm das einzige Team der Liga, das noch keine Punkte eingefahren hat. Der TSV Lägerdorf hingegen festigt nach seinem bereits dritten Erfolg den guten 5. Platz. Für die Gastgeber war es zudem bereits die dritte Heimniederlage.

Bereits frühzeitig geraten die hoch motivierten Gastgeber nach einem von Torben Matz (15.) verwandelten Foulelfmeter in Rückstand. „Das war sehr tragisch aus meiner Sicht. Das Foul war klar außerhalb des Strafraums“, war TUS-Trainer Martin Genz mit der Schiedsrichterentscheidung überhaupt nicht einverstanden.

Auch der zweite Gegentreffer durch Jonas Bischoff (37.), nachdem ein langer Ball zunächst abgewehrt werden konnte und der Lägerdorfer mit einem Distanzschuss in den Giebel Erfolg hatte, war aus Sicht der Gastgeber mehr als ärgerlich. „Wir betreiben einen riesigen Aufwand und der Gegner trifft mit einem Schuss aus der Distanz. Das war jetzt schon der sechste oder siebte Treffer, den wir in dieser Saison so kassiert haben“, haderte Genz.

Doch das Unheil wollte einfach kein Ende nehmen. Kurz nach der Pause ist es erneut Bischoff (47.), der mit dem 0:3 für die Vorentscheidung sorgt. Nach einem langen Ball kommt Jeschke mutig aus seinem Tor und kann klären. Der Ball springt Richtung Mittellinie, dort steht Bischoff, nimmt kurz Maß und trifft mit einem Distanzschuss. „Das ist der Wahnsinn, das ist nun schon der achte Gegentreffer, den wir auf diese Art und Weise kassieren“, fühlte sich nur noch in einem schlechten Film.

Doch es spricht für die unbändige Moral der Gastgeber, dass sie sich nach dem klaren Rückstand nicht hängen lassen. Nach der Pause gibt es drei personelle Veränderungen bei den Gastgebern, und die Einwechslung von Bara zahlt sich schnell aus. Tatsächlich gelingt den Gastgebern nach einem Eckball, der von Maxi Kokot auf Blerim Bara (53.) verlängert wird, der so wichtige schnelle Anschlusstreffer, der noch einmal Kräfte freisetzt.

Pasquale Sutt (Hartenholm) gegen Kenney Beetz (re., Lägerdorf). © 2024 Olaf Wegerich
Pasquale Sutt (Hartenholm) gegen Kenney Beetz (re., Lägerdorf). © 2024 Olaf Wegerich

Hartenholm mobilisiert noch einmal die letzten Kräfte, wirft alles nach vorne und erspielt sich sage und schreibe sechs Großchancen, die allesamt ungenutzt bleiben. Nach Standards brennt es immer wieder lichterloh im Strafraum der Gäste, die permanent in der eigenen Hälfte eingeschnürt werden und kaum noch zu Entlastungsangriffen kommen. Oft fehlen nur wenige Zentimeter zum Torerfolg, oder der Lägerdorfer Torhüter und seine vielbeinige Abwehr bekommen noch ein Körperteil dazwischen, um den drohenden Einschlag zu verhindern.

Mitten in die Drangphase der Gastgeber fällt nach einem Konter das 1:4 für die Gäste durch Tobias Granert (88.). Auch nach dem erneuten Tiefschlag geben die Gastgeber weiterhin Vollgas und können mit der letzten Aktion des Spiels durch den Treffer von Jonas Früchtenicht (90+3) zum 2:4-Endstand zumindest noch Ergebniskosmetik betreiben.

Trotz der bitteren Niederlage konnte Genz seiner Mannschaft nur wenig Vorwürfe machen. „Das Ergebnis ist hart zu erklären. Wir haben lange Zeit nur auf ein Tor gespielt und waren giftig und gallig in den Zweikämpfen. Auch unsere Moral ist gut. Mit den Spielen gegen Rönnau und Siebenbäumen kommen jetzt die Mannschaften, gegen die wir punkten müssen“, sagte der TuS-Trainer.

Torjäger Blerim Bara, den eine hartnäckige Schambeinentzündung plagt, kam erst nach der Pause zum Einsatz und spielte wie so oft unter Schmerzen. Dennoch gelang ihm ein Tor, aber ein vollends gesunder Bara im Zusammenspiel mit Maxi Kokot wäre noch viel wertvoller für den TuS.

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