Hartenholm kassiert bittere 2:4-Heimklatsche gegen Ahrensburg

von Olaf Wegerich

Miguel Patrick (Hartenholm) gegen Finn Rost (Ahrensburg). © 2024 Olaf Wegerich


Für Landesliga-Aufsteiger TuS Hartenholm setzt sich der Negativtrend mit der deutlichen 2:4 (1:3)-Heimniederlage gegen den SSC Hagen Ahrensburg fort. Nur eine Woche nach der höchsten Saisonniederlage beim Eichholzer SV zeigten die Gastgeber, ohne ihren Taktgeber Paul Gehrmann, der wegen einer Erkältung passen musste, eine über weite Strecken enttäuschende Leistung. Die Gastgeber kassieren die vierte Heimniederlage und rutschen auf den 9. Platz ab. Hagen Ahrensburg landet den dritten Auswärtserfolg und macht einen Sprung auf den 6. Platz.

Die Gastgeber hatten durch einen Lupfer von Robert Wasner (6.) bereits frühzeitig die Gelegenheit, in Führung zu gehen. Dann leistet sich der TuS einen ersten üblen Abwehrschnitzer. Ein Pass von Sutt auf Voigt im Strafraum gerät zu kurz. Ein Gästespieler sprintet dazwischen und wird im Strafraum zu Fall gebracht. Jakob Bier (12.) verwandelt den anschließenden Foulelfmeter locker zur Gästeführung.

Robert Wasner (Hartenholm). © 2024 Olaf Wegerich
Robert Wasner (Hartenholm). © 2024 Olaf Wegerich

Nur drei Minuten später sind die Gastgeber bei einem Klärungsversuch im eigenen Strafraum erneut zu unentschlossen, und nach einem Pressschlag steht es plötzlich 0:2. Ein Hartenholmer Spieler hatte Niklas Krack (15.) angeschossen, von dort fand der Ball den Weg ins Tor.

Dann endlich die nächste Gelegenheit für die Gastgeber. Nach einem Eckball kommt Robert Wasner (25.) frei zum Kopfball, doch sein Versuch landet neben dem Tor. Hartenholm wirkte im Spielaufbau zu pomadig, spielte ohne Tempo und machte es dem SSC Hagen sehr leicht, aus einer kompakten Viererkette heraus seinerseits schnell vor das Tor der Gastgeber zu kommen.

Aus einem dieser Angriffe resultierte dann auch der dritte Treffer für die Gäste, den Jakob Bier (37.) nach schöner Hereingabe von der rechten Außenbahn zum 0:3 veredelte. Die Gastgeber kamen jetzt etwas besser ins Spiel, wurden aber nur nach Standards gefährlich. Eine gute Gelegenheit hatte Blerim Bara, doch der Hartenholmer Top-Torjäger drosch den Ball nach einem Eckball aus Nahdistanz über die Latte.

Hochbetrieb im Ahrensburger Strafraum. © 2024 Olaf Wegerich
Hochbetrieb im Ahrensburger Strafraum. © 2024 Olaf Wegerich

Hagen wirkte in dieser Phase durchaus verwundbar, und tatsächlich konnten die Gastgeber nach einem Eckball vom fleißigen Miguel Patrick, der zu den wenigen Aktivposten gehörte, durch einen Kopfball von Blerim Bara (41.) den so wichtigen Anschlusstreffer zum 1:3 erzielen. Doch die Hoffnung, vielleicht noch eine Aufholjagd starten zu können, bekam noch vor der Halbzeitpause durch den herrlichen Hackentreffer von Hannes Kretzschmar (45+2) zum 1:4 einen erheblichen Dämpfer. Damit hat der SSC Hagen mit vier Toren bei fünf Torschüssen zur Halbzeitpause eine mehr als optimale Torausbeute zu verbuchen.

Auch in der zweiten Hälfte sind die Gastgeber nicht in der Lage, dem Spiel eine Wende zu verleihen. Blerim Bara (85.), der wie so oft in den letzten Monaten wegen seiner Schambeinentzündung unter starken Schmerzen spielte, konnte nur noch auf 2:4 verkürzen.

„Blerim hat heute nur mit einem Bein gespielt. Er kann seit Wochen nur unter starken Schmerzen spielen und muss vor dem Spiel immer Antibiotika einnehmen, damit er überhaupt spielen kann. Bei seiner ersten Chance hatte das Schmerzmittel noch nicht richtig gewirkt“, sagte Trainer Martin Genz, der seinen Torjäger nicht nur wegen der zwei Tore zu den wenigen Spielern in Normalform zählte.

Blerim Bara und Trainer Martin Genz (Hartenholm). © 2024 Olaf Wegerich
Blerim Bara und Trainer Martin Genz (Hartenholm). © 2024 Olaf Wegerich

Besonders bitter für den Aufsteiger: Blerim Bara wird sich in Kürze wegen seiner Schambeinentzündung einer Operation unterziehen müssen, die dann zu einem Ausfall zwischen drei und sechs Monaten führen könnte. Unschöner Höhepunkt der zweiten Hälfte war ein rüdes Foul von Niklas Krack an Miguel Patrick, das Schiedsrichter Steffen Brandt nur mit einer gelben Karte ahndete. Nach einem klaren Foul an Wasner im Strafraum blieb den Gastgebern zudem ein Strafstoß versagt.

Nach dem Spiel fand der Hartenholmer Trainer Martin Genz deutliche Worte zu dem enttäuschenden Auftritt seiner Mannschaft, die nach vier Heimsiegen erstmals den Platz wieder als Verlierer verlassen musste: „Es fehlte heute an allen Ecken und Enden bei uns. Das war im Herbst ein Sommerkick. Ahrensburg ist eigentlich ein Gegner auf Augenhöhe, den du schlagen musst, aber sie waren viel zielstrebiger als wir. Das ärgert mich. Die Einstellung stimmte vorne und hinten nicht. Die Leistung war eine Frechheit und stimmt mich nachdenklich. Wir haben erst achtzehn Punkte, damit steigst du wieder ab. Wir sind immer noch Abstiegskandidat“.

Bereits am nächsten Freitag um 20.00 Uhr steht das Derby beim SV Todesfelde II auf dem Plan. Genz hofft, dass seine Jungs dann die richtige Einstellung an den Tag legen: „Die Einstellung holst du dir im Training. Da liegt der Hund begraben. Wir müssen jetzt auch mal dreckige Punkte einfahren. Es gibt nichts Geileres als ein Nachbarschaftsderby unter Flutlicht“, hat Genz bereits den Fokus auf den kommenden Freitag gerichtet. Dann wird auch Paul Gehrmann, „der Kopf der Mannschaft“, wie Genz hervorhebt, hoffentlich wieder dabei sein.

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