Geniestreich von Moritz Haye bringt Inter die Meisterschaft

von Olaf Wegerich

Inter Türkspor Kiel in Meister-Extase nach dem 2:1 durch Moritz Haye (mitte). © 2025 Olaf Wegerich


Inter Türkspor Kiel hat den sofortigen Wiederaufstieg in die Flens-Oberliga geschafft. Die Mannschaft von Trainer Abdul Yilmaz gewinnt ihr letztes Saisonspiel beim TUS Jevenstedt durch zwei späte Tore mit 3:1 (1:0) und kann damit noch dem TSV Kropp in den letzten Minuten den Meistertitel entreißen. Aber auch der TUS Jevenstedt durfte nach Spielende trotz der Niederlage jubeln, da der OTSV sein Heimspiel gegen den TSV Kronshagen mit 0:2 verlor. Damit hat sich der TUS Jevenstedt den Klassenerhalt in der Landesliga gesichert, während der OTSV in die Abstiegsrelegation gehen muss.

Trotz mehrerer Ausfälle aufgrund von Sperren und Verletzungen konnte die Mannschaft von Trainer Guido Wieck, der zum Saisonende in Jevenstedt aufhören wird, die Partie im ersten Durchgang sehr ausgeglichen gestalten. Die völlig neu formierten Gastgeber kämpften aufopferungsvoll um jeden Ball und störten Inter bereits bei der Ballannahme. Die Mannschaft von Trainer Abdul Yilmaz fand nur selten Lösungen, das kompakte Abwehrbollwerk der Gastgeber zu knacken.

Lucas Seefeldt vergibt Jevenstedter Führung

Die erste richtig große Chance, in Führung zu gehen, haben sogar die Jevenstedter nach einem Steilpass hinter die Kette. Doch Lucas Seefeldt (22.) scheitert zunächst an Torhüter Tilmann Körtzinger, der den Ball abwehren kann. Im Nachsetzen köpft Seefeldt knapp neben das verwaiste Tor.

Pascal Polonski bringt Inter in Führung

Der Tabellenführer hingegen nutzt seine erste Chance zum Führungstreffer. Nach einem Eckball trifft Pascal Polonski (38.) mit einem wuchtigen Kopfball für die Gäste.

Viel spielte sich im Mittelfeld ab - wie hier Tim Peters (Jevenstedt, am Ball) gegen Tom Marquardt (Inter Türkspor). © 2025 Olaf Wegerich
Viel spielte sich im Mittelfeld ab – wie hier Tim Peters (Jevenstedt, am Ball) gegen Tom Marquardt (Inter Türkspor). © 2025 Olaf Wegerich

In der zweiten Hälfte scheuen beide Mannschaften zunächst das Risiko. Bleibt es bei dem Ergebnis in Jevenstedt, liegt Inter zwei Zähler vor Verfolger Kropp, die in Rantrum bis zur Pause nur 1:1 spielen. Auch die Jevenstedter wären trotz des knappen Rückstands gerettet, da der OTSV ebenfalls hinten liegt.

Mit der Führung im Rücken lässt es Inter zunächst ruhiger angehen und verwaltet seinen knappen Vorsprung. Aber auch von Jevenstedt, das bis dahin gut mithalten kann, droht offensiv kaum Gefahr.

Zehnminütige Unterbrechung – Erik Kühl muss behandelt werden

Dann muss der Jevenstedter Torhüter Erik Kühl behandelt werden, und es kommt zu einer fast zehnminütigen Verletzungspause. Nach intensiver Behandlung geht es für Kühl leicht humpelnd weiter. Zwischenzeitlich sind Kropp zwei weitere Treffer in Rantrum gelungen, die damit wieder nach Punkten gleichauf mit Inter sind.

Keeper Eric Kühl (TuS Jevenstedt) muss behandelt werden. Auch Emanuel Amoako von Inter Türkspor hilft mit. © 2025 Olaf Wegerich
Keeper Eric Kühl (TuS Jevenstedt) muss behandelt werden. Auch Emanuel Amoako von Inter Türkspor hilft mit. © 2025 Olaf Wegerich

Inter erhöht jetzt spürbar seine Bemühungen und hat Pech, dass Eugen Halili einen Freistoß knapp neben das Tor setzt. Auf der Gegenseite verfehlt ein Flachschuss von Luca Rohwer nur äußerst knapp das Ziel. Nach einem langen Einwurf von der rechten Seite landet ein Kopfball von Lars Horstinger auf der Torlatte.

Seefeldt trifft zum Ausgleich

Mitten in die Kieler Angriffsbemühungen werden die Gäste eiskalt ausgekontert. Nach einem schönen Tiefenpass von Fynn Hogrefe ist Lucas Seefeldt frei durch und wird im Strafraum von Denzel Imasün zu Fall gebracht. Schiedsrichter Jan-Ole Ehlers erkennt nach kurzem Zögern auf Foulspiel. Den fälligen Foulelfmeter verwandelt Lucas Seefeldt (76.) zum 1:1-Ausgleich.

Mattes Brusberg (TUS Jevenstedt) ist links gegen Pacal Polonski (13), Eugen Halili (99) und Batuhan Ibrahimoglu (Inter Türkspor) durch. © 2025 Olaf Wegerich
Mattes Brusberg (TUS Jevenstedt) ist links gegen Pacal Polonski (13), Eugen Halili (99) und Batuhan Ibrahimoglu (Inter Türkspor) durch. © 2025 Olaf Wegerich

Jevenstedt vergibt Riesenchance durch Seefeldt

Damit ist der TSV Kropp im Titelrennen wieder vorn – und es hätte noch schlimmer kommen können für die Mannschaft von Trainer Abdul Yilmaz, die nur bedingt zu überzeugen weiß. Nach schöner Vorarbeit von Mathis Mrosek ist die linke Kieler Abwehrseite wieder komplett offen. Erneut ist Lucas Seefeldt (80.) der Nutznießer und kann aus halbrechter Position abziehen, doch sein Flachschuss verfehlt nur hauchdünn den langen Pfosten. Das hätte der Führungstreffer für die Jevenstedter sein müssen.

Ein Geniestreich von Haye bringt Inter auf die Siegerstraße

Ein Tor muss her, sonst reicht es nicht für Inter. Doch die Gäste behalten einen kühlen Kopf und werfen alles nach vorne. Der erneute Führungstreffer der Kieler ist wahrlich meisterlich herausgespielt. Moritz Haye lässt zunächst zwei Jevenstedter stehen, spielt dann einen Doppelpass mit einem Mitspieler, der lässt kurz abtropfen, und erneut ist Haye (86.) zur Stelle und überwindet mit einem Lupfer aus Nahdistanz den angeschlagenen Kühl im Jevenstedter Tor.

Damit hat Inter das Ergebnis, das sie benötigen, um Meister zu werden. In der Zwischenzeit ist über diverse Kanäle auch durchgedrungen, dass der OTSV 0:2 hinten liegt. Damit wäre auch Jevenstedt gerettet, bei denen langsam die Kräfte schwinden.

Baumgarn mit dem dritten Treffer für Inter

Die letzten Minuten erinnern dann von der Intensität eher an ein Freundschaftsspiel. Doch Inter kann noch einen schönen Treffer durch Phil Baumgarn (90.+5) zum 1:3-Endstand drauflegen.

Danach dürfen die Gäste zusammen mit ihren zahlreichen Fans den verdienten Aufstieg in die Flens-Oberliga ausgiebig feiern. Im Anschluss an die Partie erfolgte dann die Ehrung durch den Ehrenpräsidenten des SHFV, Hans-Ludwig Meyer, und Staffelleiter Gerd Freisler.

Auch ein Gewinner trotz des 1-3 - der TuS Jevenstedt darf sich nach eienr starken Rückrunde über den Klassenerhalt freuen. © 2025 Olaf Wegerich
Auch ein Gewinner trotz des 1:3 – der TuS Jevenstedt darf sich nach eienr starken Rückrunde über den Klassenerhalt freuen. © 2025 Olaf Wegerich

Aber auch die Jevenstedter hatten Grund, ausgiebig zu feiern. Dem Aufsteiger ist nach einer ganz starken Rückrunde der Klassenerhalt gelungen. Einen besseren Abschied hätte es für den scheidenden Trainer Guido Wieck nicht geben können. „Ich bin mit unserer Leistung sehr zufrieden. Wir haben gegen Inter lange Zeit auf Augenhöhe gespielt. Trotzdem war der Sieg verdient, und ich gratuliere ihnen zum Aufstieg“, sagte Wieck, der erst einmal eine Fußballpause einlegen möchte.

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