Eichede verdirbt Todesfeldes Meisterparty

von Olaf Wegerich

Rafael Krause (Tofe) gegen Leon Tonder (SVE). © 2024 Olaf Wegerich


Der SV Todesfelde muss die Meisterfeier in der Flens-Oberliga vorerst verschieben. Im Spitzenspiel gegen den SV Eichede unterlag Todesfelde stark ersatzgeschwächt mit 1:2 (0:0). Damit beträgt der Vorsprung drei Spieltage vor Saisonende nur noch sechs Punkte auf die Stormarner. Der SV Eichede hat ebenso wie Todesfelde bisher 29 Punkte gewonnen und stellt damit das erfolgreichste Team der Rückrunde dar. Für Todesfelde war es die erste Niederlage seit dem 8. Spieltag. Damit endet eine Serie von 19 Spielen ohne Niederlage.

Das Spitzenspiel vor großer Kulisse im Joda-Sportpark begann zunächst sehr verhalten. Keiner wollte etwas riskieren und lauerte auf den Fehler des anderen. Dennoch war beiden Mannschaften anzumerken, dass es um sehr viel ging, und die vielen kleinen Nickligkeiten und taktischen Fouls wurden von beiden Seiten immer wieder eingestreut, um den Spielrhythmus zu stören.

Arndt mit der ersten Chance

Den ersten Torschuss verzeichnete Eichede durch Richard Arndt (17.), doch Landvoigt konnte den Ball, der sich kurz vor ihm gefährlich senkte, parieren.

Todesfelde nur bei Standards gefährlich

Todesfelde kam lange Zeit nur durch Standardsituationen gefährlich vor das Tor der Gäste, doch SVE-Torhüter Marcel Gevert wirkte sehr stabil und pflückte reihenweise die hohen Hereingaben herunter.

Rangelei und Rudelbildung

Dennoch war auch immer wieder viel Gift und Galle im Spiel, so auch als es nach 27 Minuten zu einer handfesten Rangelei mit Rudelbildung zwischen Rafael Krause und Peer-Maurice Ehlers kam und an der sich weitere Spieler aus beiden Mannschaften beteiligten. Schiedsrichter Schultz zeigte sich gnädig und zeigte beiden Streithähnen nur die gelbe Karte.

Todesfeldes Krause trifft die Unterkante der Latte

Bis zum Beginn der Nachspielzeit der ersten Hälfte hatte Todesfelde keine einzige hochkarätige Torchance zu verzeichnen. Doch innerhalb von zwei Minuten hatte der Gastgeber zwei Möglichkeiten, um in Führung zu gehen. Eine flache Hereingabe über die linke Seite durch Paul Meeseberg konnte Til Martin Weidemann nicht richtig verwerten, da er von Richard Arndt entscheidend gestört wurde. So konnte Gevert im Verbund mit Arndt klären.

Silas Meyer (SVE) gegen Til Martin Weidemann  (Tofe).  © 2024 Olaf Wegerich
Silas Meyer (SVE) gegen Til Martin Weidemann (Tofe). © 2024 Olaf Wegerich

Einen tollen Sololauf vom bärenstarken Til Martin Weidemann, der zuvor den Gegenangriff der Stormarner abgefangen hatte, auf den durchgestarteten Rafael Krause in die Gasse vollendete der Todesfelde-Mittelfeldspieler mit einem knallharten Schuss an die Unterkante der Latte. Hier wäre Gevert chancenlos gewesen.

Bis zur Pause hatte der bis dahin sehr souveräne Schiedsrichter für die Gastgeber vier und für die Stormarner zwei gelbe Karten für die oft rustikale Spielweise gezeigt. Bis zur Halbzeitpause hatte Eichede viel Kontrolle über das Spiel, aber durch die beiden vergebenen Chancen für die Gastgeber war der Pausenstand sogar etwas glücklich für die Stormarner.

Wittig mit dem Führungstreffer für Eichede

Nach der Pause erwischte Eichede einen Blitzstart und überraschte Todesfelde komplett. Nach nur knapp 30 Sekunden zog Tom Niklas Wittig nach einem Pass von Kay-Fabian Adam aus gut zwanzig Metern ab und hatte Glück, dass der Ball eine Flugkurve nahm, die von Torhüter Fabian Landvoigt nur schwer zu berechnen war. Womöglich war dem Torhüter die Sicht versperrt, aber unhaltbar schien der Ball nicht.

Danach wurde die Partie deutlich munterer, weil Todesfelde mehr Risiko gehen musste und Eichede Platz zum Kontern bekam. Durch Benny Soares (55.) nach einer Flanke von Niklas Sabas und Til Martin (60.) Weidemann mit einer sehenswerten, allerdings zu hoch angesetzten Direktabnahme nach einem Eckball, boten sich Todesfelde zwei gute Ausgleichschancen, die jedoch ungenutzt blieben.

Wahl mit dem zweiten Treffer

Deutlich effektiver waren die Stormarner nach einem zielstrebig vorgetragenen Konter. Nach schöner Vorarbeit von Leon Tonder in den Lauf von Evgenij Bieche aus halblinker Position vollendete Morten Wahl (63.) die scharfe Hereingabe zum 2:0 für die Gäste. Für Wahl war es der 22. Saisontreffer.

So hört sich das 22. Saisontor von  Morten Wahl (SV Eichede) an. © 2024 Olaf Wegerich
So hört sich das 22. Saisontor von Morten Wahl (SV Eichede) an. © 2024 Olaf Wegerich

Nur zwei Minuten später setzte sich Marco Schubring, der bereits am zweiten Tor unmittelbar nach seiner Einwechselung beteiligt war, gegen Paul Meeseberg durch und hatte Pech, dass der Ball nur knapp das Tor verfehlte. Die Partie wurde nun immer hektischer, und so ziemlich jeder Zweikampf wurde von den Trainerbänken in der aufgeheizten Atmosphäre lautstark kommentiert.

Nach einem Zweikampf zwischen Rafael Krause und dem Eicheder Abwehrspieler Luca Reimers im Strafraum ging der Todesfelde-Offensivspieler zu Boden. Die Bank der Gastgeber um Trainer Björn Sörensen forderte sofort lautstark einen Strafstoß. Doch Schiedsrichter Schultz hatte kein strafwürdiges Foul erkannt und zeigte stattdessen Todesfelde-Trainer Björn Sörensen die gelb-rote Karte, nachdem dieser kurz zuvor bereits verwarnt worden war.

Weidemann trifft für Todesfelde zum Anschluss

In der aufgeheizten Atmosphäre gelang Todesfelde in der Nachspielzeit durch Til Martin Weidemann (90+3), der den Ball mit der Hacke über die Torlinie bugsiert, zumindest noch der Anschlusstreffer. Danach wurde das Schiedsrichtergespann von den Fans, die es mit Todesfelde hielten, mit wütenden Hoyzer-Rufen verabschiedet.

Trainerstimmen

Björn Sörensen (SV Todesfelde): „Der Schiedsrichter war heute ein Faktor. Aber wir wollen es uns auch nicht zu einfach machen. In der ersten Halbzeit haben wir nicht ins Spiel gefunden. Das Gegentor nach der Halbzeit war maximal unglücklich, wo der Ball vor dem Tor verspringt. Danach haben wir stückweise den Druck erhöht und waren die spielbestimmende Mannschaft. Wir hätten einen Elfmeter bekommen müssen. Dann stünde es hier 2:2. Mir fehlen aktuell elf Spieler. Wir müssen die Kirche im Dorf lassen. Ich kann nur den Hut ziehen vor den Jungs, was sie heute geleistet haben. Heute Morgen haben sich noch Möller und Stehnck krank gemeldet. Sirmais hat sich die Hand gebrochen. Raver hat auf der für ihn ungewohnten Sechs gespielt. Wir haben alle Emotionen und Kampfgeist reingeworfen.“

Paul Kujawski (SV Eichede): „Wir haben hier heute verdient gewonnen. In der ersten Halbzeit haben wir zwei Einladungen an Todesfelde verteilt. Nach dem 2:0 waren wir zu passiv und haben nicht unsere Marschrichtung eingehalten. Das war eine reife Leistung. Wir hatten viele angeschlagene Spieler, die sich durchgebissen haben.“

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