Eichede siegt mit Köpfchen – Klarer 5:1-Erfolg bei Aufsteiger TUS Rotenhof

von Olaf Wegerich

Auf Linksverteidiger Jannik Sierks und TuS Rotenhof wartet nach der Pause gegen Eichede eine schwierige Aufgabe. © 2024 Ismail Yesilyurt


Der TUS Rotenhof ist nach der deutlichen 1:5 (1:1) Heimpleite gegen den Tabellenzweiten SV Eichede auf den Boden der Tatsachen zurückgekehrt. Nach einer guten ersten Hälfte musste der Aufsteiger gegen die Stormarner, die im zweiten Durchgang mächtig aufdrehten und gnadenlos ihre Chancen nutzten, Lehrgeld zahlen und im siebten Spiel bereits die vierte Heimniederlage hinnehmen. Damit endet die kleine Serie von vier Spielen ohne Niederlage, bei denen zehn Punkte eingefahren werden konnten. Eichede unterstreicht eindrucksvoll seine Ambitionen im Titelrennen und kann im siebten Auswärtsspiel den sechsten Dreier einfahren, bei einem beeindruckenden Torverhältnis von 21:2. Neben Spitzenreiter Kilia Kiel ist die Mannschaft von Trainer Paul Kujawski das einzige Team, das noch ungeschlagen ist. Am 26. Oktober kommt es zum mit Spannung erwarteten Kräftemessen am Hasseldieksdammer Weg.

Die Gastgeber mussten weiter auf den so wichtigen Moritz Gersteuer verzichten, bei dem noch nicht endgültig geklärt ist, ob es sich bei seiner Schulterverletzung um eine Bänder- oder Schulterecksverletzung handelt. Bei den Gästen fehlte der privat verhinderte Nico Fischer.

Die Mannschaft von Trainer Paul Kujawski begann sofort sehr stürmisch und wurde gleich durch einige Standards gefährlich. „Es war sehr schwer für uns, ins Spiel zu kommen. Rotenhof hat sehr leidenschaftlich verteidigt und viel in das Spiel investiert“, sah der Eicheder Trainer in der ersten Hälfte ein sehr zerfahrenes Spiel, das die Gastgeber erstaunlich lange offen gestalten konnten.

Dennoch gelingt den Gästen nach einem Eckball von der rechten Seite, den Wittig scharf in den Fünfmeterraum schlug, durch einen Kopfball von Evgenij Bieche (37.) der Führungstreffer, bei dem die Zuordnung nicht stimmte. Rotenhofs Trainer „Hermi“ Lausen ärgerte sich zu Recht, weil das Tor der Gäste nicht in einer Drangperiode entstanden war und seine Mannschaft bis dahin nahezu fehlerfrei agiert hatte.

Doch die bis dahin nahezu gleichwertigen und konzentriert aufspielenden Gastgeber hatten nach einem Eckball von der linken Seite, den Mats Henke mit einem Kopfball am langen Pfosten stehend zum 1:1 über die Linie drückte, die passende Antwort parat.

Eine weitere gute Gelegenheit für die Gastgeber nach einem Konter vergibt Mats Henke, der anstatt den Ball weiter mitzunehmen, direkt den Abschluss sucht und scheitert. „Mit etwas Glück hätten wir zur Pause in Führung liegen können“, sagte Rotenhofs Trainer, der mit dem couragierten Auftritt in der ersten Hälfte durchaus zufrieden war.

Mats Henke (re., TuS Rotenhof). © 2024 Ismail Yesilyurt
Mats Henke (re., TuS Rotenhof). © 2024 Ismail Yesilyurt

Das sollte sich aber nach der Pause radikal ändern. „Wir sind schlecht aus der Halbzeit gekommen und haben unsere defensive Disziplin aufgegeben“, erkannte Lausen schnell einen Bruch im Spiel seiner Mannschaft.

Wieder ist es ein Eckball, den diesmal der zur Pause eingewechselte Hendrik Arnold (55.) völlig ungehindert zum 1:2 für die Gäste einköpft.

Beim dritten Gästetreffer nach einem langen Pass in die Spitze konnte Keenon Erfurth (61.) seine Schnelligkeit ausspielen, stand völlig frei im Zentrum und erhöhte eiskalt auf 1:3 für die Gäste. „Da hatten wir keine Kontrolle im Mittelfeld“, spürte Lausen, wie seiner Mannschaft das Spiel immer mehr entglitt.

Mit einem Lupfer von Henry Grothkopp aus knapp vierzig Metern, der sich knapp über Marcel Gewert, der zu weit vor seinem Gehäuse stand, aber dann doch über das Tor senkte, hätte es noch einmal spannend werden können. Insgesamt schafften es die Gastgeber jedoch viel zu selten, für Entlastung zu sorgen.

Auch der vierte Treffer der Stormarner spiegelt deren brutale Offensivqualitäten gnadenlos wider. Nach einer Flanke von rechts köpfte Keenon Erfurth (71.) völlig unbedrängt zum 1:4 ein. Für Erfurth war es der zwölfte Saisontreffer. Für den 1:5-Endstand sorgte Yago Heider (86.), der einen Foulelfmeter sicher verwandelte.

„Wir können nicht auf Augenhöhe mithalten und haben nicht die Qualität im Umschaltspiel. Gegen die Top Vier müssen wir tiefer stehen. Da zeigt sich die Qualität der Mannschaften von oben. Eichede macht aus sieben Chancen fünf Tore und hat die sich bietenden Räume clever genutzt. Für uns ist das ein Lernprozess. Die Punkte waren eh nicht eingeplant“, sagte Rotenhofs Trainer „Hermi“ Lausen.

„Wir haben in der zweiten Hälfte einen Gang zugelegt. Rotenhof hatte dann mehr Probleme, das Tempo zu halten. Wir haben unter der Woche viele Kopfballsituationen individuell trainiert, um flexibler zu werden und vor dem Tor entschlossener zu sein. Das hat sich bei den Kopfballtoren ausgezahlt“, sagte Eichedes Trainer Paul Kujawski, der nach drei Kopfballtreffern zufrieden die Heimreise antreten konnte.

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