Ausrutscher verboten – Heider SV gegen VfR unter Zugzwang

von Olaf Wegerich

Coach Markus Wichmann (mitte, Heider SV) durfte mit seinem Team über das Osterwochenende Kraft tanken. © 2025 Volker Schlichting


Vier Punkte beträgt der Vorsprung des Heider SV auf Verfolger SV Eichede im Rennen um den begehrten Aufstiegsrundenplatz für die Regionalliga Nord. Kann der Heider SV vier Spieltage vor Saisonende im vorletzten Heimspiel der Punktrunde die Steilvorlage nutzen, die der SV Eichede mit seinen drei Niederlagen am Stück geliefert hat?

Im Traditionsduell gegen den weiterhin stark abstiegsbedrohten VfR Neumünster geht es am Samstag ab 14:00 Uhr für beide Vereine um alles oder nichts. Punkte werden auf beiden Seiten dringend benötigt, um die jeweiligen Ziele nicht aus den Augen zu verlieren – so viel steht fest.

Spielfrei über Ostern

Trainer Markus Wichmann und der Heider SV hatten nach dem schwer erkämpften 4:3-Erfolg bei Preußen Reinfeld über die Ostertage zwei Wochen lang Zeit, den Akku wieder aufzuladen.

Storb fällt aus wegen Gelbsperre – Dahm hat sich die Hand gebrochen

Zur Unzeit fallen nun wichtige Spieler aus. Denn Abwehrchef Patrick Storb wird nach seiner fünften gelben Karte mit einer Sperre fehlen. Zudem hat sich sein potenzieller Vertreter Macius Dahm jüngst bei einem Arbeitsunfall die Hand gebrochen und wird mindestens vier Wochen ausfallen.

Leistungsträger Patrick Storb (re., Heider SV), Matchwinner mit dem 4:3 in Reinfeld, fehlt gegen den VfR Neumünster aufgrund  einer Gelbsperre. © 2025 Volker Schlichting
Leistungsträger Patrick Storb (re., Heider SV), Matchwinner mit dem 4:3 in Reinfeld, fehlt gegen den VfR Neumünster aufgrund einer Gelbsperre. © 2025 Volker Schlichting

„Damit werden uns zwei Defensivspezialisten fehlen. Das ist schon eine Herausforderung. Aber das müssen wir als Mannschaft kompensieren“, sagt Ligaobmann Hannes Nissen und könnte sich Neelsen, Busch oder sogar Lambach als mögliche Alternativen vorstellen. So sind die Dithmarscher gezwungen zu improvisieren.

„Mal sehen, was sich unser Trainer da einfallen lässt“, ist auch Nissen gespannt, welche Entscheidung Wichmann final treffen wird. Ansonsten stehen aber alle Spieler zur Verfügung.

Lucas Groß verlässt den Heider SV zum Saisonende

Nachdem es zuletzt immer wieder Berichte über Neuzugänge zu vermelden gab, hat der Heider SV nun zum Saisonende einen bitteren Abgang zu beklagen. Nachwuchsstürmer Lucas Groß wird die Dithmarscher verlassen und in Kiel ein Studium beginnen.

„Wir hatten ihm ein gutes Angebot mit viel Perspektive gemacht. Aber er hat sich anders entschieden. Ich möchte aber betonen, dass er sich uns gegenüber jederzeit fair verhalten hat. Wir gehen im Guten auseinander“, hegt Nissen auch keinen Groll. Bereits in der letzten Woche konnten mit Hendrik Fleige (27) vom TSB Flensburg und Mats Schaller (19) aus der eigenen U23 zwei Neuzugänge für die Offensive vermeldet werden.

Neunzehn Spieler haben bereits zugesagt

Überhaupt sind die Planungen, was die zukünftige Zusammenstellung der Mannschaft betrifft, schon weit fortgeschritten. „Ich habe die Zusagen von neunzehn Spielern, größtenteils länger als über die kommende Saison hinaus. Alle Schlüsselspieler sind an uns gebunden. Das macht mich glücklich und stolz“, bestätigt Nissen. Nun gilt es abzuwarten, wohin der sportliche Weg des Heider SV führt.

Wohin geht Lucas Groß (re., Heider SV) zur neuen Saison während seines Studiums in Kiel? © 2025 Volker Schlichting
Wohin geht Lucas Groß (re., Heider SV) zur neuen Saison während seines Studiums in Kiel? © 2025 Volker Schlichting

VfR in der Rückrunde noch ungeschlagen

Trainer Danny Cornelius, der in der Winterpause für Liridon Imeri übernahm, hat nicht nur einige Umstellungen vorgenommen, sondern Rasensport auch neues Leben eingehaucht. In den sechs Punktspielen der Rückrunde blieb der VfR ungeschlagen, konnte dabei aber auch nur zwei Siege einfahren.

Mit 29 Zählern ist der Traditionsverein weiterhin in akuter Abstiegsgefahr. Besonders ärgerlich: In den Heimspielen gegen Reinfeld, Hohenwestedt und den TSB wurde in den Schlussminuten eine Führung verspielt – sechs Punkte, die fehlen und in der Endabrechnung vielleicht noch einmal entscheidend sein können. Denn Holstein Kiel II, der SV Todesfelde und Weiche Flensburg befinden sich in der Regionalliga weiter im Krisenmodus – und damit drohen mehr als die drei üblichen Regelabsteiger.

Am 16. April hatte Rasensport zuletzt bei der U19 des Hamburger SV ein Testspiel auf Kunstrasen am Volksparkstadion absolviert, das 1:3 verloren ging. Gegen die Mannschaft des ehemaligen Regionalliga-Trainers des VfB Lübeck, Lukas Pfeiffer, fehlten dem VfR aber mehrere Stammkräfte.

Fokus und Demut gefordert

Um die gute Ausgangsposition, in der sich der Heider SV aktuell befindet, nicht zu verspielen, ist weiter volle Konzentration gefordert – das sieht auch der Ligaobmann so:
„Der VfR hat mit Korup, Kramer und Adesanya einige gestandene und abgezockte Spieler in seinen Reihen. Für sie geht es um alles. Wir dürfen sie auf gar keinen Fall unterschätzen, sonst gibt es ein böses Erwachen. Wir müssen die Aufgabe mit viel Demut angehen. Das wird ein harter Kampf.“

Das Hinspiel in Neumünster konnte der Heider SV nach einer deutlichen Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte noch deutlich mit 6:1 gewinnen.

Nachholspiel in Hohenwestedt folgt

Für den Heider SV geht es danach bereits am kommenden Mittwoch um 19:00 Uhr beim MTSV Hohenwestedt mit einem Nachholspiel weiter. Auf Rasensport warten nach dem Spiel in Heide noch Auswärtsspiele beim VfB Lübeck II, dem Lokalrivalen PSV – und erst am letzten Spieltag gibt es wieder ein Heimspiel gegen den TuS Rotenhof.

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