Alban Jashari (SVE Comet Kiel), hier gegen Eduard Klemmer (re., Frisia Risum-Lindholm), hat endlich sein 1. Tor. © 2025 Ismail Yesilyurt
Alban Jashari, Torschützenkönig der Verbandsliga Ost mit 38 Toren in der Vorsaison, hat nach dem Aufstieg des SVE Comet Kiel in die Landesliga Schleswig seine Ladehemmung abgelegt. Im Heimspiel gegen die SV Frisia Risum-Lindholm gelang dem Stürmer mit Regionalliga-Erfahrung kurz vor der Pause das 1:0.
Guter Beginn – erneuter Einbruch nach der Pause
Somit lagen eigentlich auch beste Voraussetzungen vor, um den ersten Saisonsieg am 5. Spieltag einzutüten. Doch wie schon am vorherigen Spieltag beim Aufsteiger TSV Hattstedt (2:5) gab es nach dem Seitenwechsel einen Leistungsabfall und die Niederlage.
Niklas Schmidt bereitet 1:0 gut vor
Das Positive für die Kieler aus Abschnitt eins: bei einer Handvoll klarer Chancen insgesamt für beide Teams die 1:0-Führung. Nach einem Pass auf die linke Seite kappte Niklas Schmidt am Strafraumeck ab und hatte auch noch das Auge für den freien Mitspieler Alban Jashari, der das Zuspiel zentral aus 14 Metern links unten verwandelte.

Kampf statt Spielkultur
Ansonsten präsentierten beide Mannschaften im ersten Spielabschnitt auf einem nicht gut zu bespielenden Rasen mehr eine wilde Schlägerei denn eine gepflegte Spielkultur. „Da haben wir nicht sehr gut gespielt. Das war bescheiden. Auch ein bisschen mutlos das Ganze“, räumte Frisias Coach Uwe Petersen ein.
Sehr oft wechselte schnell der Ballbesitz und beherrschte das „Rasenumpflügen“ das Geschehen. Für die Lindholmer lag Marvin Bruhn, der sein 300. Punktspiel für Frisia Risum-Lindholm machte, kurz vor dem Rückstand (40.) eine Großchance vor. Nach einem Eckball kam der Ball im Gewühl zum Kapitän, der aus kurzer Entfernung den herausstürzenden Keeper Lukas Losch anschoss. Losch hatte aber den Winkel auch sehr gut verkürzt.
Führung für Comet – dann der Einbruch
Zwei Minuten später gab es die Tormöglichkeit für die hausherren. Und das war die Führung für die Mannschaft von Steve Frank. Was dann dessen Mannschaft nach der Kabinenansprache geritten hat, kann nicht erklärt werden. Oder vielleicht doch? Denn die unnötigen Fehler in der gesamten Defensive der SVE-Truppe, selbst nicht unter Druck, werden das Abenteuer nicht länger als eine Saison gewähren.
SVE-Defensive zu löchrig
Gegen die Elf von Chefcoach Uwe Petersen kosteten die Defensivmängel und der Abfall nach dem Seitenwechsel drei Punkte. Während Frisia mit Wiederbeginn mindestens einen Gang höher legte, blieben die Cometen weit hinter ihrem Leistungspotenzial zurück. „Zweite Halbzeit haben wir dann eine Superleistung gegeben. War eine Top-Mannschaftsleistung. Und haben uns viele Torchancen erarbeitet. Kann man früher drehen bzw. erhöhen“, analysierte Petersen.

Der 56-Jährige ließ seine Mannschaft in den ersten 45 Minuten mehr aus einem defensiven 5-3-2 schnell nach vorne spielen. Jawad Shams als Freigeist rückte bei Ballbesitz oft aus dem Mittelfeldzentrum als Mittelstürmer auf. Nach der Pause verschob die Petersen-Elf etwas nach vorne – mit nachhaltigem Erfolg.
Knackpunkt Handelfmeter
Natürlich kann man nur mutmaßen, welchen Lauf das Spiel genommen hätte, wenn Alban Jashari den von Keeper Jorgen Hansen parierten Handelfmeter kurz vor dem 1:2 zur eigenen Führung verwandelt hätte. Mit einer erneuten Führung wäre vielleicht eine andere Dynamik entstanden, die seit dem Wiederbeginn klar zugunsten der Gäste sprach. Auch die dadurch generierte Vielzahl an Chancen bestätigte am Ende den hochverdienten Erfolg der Nordfriesen.
Marvin Bruhn krönt Jubiläum mit 2 Toren
„Ich glaube, so viele Chancen hatten wir in der ganzen Saison bisher“, wunderte sich Marvin Bruhn über viele Freiheiten in der gegnerischen Hälfte. Der Frisia-Spielführer war mit „Köpfchen“ dabei und steuerte so zwei Tore zum 4:1 bei. Die Lindholmer bleiben nach ihrem vierten Spiel mit dem 4:1 weiterhin ungeschlagen und nahmen die Punkte sechs bis acht mit nach Nordfriesland.

Frust beim SVE – nächste Chance in Heide
„Es ist aktuell so ein bisschen nervig, weil wir einfach die Konstanz nicht ins Spiel kriegen, dass wir über 90 Minuten dann wirklich sauberen Fußball spielen. Konzentriert sind, sauber wegverteidigen. Das kriegen wir momentan maximal eine Halbzeit hin“, ärgerte sich Steve Frank.
Der SVE Comet Kiel bleibt also weiterhin sieglos mit einem Punkt aus fünf Spielen. Schon am kommenden Freitagabend bietet sich die nächste Möglichkeit, um den Bann zu brechen: Dann reisen die Kieler zum Aufsteiger Heider SV II, der bis dato keinen Punkt einsammeln konnte.
Stimmen zum Spiel
SVE Comet Kiel: Lukas Losch – Kosovar Morina, Teyi Lawson –Body, Leif Celik – Franko Milbradt (85. Anis Assameur), Timur Yilmaz (90. Muzzamil Ahmed Bhatti), Arian Jashari (66. Rinol Lahu), Niklas Schmidt (90. Niklas Schmidtke) – Maurice Knutzen, Alban Jashari, Arbnor Abazaj (79. Marvin Petersen)
Trainer: Steve Frank
SV Frisia 03 Risum-Lindholm: Jorge Hansen – Jannik Danielsen, Eduard Klemmer, Melf Lewe Feddersen – Tade Traber, Marvin Bruhn – Enrik Ljaskaj (68. Yannik Schwerdtfeger), Jawad Shams (85. Yannick Pez), Torge Sönnichsen (68. Luca Fabien Sönnichsen – Jannik Drews, Renz Rapräeger.
Trainer: Uwe Petersen
Schiedsrichter: Niklas Leiding
Zuschauer: 40
Bes. Vorkom.: Jorge Hansen (Frisia) hält Handelfmeter von Alban Jashari (66., SVE).
Tore: 1:0 Alban Jashari (42.), 1:1 Jawad Shams (63.), 1:2 Marvin Bruhn (71.), 1:3 Jannik Drews (82.), 1:4 Marvin Bruhn (90.).