Man of the Match: Antonio Verinac (am Ball) vom VfB Lübeck. © 2025 Olaf Wegerich
Der VfB Lübeck hat sein letztes Heimspiel des Jahres 2025 mit der Abgeklärtheit eines Teams gewonnen, das genau weiß, was es tut. Beim 3:1 gegen Eintracht Norderstedt legten die Grün-Weißen auf der Lohmühle einen nahezu perfekten ersten Durchgang hin – ein Auftritt, der jedem britischen Matchday-Publikum ein zustimmendes Nicken entlockt hätte.
Blitzstart wie aus dem Lehrbuch
Es dauerte keine drei Minuten, da lag der Ball schon im Netz. Eine präzise Ecke von Thiel, ein souveräner Kopfball von Lehnfeld – 1:0, ganz ohne Schnörkel. Und weil Lübeck an diesem Nachmittag offenbar keine Zeit verschwenden wollte, folgte nur wenige Augenblicke später das 2:0: Verinac spielte den Pass, Istefo vollendete trocken aus kurzer Distanz.

Die Grün-Weißen waren nun klar tonangebend und setzten Norderstedt permanent unter Druck. In der 35. Minute dann der nächste Nadelstich: Istefo legte quer, Verinac blieb cool – 3:0. Ein Tor, das ebenso überlegt wie verdient war.
Sicher hinten, zielstrebig vorne
Norderstedt fand in der ersten Halbzeit kaum Mittel, die Lübecker Defensive ernsthaft zu prüfen. Diestel hatte zwar ein paar Bälle zu entschärfen, doch nichts, was seine Pulsfrequenz groß erhöht hätte. Lübeck dagegen spielte weiter zielgerichtet nach vorne, verpasste jedoch das vierte Tor durch Amadi, Polat und Verinac – zumindest vorerst.
Der Anschluss – aber keine Wende
Nach der Pause zeigten sich die Gäste etwas lebhafter. Ein Foul im Strafraum brachte Norderstedt schließlich zurück ins Spiel: Krüger verwandelte den fälligen Elfmeter in der 64. Minute sicher zum 3:1. Eine kurze Phase, in der die Partie wieder offener wirkte – aber nur kurz.
Lübeck blieb gelassen, spielte weiter konsequent und hätte durch Verinac beinahe nachgelegt, doch dessen Schuss landete krachend an der Latte. Polat und Ramaki blieben ebenfalls gefährlich, ohne den Deckel endgültig draufzusetzen.
Routinierte Schlussphase – und Applaus für den Mann des Tages
Trainer Capretti nutzte die Schlussminuten für frische Beine. Verinac, zuvor gelbverwarnt, wurde unter starkem Applaus ausgewechselt – eine Szene, die an Stadionromantik erinnerte.

Shivani setzte in der Nachspielzeit noch zwei kleine Ausrufezeichen, doch der vierte Treffer blieb aus. Defensiv ließ der VfB nichts mehr zu und brachte den Sieg souverän über die Zeit.
Ein gelungener Abschluss – und ein Dank an die Ehrenamtlichen
Der VfB Lübeck verabschiedet sich mit einer durchweg reifen Leistung in die Winterpause. Früh effektiv, hinten stabil und insgesamt mit einer Spielkontrolle, die beeindruckend war.
Wie es sich für ein gut geführtes Haus gehört, ging ein klarer Dank an die vielen Ehrenamtlichen, ohne deren Engagement ein Heimspieltag gar nicht möglich wäre. Am Abend stand für die Mannschaft die traditionelle Weihnachtsfeier an – ein verdient festlicher Abschluss eines erfolgreichen Fußballjahres:
VfB Lübeck: Phillip Diestel – Yehor Melenivskyi, Luca Menke, Bjarne Pfundheller, Mikail Polat (89. Shivani) – Antonio Verinac (90+3 Sachau), Marvin Thiel, Fabian Istefo (78. Demir), Joel Chinaemerem Amadi – Mika Lehnfeld (88. Ulrich), Davyd Ramaki.
Trainer: Guerino Capretti.
Eintracht Norderstedt: Niklas Petzsch – Fabian Grau, Abdul-Malik Yago, Lukas Krüger, Melvin Zimmer (46. Gutmann) – Emanuel Mirchev, Lucas Camacho – Falk Gross (88. Mölck), Leo Bera, Florian Meier (46. Ampofo) – Ohene Köhl (65. Dyachun).
Trainer: Elard Ostermann.
Zuschauer: 2.765 auf der Lohmühle.
Tore: 1:0 Mika Lehnfeld (3.), 2:0 Fabian Istefo (6.), 3:0 Antonio Verinac (35.), 3:1 Lukas Krüger (65., Foulelfmeter).
