Janik Peder Jensen (KTS) gegen Morten Liebert (Todesfelde). © 2025 Olaf Wegerich
Das war ein Wochenende ganz nach dem Geschmack des SV Todesfelde. Der souveräne Spitzenreiter der Flens-Oberliga konnte sich am Sonntagnachmittag in einem rasanten Kreisderby gegen einen starken Aufsteiger, die Kaltenkirchener TS, vor 520 Zuschauern im Joda-Sportpark mit 3:0 (1:0) durchsetzen. Doch so deutlich, wie es das Ergebnis aussagt, war der Spielverlauf mitnichten.
Der mutige Aufsteiger hätte für seinen couragierten Auftritt ein deutlich besseres Ergebnis verdient gehabt. Die Mannschaft von Trainer Björn Sörensen profitierte zudem von einem erneuten Aussetzer von Verfolger Holstein Kiel II, das beim 0:2 gegen den PSV Neumünster bereits die dritte Saisonniederlage schlucken musste. Damit ist Tofe den Kielern bereits um sieben Punkte enteilt. Neuer Verfolger Nummer eins ist der Heider SV, der nach dem 4:2 gegen den MTSV Hohenwestedt bereits sechs Zähler Rückstand auf den Ligaprimus aufweist. Auf die Dithmarscher wartet am nächsten Wochenende die heikle Auswärtsaufgabe bei der Mannschaft von Trainer Martin Genz, die nach der achten Saisonniederlage den 10. Platz belegt.

Aufsteiger mit starker Anfangsphase
Dass die Gäste von der Kaltenkirchener TS eine echte Bereicherung für die Oberliga sind, bewies die Mannschaft von Trainer Martin Genz durch ihr mutiges Spiel in der Anfangsphase, als sie die sichtlich überraschten Gastgeber in deren Hälfte einschnürte und sich zahlreiche gute Einschussmöglichkeiten erspielte. Es hätte sich wohl keiner beschweren dürfen, wenn der deutlich zielstrebiger agierende Aufsteiger seine Chancen durch Finn Luca Rerop, der zweimal zum Abschluss kam und dabei einmal an Owusu scheiterte und beim zweiten Versuch das Gehäuse der Gastgeber nur knapp verfehlte, genutzt hätte, um in Führung zu gehen. Hinzu kamen noch gute Gelegenheiten durch Max Spreitzer, der aus spitzem Winkel an Ozuzu scheiterte, sowie durch Josef Jueidi, die ebenfalls ungenutzt blieben.
Tofe hat Pech mit drei Abseitstoren
Nachdem die Anfangsoffensive der Gäste überstanden war, kamen auch die Gastgeber in einem sehr unterhaltsamen und temporeichen Kreisderby immer besser in die Partie und hatten Pech, dass ihnen in einer nun sehr dominanten und klar spielbestimmenden Phase drei Abseitstore – davon zwei durch Morten Liebert sowie eins durch Max Musci – zurückgepfiffen wurden.

Die Spannung in dem jederzeit fairen, aber hart umkämpften Kreisderby, bei dem der gute und stets souveräne Schiedsrichter Jan-Ole Ehlers vom TSV Schafstedt nur jeweils zwei gelbe Karten an beide Mannschaften verteilen musste, blieb bis kurz vor der Pause erhalten, ehe die Mannschaft von Trainer Björn Sörensen kurz vor dem Seitenwechsel eiskalt zuschlug.
Noel Denis trifft kurz vor der Pause zum Führungstreffer
Beim Führungstreffer der Gastgeber nutzt Lasse Jetz einen Fehler im Spielaufbau der Gäste, geht energisch dazwischen und passt dann in das Zentrum, wo Noel Denis (42.) auf Höhe der Strafraumgrenze flach abzieht und in das lange Eck abschließt.

Morten Liebert mit dem zweiten Treffer
Auch die zweite Hälfte begann mit einem Paukenschlag der Gastgeber. Nach einer schönen Kombination von Noel Denis, der auch am zweiten Treffer maßgeblich beteiligt war, und Mirko Boland, der den Ball scharf vors Tor schlägt, muss Morten Liebert (50.) nur noch den Fuß hinhalten, um auf 2:0 zu erhöhen. Für Vollblutstürmer Liebert war es bereits der 13. Saisontreffer. Damit hat er mit Kjell Knaak vom MTSV Hohenwestedt gleichgezogen.
KTS weiter mutig
Auch in der zweiten Hälfte wurde den zahlreichen Zuschauern im Joda-Sportpark beste Unterhaltung geboten, denn trotz des Rückstandes kamen die Gäste durch ihre schnellen Spitzen immer wieder zu gefährlichen Abschlüssen, wenngleich die Gastgeber von der Qualität und Vielzahl der Einschussmöglichkeiten deutlich im Vorteil waren.
Einwechselspieler Benny Soares bereitet dritten Treffer vor
Dass es am Ende dann doch noch deutlich wurde, dafür sorgte Einwechselspieler Benny Soares, dessen Hereingabe Lars Jung (82.) unglücklich in das eigene Tor zum 3:0-Endstand verlängerte.

Pawel Erfmann und Max Aberger mit Saisondebüt
Bei den Gastgebern, die munter durchwechselten, feierten Pawel Erfmann und Maximilian Aberger ihr Saisondebüt in der Ligamannschaft. Erfmann hatte sich in der Vorbereitung am Meniskus verletzt und musste dann auch operiert werden. „Ein Riesenkompliment an die Physio- und medizinische Abteilung und an unseren Athletiktrainer Simme, die ihn ganz schnell wieder fit gemacht haben, und insofern konnte er schon jetzt sein Comeback feiern. Auch für Maxi Aberger war es das Debüt. Er hat sich nach seinem Leihgeschäft wieder besser zurechtgefunden und hat es sich in den letzten Wochen einfach verdient, dass er zum Einsatz gekommen ist“, unterstrich Trainer Björn Sörensen.
Jarmain Ozuzu nutzt Chance
Bei den Gastgebern stand etwas überraschend Jarmain Ozuzu zwischen den Pfosten. „Er hat sich den Einsatz verdient und hat ja auch gespielt, als Fabian Landvoigt zum Saisonstart noch krank war. Ich habe ihm gesagt, dass er seine Einsatzzeiten bekommt. Er trainiert immer gut und hat das auch in das Spiel transportiert und eine tolle Leistung gezeigt. Wir sind froh, dass wir zwei Torhüter auf dem Klassenniveau haben“, lobte Coach Sörensen seinen Schlussmann.
Stimmen zum Spiel
SV Todesfelde: Ozuzu – Denis, Jetz, Körting, Rave, Musci (76. Soares) – Klüver (86. Aberger), Schneider, Boland (83. Erfmann) – Petrick (64. Kruse), Liebert.
Trainer: Björn Sörensen.
Kaltenkirchener TS: Adler – Eising, Böttcher, Jensen (41. Jung), Güvenir – Soder, Jeschke (64. Böttcher), Jueidi (78. Lenz) – Gennrich (56. Gutovsky), Spreitzer, Rerop (61. Nrecaj).
Trainer: Martin Genz.
Schiedsrichter: Jan-Ole Ehlers (TSV Schafstedt).
Assistenten: Simon Schmeling und Tom Braun.
Tore: 1:0 Noel Denis (42.), 2:0 Morten Liebert (50.), 3:0 Lars Jung (82., Eigentor).
Zuschauer: 520 im Joda-Sportpark in Todesfelde.
