Lukas Gersteuer und der TuS Jevenstedt haben gegen den Favoriten Eidertal Molfsee kein Matchglück. © 2025 Ismail Yesilyurt
Die SpVg Eidertal Molfsee hat den Kampf um den begehrten 2. Platz, der zu den Aufstiegsspielen zur Flens-Oberliga berechtigt, noch lange nicht aufgegeben. Durch einen deutlichen 4:0-(1:0)-Erfolg beim TuS Jevenstedt in einem Nachholspiel vom 5. Spieltag konnte die Mannschaft von Trainer Nedim Hasanbegovic mit dem bereits sechsten Auswärtserfolg den Abstand auf den Überraschungszweiten, die SSG Rot-Schwarz Kiel, auf vier Punkte verkürzen. Keine Mannschaft der Liga hat auswärts so viele Tore erzielt wie Eidertal Molfsee – mit bereits 30 Treffern. Jevenstedt bleibt auch nach dem fünften Heimspiel die heimschwächste Mannschaft der Liga und holte dabei erst magere drei Punkte.
Der TuS Jevenstedt begann sehr tief stehend und wartete über Lucas Seefeldt im Zentrum und Robin Grell auf Rechtsaußen auf Umschaltmomente, um die beiden gefährlichen Angreifer ins Tempo zu bringen. Die Gäste konnten in der ersten Hälfte zwar leichte optische Vorteile für sich verbuchen, taten sich gegen gute Jevenstedter jedoch zunächst schwer, klare Torchancen herauszuspielen.
Einmal war Tom Wüllner frei durch, umkurvte den Jevenstedter Torhüter, doch dann war der Winkel zu spitz – schließlich konnte der Eidertaler Torjäger beim Schussversuch geblockt werden. Ebenso konnte ein Fallrückzieher von Marco Wiegand kurz vor der Torlinie geblockt werden. Insgesamt kamen die Gäste auch zu einer Vielzahl an Standards, denen jedoch meist die Qualität fehlte. Zudem waren die Gastgeber sehr robust und griffig in den Zweikämpfen und konnten die Partie dank energischer Gegenwehr offen gestalten.
Kurz vor der Pause dann der Führungstreffer für die Gäste, als Tom Wüllner (40.) aus gut zwanzig Metern ins lange Eck traf. „Das hat uns zu einem wichtigen Zeitpunkt die Ruhe und Sicherheit gegeben“, unterstrich Leon Trendepohl aus dem Trainerteam der Gäste. „Wir haben das Pech, dass Louis Ranck nach einem Foul verletzt runter muss, wir dann nicht wechseln können, Lucas Gersteuer auch verletzt am Boden liegt und wir dann nach einem Standard den Gegentreffer bekommen“, haderte hingegen der Jevenstedter Coach mit dem unglücklichen Rückstand in doppelter Unterzahl.

Nach dem Seitenwechsel konnten die Eidertaler schnell den zweiten Treffer nachlegen. Nach einem Steckpass auf Louis Schütt wird dieser im Strafraum zu Fall gebracht. Salih Ramo (48.) verwandelt den fälligen Foulelfmeter sicher zum zweiten Treffer für die Gäste.
In der Folge wurde die Partie dann zunehmend härter in der Gangart. „Dadurch wurde das Spiel auch sehr wild, was natürlich Jevenstedt zugutekommt. Teilweise wurde ohne Mittelfeld gespielt – vorne fünf und hinten fünf. Dadurch entstanden immer wieder Räume für Jevenstedt, die du bei einer 2:0-Führung nicht zulassen müsstest“, haderte Leon Trendepohl.
Nach einem Zweikampf zwischen dem Eidertaler Abwehrspieler Tobias Fölster und Lucas Seefeldt bekommen auch die Gastgeber einen Foulelfmeter zugesprochen, doch den setzt Lucas Seefeldt an den Außenpfosten.

Bei einem weiteren guten Angriff der Gastgeber ist Seefeldt frei durch, wird über dreißig Meter von Tino Kern verfolgt und beim Schussversuch zur Ecke abgegrätscht. Richtig Pech haben die Jevenstedter, die weiterhin voll dagegenhalten, mit einem Pfostentreffer und einem Lattentreffer von Robin Grell. So bleibt die Partie auch aufgrund der vielen guten Möglichkeiten der Gastgeber bis in die Endphase offen.
In den letzten zehn Minuten machen die Gäste mit zwei weiteren Treffern alles klar. Luca Aouci kann sich schön über die rechte Außenbahn durchsetzen, passt flach in die Mitte, dort steht Louis Schütt (80.) und vollendet mit dem Außenriss zum dritten Eidertaler Treffer. Nach einem Doppelpass des frisch eingewechselten Livius Höckendorff mit Luca Aouci (90.) trifft der Eidertaler Flügelflitzer mit einem überlegten Lupfer zum 4:0-Endstand für die Gäste. Aouci erhöhte damit seine Bilanz in dieser Saison auf 13 Treffer und liegt in der internen Liste ein Tor hinter Tom Wüllner.
Co-Trainer Luca Trendepohl (Eidertal Molfsee): „Wir haben drei Punkte geholt – das ist das, was zählt. Schöner Beigeschmack ist die Null, die wir halten konnten. Darauf gilt es aufzubauen. Jetzt blicken wir gespannt auf das Topspiel bei Rot-Schwarz. Das 6:5 in der Nachspielzeit tat natürlich weh. Dafür wollen wir uns ein Stück weit revanchieren. Wir wollen uns im November noch die nötigen Punkte erarbeiten, die uns eine günstige Ausgangslage für die Rückrunde verschaffen.“
Trainer Jilani Ben Mahmoud (TuS Jevenstedt): „Das waren mindestens zwei Tore zu hoch. Ich bin mit der Leistung meiner Mannschaft sehr zufrieden. Das Ergebnis spiegelt den Spielverlauf nicht wider. Wir haben uns auch nach dem 0:2 nicht hängen lassen, haben mindestens bis zum 0:3 auf Augenhöhe gespielt.“
Stimme zum Spiel
TuS Jevenstedt: Jeromin – Richter, Gunther, Lühder, Ranck (44. Brusberg) – Gersteuer, Luca Rohwer, Tjark Grunau (71. Till), Sofia (71. Nickels) – Seefeldt, Grell (83. Sievers).
Trainer: Jilani Ben Mahmoud.
SpVg Eidertal Molfsee: Mohr – Braesch (67. Kristen), Kern, Fölster, Ramo – Cetintürk (81. Prempeh), Wiegand (89. Höckendorff) – Ködörgü (70. Kayali), Schütt, Aouci – Wüllner.
Trainer: Nedim Hasanbegovic.
Schiedsrichter: Mats Caspar Stahlberg (SV Eintracht Lübeck 04).
Assistenten: Lukas Klingelhöfer und Maximilian Deeg.
Zuschauer: 200 auf dem C-Platz in Jevenstedt.
Bes. Vorkommn.: Lucas Seefeldt (65., Jevenstedt) schießt Foulelfmeter an den Außenpfosten.
Tore: 0:1 Tom Wüllner (40.), 0:2 Salih Ramo (48., Foulelfmeter), 0:3 Louis Schütt (80.), 0:4 Luca Aouci (90.).
