Hime Hakaj, hier gegen Noah Steiger (TuS Jevenstedt), spielt gefühlt seit 100 Jahren beständig gut beim TSV Klausdorf. © 2025 Ismail Yesilyurt
Der TSV Klausdorf verfestigt mit einem 4:2 gegen den TuS Jevenstedt seinen dritten Platz in der Landesliga Schleswig. Dabei war es keine leichte Aufgabe für das Team von Dennis Trociewicz, nach der Partie auf dem Kunstrasenplatz die drei Punkte im Schwentinetal zu behalten.
„Wir nehmen heute mit, dass wir richtig gut gespielt haben, dass wir heute wirklich ein Gesicht gezeigt haben, das aufbauend ist. Die Mannschaft hat das super toll gemacht“, lautete das Resümee von Cheftrainer Jilani Ben Mahmoud nach dem 2:4 des Tabellen-12. aus Jevenstedt.
Frühe Tore auf beiden Seiten
Die Partie startete furios mit zwei Treffern. Zunächst brachte der formstarke Finn Schwee die Klausdorfer nach einem schönen Spielzug mit einem Schuss ins lange Eck in Front (3.). Keine Handvoll Minuten später glichen die Gäste schnell aus. Ein Freistoß aus dem rechten Halbfeld wurde von Lukas Gersteuer langgezogen auf den hinteren Pfosten serviert. Kjell Günther köpfte quer, wo Jonas Meyert per Kopfball erfolgreich zum 1:1 und seinem ersten Saisontor vollendete.
Taktisch geprägte erste Halbzeit
Der Matchplan des TSV Klausdorf? In der ersten Halbzeit übte das Team ein Mittelfeldpressing aus. Mit zügigem Umschaltspiel auf die schnellen Spitzen sollten die Freiräume genutzt werden. Nach den frühen Höhepunkten war die Begegnung in den ersten 45 Minuten in allen Bereichen absolut ausgeglichen: Zweikampfquote, Ballbesitz, Torchancen. Wie schon vom Klausdorfer Coach bemerkt, spielte sich das Geschehen eher auf taktischer Ebene ab. Beide Teams agierten vor allem defensiv sehr sorgfältig.

„Danach war das Spiel relativ zerfahren. Taktisch abwartend von beiden Seiten. Wir hatten dennoch die besseren Chancen“, bewertete Trociewicz die restliche Spielzeit bis zum Halbzeitpfiff. Nach dem ersten Ausgleich ließen die Gäste den Ball aus der Abwehr heraus nach vorne rollen. Trainer Jilani Ben Mahmoud forderte sein Team mehrfach auf, Diagonalbälle auf die Abwehrkette der Klausdorfer einzustreuen, um mehr Lücken zu entdecken und zweite Bälle zu gewinnen.
Traumtor von Mordhorst bringt erneute Führung
Klare Chancen waren entsprechend rar. In der 26. Minute bekam Hime Hakaj unverhofft zentral 30 Meter vor dem Jevenstedter Gehäuse den Ball. Der erfahrene Mittelfeldstratege lief einige Meter unbedrängt auf das Tor zu und schoss aus 20 Metern – Daniel Jaromin wehrte zur Ecke ab. Fünf Minuten später konnte Klausdorfs Keeper Joe Gabriel an der Strafraumgrenze einen schwer zu kontrollierenden Diagonalball nur nach vorne abwehren. Jevenstedts Noah Steiger schoss aus 25 Metern auf das leere Tor, doch Kevin Link rettete rechtzeitig vor der Linie.
Auf der anderen Seite fiel in der Nachspielzeit die erneute Führung: Mit einem Traumschuss in den rechten oberen Winkel ließ Freistoßexperte Leon Mordhorst das Netz zappeln (45.+3).
Lucas Seefeldt mit 2:2
„Die zweite Halbzeit war dann intensiver, mit mehr Tempo. Wir kassieren einen blöden Ausgleich durch ein Eigentor, als wir eine Flanke ins eigene Tor abwehren“, befasste sich Trociewicz mit dem 2:2. „Nach der Halbzeit hatten wir eine Phase, in der wir tatsächlich Druck machten, gute Chancen hatten, viel investierten und in der 63. Minute durch Lucas Seefeldt tatsächlich zum 2:2 kamen“, so Ben Mahmoud, dessen Team sich nur kurz freuen durfte. Der schnelle Rückschlag, den Ben Mahmoud als „Knackpunkt“ bezeichnete, folgte durch den achten Saisontreffer von Driton Gashi.
Schwee schnürt Doppelpack
Wenig später legte Finn Schwee nach und schnürte seinen Doppelpack – es war bereits sein sechster Treffer in dieser Saison. Damit war die Partie entschieden. Jevenstedt zeigte dennoch Moral: Thore Lühder traf per Kopfball die Latte, Jonas Meyert scheiterte mit einer Volleyabnahme – der Anschlusstreffer wollte nicht mehr fallen.

Lob für Jugendarbeit des TSV
„Von daher haben wir heute gezeigt, dass wir mit einer guten Leistung gegen jede Mannschaft in dieser Klasse bestehen können“, lobte Ben Mahmoud seine Spieler. Der Klausdorfer Sieg war zudem eine Auszeichnung für die gute Jugendarbeit des Vereins. Gegen Jevenstedt kamen im Ligakader vier Spieler des Jahrgangs 2006 und zwei des Jahrgangs 2007 zum Einsatz.
Trociewicz formte aus den fehlenden Scorerpunkten der verletzten Offensiv-Leistungsträger Tim Rathjens und Tim Hartlep eine „T(J)ugend“. Besonders Finn Schwee mit seiner Schnelligkeit und Felix Biedermann mit guten Einzelaktionen sorgten immer wieder für Gefahr.
Stimmen zum Spiel
TSV Klausdorf: Gabriel – Link, Göttsch, Voß, Grossmann – Hakaj, Waschko (90. Kunz) – Mordhorst (89. Palm), Biedermann (65. Battermann), Schwee (83. Duncan-Williams) – Gashi (90. Brunswieck).
Trainer: Dennis Trociewicz.
TuS Jevenstedt: Jeromin – Tom Solterbeck (89. Fischer), Lühder, Günther, Richter – Gersteuer – Peters (22. Hogrefe), Luca Rohwer (82. Hüttmann), Meyert – Steiger, Seefeldt,
Trainer: Jilani Ben Mahmoud.
SR: Lutz Jessen (Stjernen Flensborg).
Ass.: Moritz Bern, Christian Schliep.
Z.: 60.
Tore: 1:0 Finn Schwee (3.), 1:1 Jonas Meyert (7.), 2:1 Leon Mordhorst (45.+3), 2:2 Lucas Seefeldt (63.), 3:2 Driton Gashi (64.), 4:2 Finn Schwee (70.).