Tom Wüllner (SpVg Eidertal Molfsee) wird von Noah Awuku (li.) gedoppelt und Tyler Körting (SV Todesfelde) festgehalten. © 2025 Ismail Yesilyurt
Oberligareife Leistung beim 2:3 gegen den SV Todesfelde
Eine Woche vor dem Start in die neue Saison in der Landesliga Schleswig – beim TSV Klausdorf – ist die SpVg Eidertal Molfsee bereits auf Betriebstemperatur: Gegen den Regionalliga-Absteiger SV Todesfelde zeigt die Mannschaft, die nach einem Jahr die Flens-Oberliga wieder verlassen musste, beim 2:3 eine oberligareife Vorstellung.
Intensität auf und neben dem Platz
Besonders in den ersten 45 Minuten geht es physisch und auch verbal auf und neben dem Feld zur Sache. Ein Freundschaftsspiel mit echtem Wettkampfcharakter – sicherlich ganz im Sinne der Trainer: Nedim Hasanbegovic, der die Nachfolge von Patrick Herrmann antrat, und Todesfeldes Björn Sörensen, der in seine dritte Saison bei „Deathfield“ startet – mit der klaren Mission Wiederaufstieg in die Regionalliga.
Aggressive Gastgeber, gefährliche Konter
Die Gastgeber zeigen sich aggressiv und giftig in den Zweikämpfen. Gepaart mit einer mannschaftlich sehr kompakten Ausrichtung ergibt sich eine starke Vorstellung. Der Gast, einer der großen Favoriten auf den Landesmeistertitel, übernimmt zwar optisch das Kommando, findet aber zunächst kaum Wege in den Strafraum.
Die Heimelf setzt auf schnelle Umschaltmomente – besonders über die linke Defensivseite des SVT, die sich als Achillesferse entpuppt. Azuka Olise, Seymen Ködörgü und Till Fried (auf rechts) brechen gleich dreifach durch, doch entweder fehlt der letzte Pass oder dem Abschluss die Präzision. Besonders Olise – Neuzugang aus der U19 des TSV Kronshagen – darf sich nach konstant starken Leistungen in Vorbereitung und Pokalspielen Hoffnungen auf (s)einen Stammplatz machen.

„Ich muss sagen, was mir sehr gut gefallen hat, ist das, was die jungen Leute gemacht haben“, erwähnte Jürgen Hafemann, ein Eidertaler Urgestein und Stadionsprecher, explizit Azuka Olise, Selim Cetintürk, Seymen Ködörgü und Till Fried, „die haben die Todesfelder immer wieder gestresst.“
Frühe Führung – Schnoor trifft per Geschenk
Die schnelle Führung für die Randkieler ist schließlich ein Geschenk der Todesfelder. Einen Defensivfehler der Gäste vor dem eigenen Strafraum nutzen die Eidertaler zu einem Anspiel zu Sören Schnoor, der blank an der Strafraumgrenze den Ball an Keeper Jarmain Ozuzu ins Netz befördert. Hasanbegovic hat Schnoor, der in Oberligajahren beim TSV Altenholz, Inter Türkspor Kiel und Oldenburger SV als Verteidiger agierte, nach seinem letzten Jahr als Stürmer der eigenen Zweiten mit 26 Treffern bei der Kreisligameisterschaft in die Liga hochgezogen.

Effizienz schlägt Aufwand – SVT dreht die Partie
Nachdem Eidertal das mögliche 2:0 verpasst (18.), trifft Janek Sternberg per Freistoß aus 22 Metern zum 1:1. Bis dahin die einzige echte Torchance für den Favoriten, da die Gastgeber diszipliniert und fleißig verteidigen. Kurz darauf zeigt der routinierte Oberligist seine Klasse: Kapitän Kai-Fabian Schulz spielt einen langen Ball aus der eigenen Hälfte, Benjamin Petrick verlängert artistisch, volley und sehenswert, Raphael Krause steht im Strafraumzentrum völlig frei – 2:1 für Todesfelde.
Schnoor doppelt nach – 2:2 zur Pause
Doch die Eidertaler antworten: Nach einem Freistoß von Tom Wüllner aus dem rechten Halbfeld köpft Schnoor zunächst aufs Tor, scheitert an Ozuzu – versenkt den Abpraller aber per Flugkopfball zum 2:2. Mit diesem beachtlichen Ergebnis mit einem möglichen 3:2 in der Gesamtsumme für die Platzherren in Abschnitt eins geht es in die Pause.

Fünffach-Wechsel bringt Stabilität bei Todesfelde
Zur Pause wechselt der SVT fünfmal und bringt neue (Defensiv-)Dynamik. Die Probleme der ersten Halbzeit sind behoben. Zwar bleibt Eidertal bissig, laufstark und leidenschaftlich, doch Todesfelde ist nun deutlich stabiler – auch dank größerer Spielkontrolle.
„Todesfelde hatte schon wesentlich mehr Spielkontrolle als erste Halbzeit“, berichtete SpVg-Kapitän Wüllner. „Erste Halbzeit hatten wir auch relativ viele klare Chancen. Das war zweite Halbzeit ein Stück weniger.“ Die letzte Viertelstunde muss das Team aus dem Kreis Segeberg aufgrund einer Verletzung in Unterzahl spielen. Die Randkieler versuchen nun, mehr Akzente in der Offensive zu setzen. Zum 3:3 fehlen dann indes die klaren Torgelegenheiten. Todesfelde verteidigt nun routiniert und lässt nichts mehr anbrennen. Der Oberligist, der am Sonntag in einer Woche sein Punktspielstart zuhause gegen den Aufsteiger Phönix Lübeck II bestreitet, ist nun defensiv sehr stabil.
Fazit: Gelungener Test für beide Teams
Ein intensiver und aufschlussreicher Härtetest, der beiden Mannschaften zeigte, woran bis zum Punktspielstart noch gearbeitet werden muss – sowohl taktisch als auch im Detail.
SpVg Eidertal Molfsee: Kuckella (46. Meier) – Olise (63. Alberts), Höckendorff (63. Lemke), Braesch (63. Mynzu), Bruns – Wasielewski (63. Kristen), Cetintürk – Ködörgü (63. Foelster), Wüllner, Fried – Schnoor (63. Ramo).
Trainer: Nedim Hasanbegovic.
SV Todesfelde: Ozuzu – Soares (46. Soares), Schulz (46. Rave), Körting (46. Kischkat), Sternberg – Schneider, Özütemiz (46. Kruse), Klüver, Krause (58. Aberger) – Petrick (46. Boland), Awuku.
Trainer: Björn Sörensen.
SR: Frederik Simon (Heikendorfer SV).
Ass.: Kevin Soll, David Lemke.
Z.: 130.
Tore: 1:0 Sören Schnoor (4.), 1:1 Janek Sternberg (23.), 1:2 Rafael Krause (31.), 2:2 Sören Schnoor (35.), 2:3 Mats Klüver (64.).