Kracher im Kreispokal – Todenbüttel empfängt im Halbfinale Oberligist Hohenwestedt

von Olaf Wegerich

SV GW Todenbüttel Mannschaftsfoto. © 2024 @fotosvontinka


Am Mittwochabend um 19.00 Uhr empfängt im Halbfinale des Kreispokals Rendsburg-Eckernförde der Tabellenführer der Kreisliga Holstein, der SV Grün-Weiß Todenbüttel, den benachbarten Oberligisten MTSV Hohenwestedt. Knappe 14 Kilometer Entfernung liegen zwischen der Heimstätte des Oberligisten im schönen Sportpark Wilhelmshöh in Hohenwestedt und der Austragungsstätte für die brisante Halbfinalpaarung in Todenbüttel. Dennoch liegen Welten zwischen den Vereinen. Hohenwestedt spielt seit zwei Jahren in der Flens-Oberliga und glänzt mit einer Serie von acht Spielen ohne Niederlage. Am Wochenende konnte ein überraschender 4:2-Erfolg beim TSB Flensburg gefeiert werden. Todenbüttel ist hingegen vor knapp zwei Jahren mit sehr viel Pech aus der Verbandsliga abgestiegen und hat nach einem durchwachsenen ersten Jahr in der Kreisliga nun den Wiederaufstieg vor Augen.

Todenbüttel will unbedingt wieder hoch

In der Kreisliga hat der SV GW Todenbüttel am Wochenende nach einem 2:0-Heimerfolg gegen die Bramstedter TS erstmalig die Tabellenführung übernommen, da der bisherige Spitzenreiter TuS Nortorf II – der ohnehin nicht aufstiegsberechtigt gewesen wäre, weil die Erste bereits in der Verbandsliga spielt – bei der TS Einfeld eine herbe 1:4-Klatsche einstecken musste. Mit fünf Punkten Rückstand, aber einem Nachholspiel in der Hinterhand, ist die TS Einfeld, die vor Kurzem auch Todenbüttel mit 2:1 bezwingen konnte, aber noch lange nicht abgeschrieben. „Das ist schon sehr ärgerlich. Wir haben ihnen Raum gegeben und jetzt schnuppern sie wieder an ihrer Chance“, sagt Jörg Mollenhauer (27), der Torhüter der Todenbüttler, der insgesamt 22 Jahre – seit seiner Kindheit – für den MTSV Hohenwestedt gespielt hat, zuletzt aber wegen einer Schulter- und Hüftverletzung eine längere Pause einlegen musste und sich nun dem ambitionierten Kreisligisten angeschlossen hat.

Kreisligist will die Sensation schaffen

Doch nun ist beim SV GW Todenbüttel der Fokus auf das Halbfinale im Kreispokal gerichtet, und da möchte der in der Liga bisher in Heimspielen noch ungeschlagene Kreisligist unbedingt für eine Überraschung sorgen. Dennoch ist sich Mollenhauer durchaus bewusst, dass an diesem Abend einiges an Arbeit auf ihn zukommen könnte. „Ich rechne schon damit, dass ich einiges zu tun bekommen werde“, sagt der Keeper, der schon mit Jannis Brandt, Tjark Sievers, Thies Kochanski und Henrik Schnoor lange beim MTSV zusammengespielt hat, aber keine Angst vor dem hat, was auf ihn zukommen könnte. Vor allem Henrik Schnoor: „Das ist eine Kante“, und Thies Kochanski: „Das ist immer ganz eklig, gegen ihn zu spielen“, bringt Mollenhauer wegen ihrer effektiven Spielweise viel Respekt entgegen.

Doch obwohl die Meisterschaft und der damit verbundene Aufstieg für den Todenbüttler Trainer klare Priorität haben, möchte er natürlich nichts unversucht lassen, um für eine kleine Überraschung zu sorgen. „Unser Ziel ist ganz klar Richtung Aufstieg gerichtet. Wir wollen uns aber nicht verstecken und daheim weiter ungeschlagen bleiben“, lautet die Marschroute von Coach Eike Schneider.

Große Rivalität

Das Spiel hat ohnehin eine große Brisanz, da beim Kreisligisten mit „Maxi“ Lüdtke (mit 10 Saisontreffern als derzeit erfolgreichste Offensivkraft nach dem Abgang von Thies Oke Wendrich – bis zur Winterpause mit 16 Treffern für Todenbüttel), Thorge Cordes und Lasse Holling viele Spieler mit Hohenwestedter Vergangenheit ihr neues sportliches Zuhause in Todenbüttel gefunden haben.

Viele Zuschauer erwartet

Sollte das Wetter mitspielen, dürfte eine imposante Kulisse auf dem herrlich gelegenen Sportplatz am Turnerweg in Todenbüttel garantiert sein. Ärgerlich nur, dass beide Halbfinalpaarungen zeitgleich stattfinden, was vielleicht einige Zuschauer kosten könnte. „Es war ja geplant, das Spiel zu verlegen, aber da haben wir keinen Termin gefunden, weil Hohenwestedt in der Oberliga ja noch so viele Nachholspiele zu bestreiten hat“, sagte Trainer Eike Schneider vom Kreisligisten. An der Fockbecker Chaussee in Rendsburg kommt es zeitgleich zum Kräftemessen der beiden Oberligisten TuS Rotenhof und Eckernförder SV. Dennoch ist man bei den Gastgebern optimistisch, dass viele Fußballfreunde kommen, um sich das Nachbarschaftsderby nicht entgehen zu lassen. „Ich rechne mit 300 bis 400 Zuschauern“, lautet die Prognose von Schneider, der – genau wie alle Beteiligten – dem Spiel mit großer Vorfreude entgegenfiebert.

Der Weg ins Halbfinale

Der Weg ins Halbfinale gelang dem Oberligisten Hohenwestedt bereits im Oktober mit einem schwer erkämpften 3:2-Erfolg beim TSV Vineta Audorf. Todenbüttel konnte sich gegen die FC Nord Kickers aus Rendsburg mit 5:3 durchsetzen. Der Finaltermin steht übrigens noch nicht fest.

Der MTSV Hohenwestedt steht vor harten Wochen und hat innerhalb von neun Tagen vier Pflichtspiele zu absolvieren. Das erste konnte beim TSB Flensburg nicht unverdient mit 4:2 gewonnen werden. Mit Mika Hirsch (Muskelfaserriss) und Finn Holm (Überdehnung im Fuß) fallen zwei Spieler wegen Verletzungen aus. Edeltechniker Tim Sienknecht sah wegen einer Unsportlichkeit beim TSB die Ampelkarte, wäre aber im Pokalspiel berechtigt, da die Sperren nur wettbewerbsbezogen sind.

„Die Liga und damit der Klassenerhalt haben für uns oberste Priorität. Wir werden aber am Mittwoch sicher etwas rotieren und dem einen oder anderen die Gelegenheit geben, sich zu beweisen“, sagte MTSV-Trainer Sebastian Barth.

ähnliche Artikel

Consent Management Platform von Real Cookie Banner