Tabellenführer Kilia Kiel erledigt seine Hausaufgabe am 17. Spieltag der Flens-Oberliga mit einem 3:0 gegen den Tabellenzwölften Preußen Reinfeld. Am Ende ein klares Ergebnis, aus dem man jedoch die über eine Stunde lange mühevolle Arbeit der Kieler nicht ableiten kann.
Preußen Reinfeld mit personellen Problemen in Kiel
Der Gast, der nach der Hälfte der Saison gegen den Abstieg kämpft, leistet viel Widerstand. „Wenn du 90 Minuten komplett betrachtest, ist das 3:0 zu hoch. Weil ich glaube, über 55, 60, 65 Minuten haben wir gut mitgespielt. Hatten phasenweise auch, wie ich finde, die besseren Spielanteile, die bessere Spielanlage. Nach hinten raus mit dem 0:3 und der Roten Karte, ja dann ist es schwer, dann geht das Ergebnis auch in Ordnung. Aber ich glaube, in Summe haben wir kein ganz schlechtes Spiel gemacht“, meinte Preußen-Coach Pascal Lorenz, dem zwei Handvoll an Spielern aus dem Kader nicht zur Verfügung standen. So musste der ehemalige Torwarttrainer und auch der Co-Trainer in der Not auf der Ersatzbank Platz nehmen.
Kilias Bank bringt Schwung mit
„Da muss man sagen, dass heute wieder die Einwechselspieler, ja das Spiel nicht gedreht haben, aber in die richtige Richtung gerückt haben. Gute Leistung gebracht haben. Nochmal Schwung reingebracht haben. Das Spiel ein bisschen verändert haben“, erklärte Kilias Teamchef Nicola Soranno den Unterschied, warum die Spielweise der Kilianer nach etwa 60 Minuten ansehnlicher wurde. Und damit auch das 3:0 mit Chancen hinten raus noch auch nicht so verkehrt war.
Serhat Yazgan ist früh hellwach
Dabei gibt es einen perfekten Start für die Gastgeber. Kiels Mittelfeld-Rackerer Serhat Yazgan gelingt gleich in der 2. Minute das 1:0. Doch das verunsichert die Reinfelder nicht und beflügelt die Platzherren auf dem Kunstrasenplatz auch nicht. Nicola Soranno spricht später bei seinem Statement von keinem guten Spiel seiner Mannschaft. Die Preußen zeigen, warum man dem Favoriten im Hinspiel ein aus Sicht der Kieler glückliches 2:2 abknöpfen konnte.
Lorenz-Truppe versteckt sich nicht
Das SV-Team ist von Pascal Lorenz gut eingestellt, versteckt sich nicht im eigenen Schneckenhaus und traut sich auch zu, Kilia Kiel hoch zu pressen. Einzig die klaren Torchancen fehlen zu einem sehr guten Gesamtbild. Das liegt aber auch an der konzentrierten Defensivarbeit der Soranno-Equipe.
2:0 durch Devran Boztepe weckt Kilias Spielfreude
Das 2:0 durch den auffälligen Devran Boztepe, der für sein erstes Oberliga-Tor im fünften Kurzeinsatz von seinem Mitspielern kräftig bejubelt wird, schaltet den Kilia-Motor mindestens einen Gang höher. Die Kieler sind nun mit viel Spielfreude, Tempo und auch Torgefahr dabei.
Die Stormarner müssen nach der Roten Karte für Luca Brügmann zusehen, dass nicht noch weitere Treffer fallen. Drei bis vier Mal brennt es im Strafraum der Gäste, die auch in Unterzahl ihre Linie fortsetzen, aus einem Aufbauspiel der hinteren Reihe zu agieren. Die Heimelf presst nun sehr hoch und lässt damit auch das 3:0 nicht mehr anbrennen.
Stimmen zum Spiel
FC Kilia Kiel: Pachulski – Ramo (46. Foit), Harder, Warncke – Voss – Trepca (59. Waschko), Niebergall (59. Boztepe), Yazgan (79. Calikoglu), Baller – Müller, Jakubowski (50. Nohns).
Trainer: Nicola Soranno.
Preußen Reinfeld: Zimmermann – Schewe, Ellenberger (82. Schröder), Böckelmann, Abe – Miljic, Brügmann – Heinze (82. Vogel), Lahi (83. Czeschel), Möller – Ejleh (70. Schlatow).
Trainer: Pascal Lorenz.
Beste Spieler: TomWarncke, Jannis Voss, Devran Boztepe – Christoph Böckelmann, Ryusei Abe.
SR: Jannik Romahn (SVHemmingstedt).
Ass.: Jasmin Matysiak, Dennis Martens.
Z.: 100.
Rote Karte: Luca Brügmann (78.).
Tore: 1:0 Serhat Yazgan (2.), 2:0 Jannis Voß (68.), 3:0 Devran Boztepe (72.).