1:1 im Verfolgerduell zwischen Hohenwestedt und Eckernförde

von Olaf Wegerich

Niklas Neitzke (MTSV) gegen Nils Woelki (ESV). © 2024 Olaf Wegerich


In einem Oberligaspiel auf mäßigem Niveau trennen sich der MTSV Hohenwestedt und der Eckernförder SV leistungsgerecht 1:1 (1:1) Unentschieden. Vor 235 Zuschauern im Sportpark Wilhelmshöh gingen die Gäste durch Leon Apitz (8.) früh in Führung. Jasper Schwarz (24.) gelang noch in der ersten Hälfte der Treffer zum 1:1-Endstand.

Nach 37 Minuten wurde Tim Sienknecht vom MTSV mit der Gelb-Roten Karte des Feldes verwiesen. Beide Mannschaften konnten ihre Serien ausbauen: Der Eckernförder SV bleibt auch nach neun Spielen ungeschlagen und festigt den guten 5. Platz. Auch der MTSV kann seine tolle Serie im zweiten Jahr der Oberligazugehörigkeit weiter ausbauen und ist seit sechs Spielen ungeschlagen. Bei den Gastgebern fehlten der rotgesperrte Henrik Schnoor sowie die verletzten Enno Beckmann und Tristan Hoppe.

In der zwar hart umkämpften, aber an Torraumszenen armen Partie erwischten die Gäste den deutlich besseren Start. Bereits nach acht Minuten gelang der Mannschaft von Trainer Maik Haberlag nach einem Missverständnis zwischen Torhüter Jannik Opallach und Geart Latifi, die sich nicht einig waren, der frühe Führungstreffer durch Leon Apitz (8.), der aus gut acht Metern traf. Vorausgegangen war allerdings ein Foul an Mika Hirsch, das ungeahndet blieb.

Jannis Brandt (MTSV) hält Ömer Dagtekin (ESV) im Laufduell fest. © 2024 Olaf Wegerich
Jannis Brandt (MTSV) hält Ömer Dagtekin (ESV) im Laufduell fest. © 2024 Olaf Wegerich

Der MTSV, durch die jüngsten Erfolge deutlich gefestigt, zeigte sich wenig geschockt und konnte nach einem schnell ausgeführten Freistoß durch Jasper Schwarz, der frei vor Torhüter Lauritz Sievers die Nerven behielt, zum 1:1 ausgleichen. Allerdings könnte hier eine Abseitsposition vorgelegen haben.

Das Spiel verlief danach sehr ausgeglichen, ohne dass sich eine Mannschaft klare Chancen hätte herausspielen können. Die Gastgeber um den soliden Abwehrchef Geart Latifi standen hinten sehr kompakt, ohne dabei selbst große Torgefahr zu versprühen. „Hohenwestedt spielt mit zwei Viererblöcken. Das ist schwer zu bespielen und eklig dagegen anzurennen“, sagte Eckernfördes verletzter Angreifer Ole Altendorf, der bis zum Saisonende als Co-Trainer von Maik Haberlag agieren wird und erst in der nächsten Saison wieder angreifen will.

Mika Hirsch (MTSV) gegen Julian Zülsdorff (ESV). © 2024 Olaf Wegerich
Mika Hirsch (MTSV) gegen Julian Zülsdorff (ESV). © 2024 Olaf Wegerich

Binnen sieben Minuten verlieren die Gastgeber dann ihren Kreativspieler Tim Sienknecht mit einer Ampelkarte. Bei der ersten Karte hatte Sienknecht seinem Gegenspieler wohl noch zu lautstark nach dem Geschmack des Schiedsrichters entgegnet: „Nun steh doch endlich auf“. Bei der zweiten Aktion kam es nach einem Pressschlag, bei dem Sienknecht vor seinem Gegenspieler an den Ball gekommen war, zu einem Foulspiel. „Der Schiedsrichter hat zu mir gesagt, du gehst da rein wie ein Geisteskranker“, sagte Tim Sienknecht. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Sienknecht innerhalb weniger Minuten an mehreren Aktionen beteiligt war und Schiedsrichter Tim-Marvin Meyer in der Summe keinen weiteren Spielraum mehr sah. Nach dem Spiel suchte Sienknecht, der ansonsten als untadeliger Sportsmann bekannt ist, jedenfalls noch einmal das klärende Gespräch mit dem Schiedsrichtergespann.

Nach der Pause verlief die sehr ausgeglichene, aber oft niveauarme, durch viele Zweikämpfe geprägte Partie weiterhin ohne große Höhepunkte. Hohenwestedt stand hinten sehr kompakt und ließ dabei kaum einmal Torannäherungen der Gäste zu, denen es immer wieder an Durchschlagskraft fehlte. Dabei war es schon sehr beeindruckend, dass die Gastgeber auch in Unterzahl kaum einmal in Bedrängnis gerieten und bei ihren schnell vorgetragenen Kontern stets für Gefahr sorgten.

Geart Latifi (li., MTSV) gewinnt das Kopfballduell mit Nils Woelki (ESV). © 2024 Olaf Wegerich
Geart Latifi (li., MTSV) gewinnt das Kopfballduell mit Nils Woelki (ESV). © 2024 Olaf Wegerich

Nach einem langen Ball auf den eingewechselten Nils Woelki (90.) wird Torhüter Jannik Opallach erst spät noch einmal auf die Probe gestellt. Der ESV muss sich den Vorwurf gefallen lassen, in der zweiten Hälfte zu wenig aus seiner zahlenmäßigen Überlegenheit gemacht zu haben.

Maik Haberlag (Trainer Eckernförder SV)
Udo Kochanski (Trainer MTSV Hohenwestedt)
Jan Opallach (Torwart MTSV Hohenwestedt)

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