Bittere 2:3-Heimpleite gegen Lübecker U21 – Rotenhof rutscht in den Keller

von Olaf Wegerich

Rotenhofs Betreuer Frank Thede kann es nicht fassen. Der TuS verliert tief in der Nachspielzeit. © 2024 Olaf Wegerich


Der TuS Rotenhof zahlt weiter bitteres Lehrgeld in der Flens-Oberliga. Auch gegen den bis dato Tabellenletzten VfB Lübeck II unterliegt der Aufsteiger im Heimspiel mit 2:3 (1:1) und ist damit seit vier Spielen ohne Sieg. Die U21 des VfB Lübeck feiert hingegen ihren ersten Saisonsieg, schöpft Hoffnung im Abstiegskampf und verabschiedet sich vom Tabellenende. Der TuS rutscht durch die erneute Niederlage auf den 13. Platz. Die frühe Führung der Gastgeber durch Florian Kuklinski (18.) kann Tom-Luca Weist (45+4) in der Nachspielzeit der ersten Hälfte egalisieren. Velson Fazlija (57.) bringt die U21 des VfB erstmalig in Führung. Simar Dilbagi gelingt elf Minuten vor Spielende der 2:2-Ausgleich für die Gastgeber, den Jaromir Grimm (82.) postwendend mit dem Siegtreffer für die Gäste kontert. Nach der bitteren Last-Minute-Niederlage beim Heider SV musste der Aufsteiger erneut auf tragische Weise eine Niederlage hinnehmen.

Die Gastgeber begannen zunächst sehr druckvoll und hatten nach zwei schönen Hereingaben von der rechten Außenbahn jeweils durch Florian Kuklinski die Möglichkeit auf einen frühen Führungstreffer. Beide Male verfehlte der Rotenhofer Angreifer nur knapp das Tor.

Doch beim dritten Versuch der Gastgeber, ein Tor zu erzielen, sind die Bemühungen endlich vom Erfolg gekrönt. Von der linken Seite spielt Felix Knuth nach einem Konter den Ball in den Lauf von Florian Kuklinski (18.), der nicht lange wartet und aus spitzem Winkel mit einem leicht abgefälschten Schuss den Führungstreffer erzielt. „Der Ball wird im 16er von einem unserer Abwehrspieler abgefälscht und war für unseren Torhüter unhaltbar“, machte VfB-Trainer Oliver Stutzky seiner Mannschaft keine Vorwürfe.

Doch die Gastgeber versäumen es, nachzulegen. „Wir hatten zu dem Zeitpunkt mehr vom Spiel und hätten für Ruhe sorgen können“, bemängelte der Rotenhofer Co-Trainer Jan Klimmeck die mangelnde Effizienz.

Weist trifft zum Ausgleich in der Nachspielzeit der ersten Hälfte

In der ungewöhnlich langen Nachspielzeit der ersten Hälfte, die sechs Minuten betrug, bekam die Lübecker U21 noch einen Eckball zugesprochen. Der Ball konnte von den Gastgebern zweimal geklärt werden, doch im dritten Versuch bugsiert Tim-Luca Weist (45.+4) den Ball zum 1:1-Ausgleich über die Linie. Kurz darauf beendet Schiedsrichter Paul-Oliver Günther die erste Halbzeit.

Nach der Pause haben die Gastgeber zwar optische Feldvorteile und deutlich mehr Ballbesitz, doch die vielen hohen Hereingaben finden zunächst keinen Abnehmer, weil der kompakt stehende Abwehrverbund der Lübecker alle Angriffe gut wegverteidigt. „Das späte Gegentor kurz vor der Pause hat uns den Schwung und Elan genommen“, haderte TuS-Co-Trainer Klimmeck mit der langen Nachspielzeit.

Nick-Ole Lehmann (li.) und Justin Engemann können mit ihrem TuS Rotenhof als Neuling in der Flens-Oberliga Fortuna nicht einfangen. © 2024 Ismail Yesilyurt
Nick-Ole Lehmann (li.) und Justin Engemann können mit ihrem TuS Rotenhof als Neuling in der Flens-Oberliga Fortuna nicht einfangen. © 2024 Ismail Yesilyurt

Wesentlich effektiver agieren die Gäste, die ihre wenigen Möglichkeiten eiskalt nutzen. So auch beim 1:2-Führungstreffer der Lübecker, als Velson Fazlija (57.) nach einem langen Ball von Jaromir Grimm per Kopfball trifft. Hier stand Sörensen deutlich zu weit vor seinem Kasten und war chancenlos.

Dennoch kommt die Mannschaft von Trainer „Hermi“ Lausen durch den zur Halbzeit eingewechselten Moritz Gersteuer zu zwei guten Torschüssen, doch der Lübecker Torhüter Kalle Plochinger kann beide Bälle entschärfen. Auch Florian Kuklinski und Simar Dilbagi scheitern mit ihren Torabschlüssen am fehlerfreien Plochinger.

Dennoch gelingt den Gastgebern nach einem Einwurf mit einem Kopfball von Simar Dilbagi (79.) gegen den diesmal zu weit vor seinem Tor postierten Plochinger mit einer Bogenlampe der 2:2-Ausgleich.

Die Gastgeber wollten nun den so wichtigen Heimsieg mit aller Macht erzwingen, kassieren aber nur drei Minuten nach dem hart erkämpften Ausgleichstreffer erneut ein bitteres Gegentor, das ihnen das Genick bricht. In dreifacher Überzahl lassen die TuS-Abwehrspieler Jaromir Grimm (82.) gewähren; der nimmt Maß, weil völlig ungestört, und trifft mit einem raffinierten Schlenzer aus gut sechzehn Metern zum 2:3-Endstand.

Genauso bitter wie das Endergebnis sind aus Sicht der Gastgeber zwei weitere Verletzungen. Felix Ploog zog sich eine Schulterprellung zu und Christian Schrum musste wegen einer Prellung am Schienbein früh ausgewechselt werden.

Fazlija sieht Rot für brutales Foulspiel

Unschöner Höhepunkt in der Nachspielzeit war die völlig berechtigte Rote Karte gegen den Lübecker Torschützen zum 1:2, Velson Fazlija, der auf Höhe der 16-Meter-Linie Christoph Ohm von hinten brutal umtrat.

Stimmen zum Spiel

„Das Ergebnis und der Spielverlauf waren aus unserer Sicht sehr unglücklich. Wir sind weit unter unseren Möglichkeiten geblieben. Wir hatten uns vorgenommen, als Aufsteiger mit voller Kraft alles reinzuwerfen. Wir können in der Oberliga bestehen, aber die Phasen, in denen wir gut spielen, sind zu kurz“, lautete das Fazit vom Rotenhofer Co-Trainer Jan Klimmeck.

„Am Ende haben wir es uns erarbeitet. Das Spiel hätte in beide Richtungen gehen können. Wir hatten Chancen, um es frühzeitig zu entscheiden, mit etwas Pech kriegen wir am Ende vielleicht noch ein Gegentor. Wir sind aber sehr glücklich darüber, dass wir uns endlich belohnen konnten“, sagte VfB-Trainer Oliver Stutzky nach dem nervenaufreibenden Spiel.

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