Die langen Pässe auf Ola Adesanya (re., Inter Türkspor Kiel), der dennoch sein 11. Goal erzielte, blieben zu oft beim Gegner hängen. © 2024 Ismail Yesilyurt
Inter Türkspor kann nicht Naturrasen! Jedenfalls keine Spielfläche mit solch schwierigen Verhältnissen wie auf dem Platz in der Flensburger Arndtstraße. Zuhause spielen und trainieren die Kieler auf einem Kunstrasenplatz. Eine gute Umstellung auf einen normalen Rasenplatz gelingt nicht oft bei den Interisti. Nach dem 1:2 bei der zweiten Mannschaft von Weiche Flensburg 08 geht der Vorsprung nicht auf 11 Punkte rauf, sondern auf 5 runter. Womit ein Riesenschritt ins gesicherte Mittelfeld verpasst wurde.
Natur- und Kunstrasen sind für Inter Türkspor völlig verschiedene Welten
„Wie ich erwartet habe, ist es ein ganz anderes Spiel als auf Kunstrasen. Wir sind erste Halbzeit gar nicht klargekommen. Gerade bei den langen Bällen, die sie gespielt haben. Wir haben keine zweiten Bälle erobert“, wusste Inter-Chefcoach Miki Mladenovic, dass auf dem kleinen Platz bei den Wetterverhältnissen vorher ein gepflegtes Fußballspielen nicht gefragt ist. Genau wie bei den Flensburger sollten lange Pässe, besonders auf Zielspieler Ola Adesanya, die Big Points bringen beim Tabellen-16. und Letzten der Oberliga Schleswig-Holstein. Doch zu oft verfehlten die Gäste ihr Ziel, um vernünftig nachzurücken.
Team von Tim Wulff frischer und besser vorbereitet auf den Platz
„Wir haben Ola kaum getroffen und die zweiten Bälle sind immer beim Gegner gelandet“, machte es die Mannschaft von Spielertrainer Tim Wulff besser. „Die waren frischer und besser vorbereitet auf den Platz und haben zurecht geführt“, sah Mladenovic dennoch Chancen auf beiden Seiten. Das Plus an Möglichkeiten belohnte Wulff für das bissig und willensstark auftretende Weiche mit einem Kopfball zum 1:0. Nach einem Kopfball von Inters Tahir Yilmaz, den Keeper Nils Bock stark parierte (39.) geht es mit einem 1:0 in die Pause.
Equipe von Miki Maldenovic in Abschnitt zwei besser
Die zweiten 45 Minuten gefallen dem Inter-Übungsleiter. Nun spielen die Kieler schneller nach vorne, rücken nach und gewinnen Zweikämpfe in der gegnerischen Hälfte. Das 1:1 lässt nicht lange auf sich warten. Adesanya erzielt aus kurzer Distanz seinen 11. Saisontreffer. Beim erneuten Rückstand kurz darauf ist Türkspor nicht ganz bei der Sache. Auf der Höhe der Trainerbank sind die Gäste bei einer 4:2-Überzahl unkonzentriert. Nach einem Pass hinter die Abwehrkette wird der Schuss von Kshitij Singh von Pascal Polonski abgeblockt, doch Milo Sankowski steht dann goldrichtig.
Kein Elfmeter nach Foul an Ola Adesanya
Die letzte Viertelstunde bäumt sich Inter Türkspor noch einmal auf. In der Schlussminute gibt es noch einen Aufreger, als Adesanya gefoult wird. Ein möglicher (?) Elfmeterpfiff von Tim-Marvin Meyer erfolgt jedoch nicht. „Er ist klar von den Beinen geholt worden, aber es lag nicht am Schiedsrichter. Wir haben einfach heute nicht das richtige Spiel gehabt für den Platz. Das, was wir gefordert haben und uns einstellen sollten, haben wir nicht gemacht. Ich kann aber nicht sagen, dass die Mannschaft nicht wollte. Hat keiner enttäuscht, waren aber nicht auf der Höhe. Das einfache Spiel, was Flensburg gemacht hat, haben wir nicht geschafft. Aber das ist glaube ich auch nicht unser Spiel.“
Der Kunstrasen schon. „Das einzig Gute ist, dass wir die nächsten drei Spiele auf Kunstrasen haben“, zwinkerte Miki Mladenovic.
Statistik
Weiche Flensburg 08 II: Bock – Ravn, Lorenzen, Petersen, Meiburg (12. Hansen) – Sankowski (88. Yzellari), Kurzbach – Singh, Wulff, Khan (80. Neumann) – Brügmann (90./+5 Muli).
Trainer: Tim Wulff.
Inter Türkspor Kiel: Körtzinger – Rahman (46. Sharba), Polonski, Mahmud (76. Hamze), Marquardt – Yazgan, Mehmeti, Yildirimer (81. Ibrahimoglu) – Yilmaz (76. Schwantes), Adesanya, Cerrah.
Trainer: Miki Mladenovic.
Schiedsrichter: Tim-Marvin Meyer (TuS Garbek).
Assistenten: Philip Zeich, Anika Bargholz.
Zuschauer: 50.
Tore: 1:0 Tim Wulff (29.), 1:1 Moshood Adesanya (60.), 2:1 Milo Sankowski (64.).