Max Musci rettet späten Punkt für Bordesholm

von Olaf Wegerich

Jannick Ostermann (TSV Bordesholm) wird von Grady Zinkondo (Inter Türkspor Kiel) unter Druck gesetzt. © 2023 Olaf Wegerich


Am letzten Spieltag der Flens-Oberliga trennten sich der TSV Bordesholm und Inter Türkspor Kiel leistungsgerecht 3:3 (1:0). Die Partie der Tabellennachbarn konnte erstmals wieder in der Rückrunde auf dem Rasenplatz am Möhlenkamp ausgetragen werden, nachdem dort eine neue Drainage und Bewässerungsanlage verlegt worden war. Durch den Treffer von Maximilian Musci in der Nachspielzeit, der in der neuen Saison zum Vorjahresmeister SV Todesfelde wechseln wird, konnten die Bordesholmer nicht nur einen Punkt retten, sondern auch auf den guten 10. Platz vorrücken. Inter Türkspor Kiel beendet die Saison auf dem 9. Platz.

Bordesholm gelingt Start

Vor den zahlreich erschienen Zuschauern – die Gastgeber hatten ihre Frauenmannschaft und die SH-Liga Handballer der SG Bordesholm/Brügge eingeladen – erwischte die Mannschaft von Trainer Florian Rammer den deutlich besseren Start und ließ Inter, das am Mittwoch gegen den Oberliga-Meister Kilia Kiel im Kreispokalfinale anzutreten hat, kaum zur Entfaltung kommen. Angreifer Jasper Bandholt hatte sich im Punktspiel beim VfB Lübeck II vor zwei Wochen eine Oberschenkelverletzung zugezogen und stand den Gastgebern nicht zur Verfügung.

Bordesholm ist am Drücker und legt vor

Die erste Torannäherung für die Gastgeber ging auf das Konto von Maximilian Musci, der von Torjäger Malte Lucht bedient wurde. Doch der Ball ging knapp neben das Tor. Nach einem Eckball von Aaron Meyerfeldt verfehlte ein Kopfball des sträflich ungedeckten Jannick Ostermann (11.) ebenfalls nur um Haaresbreite das Tor.

Erste Inter-Chance durch Rezan Acer

Die erste Möglichkeit der verhalten agierenden Gäste hatte Rezan Acer, der in halbrechter Position jedoch nur das Außennetz des Tores traf. Nach einer Flanke von Maximilian Musci in den Strafraum eilte Inter-Torhüter Christoph-Rene Zander aus dem Tor und prallte mit dem herannahenden Arda Özkan zusammen. Da Zander den Ball nicht unter Kontrolle bekommen konnte, landete dieser direkt vor den Füßen von Joris Scherbath (13.), der keine Mühe hatte, aus wenigen zum 1:0 für die Gastgeber zu treffen.

Liridon Imeri unzufrieden mit Sommerkickmodus

Inter blieb im ersten Durchgang weiter sehr fahrig und hatte Glück, dass der starke Arka Özkan, der zweimal völlig frei vor Zander auftauchte und am aufmerksamen Torhüter der Gäste scheiterte, nicht für seine Farben erhöhen konnte. Der uninspirierte Auftritt seiner Mannschaft behagte Inter-Coach Liridon Imeri auch wenig. „Da waren wir im Sommerkickmodus und die Spieler hatten das Pokalfinale gegen Kilia im Kopf. Da wollte sich halt keiner verletzten, aber man hat uns auch die englischen Wochen angemerkt“, nahm Imeri seine Mannschaft natürlich auch ein wenig aus der Schusslinie, weil das Pensum der letzten Wochen schon sehr fordernd war.

Wechsel bei Inter Türkspor zeigen Wirkung

Dennoch zeigte der Gast, auch bedingt durch die Einwechselung von Kastriot Alija und dem in der zweiten Hälfte stark aufspielenden Süleyman Derici, nun endlich auch seine Qualitäten in der Offensive. Was sich schnell auszahlen sollte. Nur neun Minuten nach dem Seitenwechsel lief ein Angriff über die rechte Seite, der von Derici mustergültig auf Marvin Lorentzen (54.) verlängert wurde, der keine Mühe hatte zum 1:1 auszugleichen.

Malte Lucht trifft für Boho

Doch Bordesholm hielt dagegen und kam nach einer Balleroberung im Mittelfeld und Vorlage von Arda Özkan, der auf Torjäger Malte Lucht (67.) passte, zur erneuten Führung. Für den Bordesholmer Torjäger war der Treffer zum 2:1 bereits sein 13. Saisontreffer.

Malte Lucht (re., TSV Bordesholm) hat einen Vorteil vor Denzel Imasün (Inter Türkspor Kiel). © 2023 Olaf Wegerich
Malte Lucht (re., TSV Bordesholm) hat einen Vorteil vor Denzel Imasün (Inter Türkspor Kiel). © 2023 Olaf Wegerich

Imeri-Schützlinge drehen das Spiel

Doch die Mannschaft von Trainer Liridon Imeri war nun richtig gut im Spiel und konnte durch einen Doppelschlag, auch begünstigt durch individuelle Fehler in der Bordesholmer Hintermannschaft, die Führung an sich reißen. Hier sollten sich auch die Einwechselungen bemerkbar machen, die dem Spiel der Gäste weitere Durchschlagskraft verliehen. Den Ausgleich zum 2:2 durch Süleyman Derici (74.), der seine starke Leistung mit einem Tor krönte, wurde über Lorentzen auf der rechten Außenbahn eingeleitet. Rezan Acer verlängerte den Ball und Derici musste den Ball nur noch über die Linie drücken.

Kastriot Alija bringt Inter 3:2 in Front

Nur zwei Minuten später kam es noch dicker für die Gastgeber, als erneut Acer Kastriot Alija (76.) mit einem genau getimten Ball in die Tiefe auf die Reise schickte, der noch einen Schlenker um Torhüter Chris Kröhnert vollzog und zum 2:3 für die in der Offensive bärenstarken Gäste, die mit 78 Saisontreffern die viertbeste Angriffsreihe hinter den Spitzenmannschaften Kilia Kiel (125) , SV Todesfelde (112) und PSV Neumünster (111) stellen, einnetzte.

Dusel und Glück helfen BoHo

Doch mit etwas Dusel und dem Glück des Tüchtigen wurden die Bordesholmer mit dem späten Ausgleich belohnt. Einen Eckball, den die Inter-Mannschaft nicht klären kann, landet am zweiten Pfosten, wo Maximilian Musci (90./+1) wenig Mühe hat, den Ball zum letztlich verdienten 3:3 Ausgleich über die Linie zu befördern. Im Anschluss an die unterhaltsame Partie wurden die Bordesholmer Fußballerinnen sowie die Handballer der SG Bordesholm/ Brügge zusammen mit den Fans von der Mannschaft zum gemeinsamen Grillen eingeladen.

Stimmen zum Spiel

Spielführer Alexander Meyerfeldt (TSV Bordesholm): Wir haben im ersten Durchgang mit unserer Chancenverwertung gehadert. Da hätten wir früher den Sack zumachen müssen. In der zweiten Hälfte haben wir uns bei den Gegentoren zwei Fehler erlaubt, die Inter auch genutzt hat. Wir haben nach der Pause auch nicht die richtige Überzeugung an den Tag gelegt. Das Unentschieden ist insgesamt gerecht, aber natürlich auch etwas glücklich, weil uns erst spät der Ausgleich gelungen ist. Das war eine wilde Saison auch von den äußeren Umständen begleitet. Aber wir hatten nie wirklich etwas mit dem Abstieg zu tun.

Trainer Liridon Imeri (Inter Türkspor Kiel): Wir haben uns hier insbesondere in der zweiten Hälfte vernünftig präsentiert und die Partie verdient gedreht. Es schmerzt schon etwas, noch den Ausgleich kassiert zu haben, weil wir die drei Punkte eigentlich schon im Sack hatten. Wenn man das gesamte Spiel betrachtet, ist das Unentschieden aber in Ordnung. Wir freuen uns jetzt auf das Finale im Kreispokal gegen Kilia.

TSV Bordesholm: Kröhnert – Musci, Bräunling (55. Schlüter), Alexander Meyerfeldt – Ostermann (85. Tilman Stegner), Aaron Meyerfeldt (65. Spohn), Scherbath, Groth (61. Ehle) – Börner, Özkan (76. Gerst) – Lucht.
Trainer: Florian Rammer.

Inter Türkspor Kiel: Zander – Schnoor, Waschko, Imsasün (77. Hamze), Haye (25. Derici) – Zikondo, Ibrahimoglu – Yildirimer, Acer, Lorentzen (81. Lahu) – Adesanya (50. Alija).
Trainer: Liridon Imeri.

Schiedsrichter: Jan Mika Kröhnert (Holstein Kiel).
Assistenten: Thies-Oke May, Thorsten Holst.

Zuschauer: 150 auf dem Sportplatz am Möhlenkamp in Bordesholm.

Tore: 1:0 Joris Scherbath (13.), 1:1 Marvin Lorentzen (54.), 2:1 Malte Lucht (67.), 2:2 Süleyman Derici (74.), 2:3 Kastriot Alija (76.), 3:3 Maximilian Musci (90./+1).

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