Mattes Sievers (TuS Bargstedt) in der Szene zum Tor des Tages gegen Keeper Daniel Jeromin und Kjell Günther (Jevenstedt). © 2023 Olaf Wegerich
In einem Nachholspiel der Verbandsliga West vom 16. Spieltag konnte der TuS Bargstedt den TuS Jevenstedt im Nachbarschaftsderby vor 310 Zuschauern durch das goldene Tor von Mattes Sievers nicht unverdient mit 1:0 niederringen. Die Gastgeber konnten sich dadurch im Abstiegskampf weiter Luft verschaffen und den so wichtigen 8. Platz festigen. Für den TuS Jevenstedt war die Niederlage ein bitterer Rückschlag im Titelrennen. Die Mannschaft von Trainer Patrick Nöhren verbleibt damit auf dem 5. Platz.
Bargstedter Kampfkraft
Auf dem schwer bespielbaren holprigen Bargstedter Platz hatten die Gäste bereits nach sechs Minuten eine erste gute Gelegenheit, als sich Mirko Mrossek schön über die linke Seite durchgetankt hatte und Lucas Seefeldt aus zentraler Position nur knapp das obere Tordreieck verfehlte. Danach wurden aber die kämpferisch starken Gastgeber im Abwehrverbund immer sicherer und hatten die Jevenstedter Offensive gut unter Kontrolle. In der intensiven und von beiden Seiten hart, aber weitestgehend fair geführten Partie wurde im Mittelfeld um jeden Ball vehement so gekämpft, dass die technisch guten Jevenstedter Schwierigkeiten hatten, ihr gepflegtes Kurzpassspiel aufzuziehen.
Mattes Sievers trifft
Bereits frühzeitig gelang den Gastgebern die so wichtige Führung, die ihnen zusätzliche Sicherheit geben sollte. Nach einem langen Ball aus der Bargstedter Hälfte landete der Ball beim schnellen Mattes Sievers, der Günther im Laufduell abschüttelte und zunächst am herauseilenden Torhüter Daniel Jeromin noch scheiterte, doch der Abpraller landete erneut bei Sievers, der gedankenschnell zur Führung traf. Immer wieder wurde der schnelle Kilian Pingel auf die Reise geschickt, der für die Jevenstedter Hintermannschaft zu einer permanenten Bedrohung wurde.
Jevenstedt war im Nachbarschaftsderby zwar optisch überlegen doch Torchancen blieben Mangelware. Die beste für die Gäste vergab erneut Lucas Seefeldt, der kurz nach der Pause, als die Gastgeber für einen Moment unsortiert wirkten, am starken Tobias Quincke im Bargstedter Tor scheiterte.
Hektische Schlussphase
Gegen die weiter konsequent stehenden Gastgeber, die kaum Torchancen zuließen, versuchte es Jevenstedt in der hitzigen Schlussphase, als die Gäste auch binnen weniger Minuten fünf gelbe Karten kassierten, zunehmend mit der Brechstange. Immer wieder wurden hohe Bälle in den Strafraum geschlagen, doch bis auf zwei strittige Situationen, in denen ein Strafstoß vertretbar gewesen wäre, blieben die Gäste in der Offensive ohne die nötige Durchschlagskraft. Zunächst wurde ein Handelfmeter gefordert, danach wurde Timo Klug im Bargstedter Strafraum gefoult. Bei zwei Kontern in der Schlussphase, als die Bargstedter Stürmer frei vor Jeromin auftauchten, versäumten es die Gastgeber, den erlösenden zweiten Treffer zu erzielen.
Patrick Nöhren akzeptiert als Sportsmann Niederlage
Doch Jevenstedts Trainer Patrick Nöhren blieb auch in der Stunde der Niederlage Sportsmann und akzeptierte die Entscheidungen des Unparteiischen. „Ich bin dem Schiedsrichter nicht böse. Das waren beides Fünfzig zu Fünfzig Entscheidungen. Das müssen wir so hinnehmen“. Die Gründe für die Niederlage sah Nöhren, der im Sommer als Co-Trainer zum Flens-Oberligisten PSV Neumünster wechseln wird, eher im schwachen Auftritt seiner Mannschaft. „Uns sind auf dem schwer bespielbaren Platz keine Lösungen eingefallen. Die Bargstedter waren heiß und haben es defensiv gut gemacht. Es lag an uns, dass wir uns spielerisch nicht durchsetzen konnten. Wir dürfen uns die Niederlage nicht so zu Herzen nehmen. Nun warten mit Vineta Audorf und Alemannia Wilster zwei Gegner, die ähnlich spielen werden. Das, was wir uns mit dem Sieg gegen Marne erarbeitet haben, ist heute zu einem Stück wieder verloren gegangen. Wir müssen nun hart dafür arbeiten, dass wir am 10. Mai, wenn wir beim TuS Nortorf antreten, einen Showdown haben.“
In der nächsten Woche wartet auf die Bargstedter das Spiel des Jahres gegen den Tabellenführer TuS Nortorf. Nur sechs Kilometer trennen beide Sportvereine. Bei halbwegs gutem Wetter dürfte die Zuschauerzahl noch einmal getoppt werden.
Stimme zum Spiel
Trainer Danny Hardt (TuS Bargstedt): Wir sind mit der richtigen Einstellung ins Spiel gegangen. Das war toll zu sehen, wie einfach jeder alles gegeben hat. Das war natürlich auch die Ansage vor dem Spiel, dass wir am Limit sein müssen und uns nicht zu viele Fehler erlauben dürfen. Wenn wir die guten Möglichkeiten in der ersten Halbzeit besser nutzen, dann kann das schon früh 2 oder 3:0 stehen. Selber haben wir wenig zugelassen, den ersten Ball gut verteidigt, dann aber auch die zweiten Bälle bekommen. Das war extrem wichtig für unser Spiel.
TuS Bargstedt: Quincke, Beyer (77. Schwark), Pöhlker, Florian Engbrecht, Delfs – Fabian Engbrecht, Döring – Ecberger, Sievers, Wieben (67. Vermehren) – Pingel (90./+5 Bestmann).
Trainer: Danny Hardt.
TuS Jevenstedt: Jeromin – Weidemann (46. Richter), Klug, Gunther (63. Ruge), Möller (75. Stegelmann) – Grünau (46. Rathjens), Gersteuer, Wardin – Grothkopp, Seefeldt, Mrosek (46. Grell).
Trainer: Patrick Nöhren.
Schiedsrichter: Alexander Hahn (TSV Lensahn).
Assistenten: Lukas Neuwohner, Malik Matthies.
Tor: 1:0 Mattes Sievers (13.).
Zuschauer: 310 Zuschauer auf dem Bargstedter Sportplatz.