Jürgen Muus vom ASV Dersau im Wechselbad der Gefühle noch ohne Handtuch

von Michael Felke

Marten Biss, Vorbild für Viele, mit vollem Körpereinsatz gegen Nico Schuemann (hinten, Probsteier SG 2012). © Ismail Yesilyurt


Der ASV Dersau bangt um den Klassenerhalt. Der Verbandsligist rangiert mit nur zwei Siegen zum Abschluss der Hinrunde auf einem Abstiegsplatz. Bis zum Saisonende steht den Dersauern ein hartes Stück Arbeit bevor.

„Wir sind durch ein Wechselbad der Gefühle gegangen“, sagt ASV-Trainer Jürgen Muus, dessen Team zum Saisonauftakt beim 0:7 gegen die SSG Rot Schwarz Kiel reichlich Prügel bezog, sich im nächsten Spiel aber prächtig erholt zeigte. Zu Gast beim Wiker SV gab es einen souveränen 4:0-Sieg. „Insgesamt“, so fährt Muus fort, „wurden die Ansprüche von der Mannschaft aber nicht erfüllt. Die Jungs können mehr als sie gezeigt haben“.

Timon Biss ist vor der Abwehr der Abräumer, rechts Spielmacher Moritz Kleemann. © Ismail Yesilyurt
Timon Biss ist vor der Abwehr der Abräumer, rechts Spielmacher Moritz Kleemann. © Ismail Yesilyurt

Der ASV besaß aufgrund der Ausfälle vieler Routiniers wie Alexander Mischker, Philip Popal, Florian Hauschild und Nick Dräger ein Durchschnittsalter von lediglich 21 Jahren. „Wir sind ohnehin im Umbruch und müssen viele Talente ausbilden, die sich erst entwickeln müssen. Allerdings fehlt uns bei dem Druck die nötige Ruhe und Zeit“, erklärt der Coach, der die Verantwortung im Abstiegskampf zwangsläufig auf junge Schulten legen muss. Neben Torwart Simon Ehrk (19 Jahre), der für den aus beruflichen Gründen abwesenden Leon Besold einsprang, muss auch der gleichaltrige Kevin Ohler in der Innenverteidigung Spiel für Spiel seinen Mann stehen.

Simon Ehrk trägt mit 19 Jahren viel Verantwortung. © Ismail Yesilyurt
Simon Ehrk trägt mit 19 Jahren viel Verantwortung.

Zwei der wenigen verbliebenen Routiniers sind der Sechser Timon Biss und sein Bruder Morten, der in der zentralen Abwehr ein Vorbild für den Nachwuchs ist. „Bei acht längerfristigen Ausfällen bleibt nicht mehr viel Personal. Ohne die Hilfe aus der zweiten Mannschaft wären wir aufgeschmissen. Aber inzwischen werden die Leistungen besser, auch wenn die Ergebnisse noch nicht stimmen“, meint Muus, dessen Team gegen den Spitzenreiter Preetzer TSV (1:2) und dem Dritten SSG Rot Schwarz Kiel im Rückspiel (2:3) stark aufspielte und den Top-Teams das Leben ganz schwer machte.

Jürgen Muus (li.) und Co-Trainer Maik Hüttinger erwartet in der Verbandsliga Ost eine knifflige Aufgabe. © Ismail Yesilyurt
Jürgen Muus (li.) und Co-Trainer Maik Hüttinger erwartet in der Verbandsliga Ost eine knifflige Aufgabe.

„Wenn wir alles abrufen, brauchen wir keine Angst zu haben. Dann schaffen wir auch den Klassenerhalt“, dessen Team sich allerdings beim 0:8 gegen die TSG Concordia Schönkirchen vor eigenem Publikum völlig gehen ließ. „Ein solcher Auftritt gerade vor den eigenen Fans ist ein No Go. Aber ich bin überzeugt, dass sich die Jungs rehabilitieren und die eigenen Fans versöhnen werden. Dazu haben wir reichlich Gelegenheit“, so Jürgen Muus, der noch acht Mal zuhause antreten darf und auf eigenem Platz den Klassenerhalt in der Verbandsliga Ost sichern will.

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