6:2 gegen Plön: Azem Mehanovic zaubert mit Hattrick und Traumtor für Schönkirchen

von Ismail Yesilyurt

Ein Tag zum Abheben, Azem Mehanovic feiert das 3:0. © Ismail Yesilyurt


TSG Concordia Schönkirchen – TSV Plön 6:2 (3:0)

Die TSG Concordia Schönkirchen hat dem Tabellenführer Preetzer TSV im Titelrennen einen Bärendienst erwiesen. Mit dem 6:2 gegen den Tabellenzweiten TSV Plön vor knapp 100 Zuschauern – unter denen auch das Preetzer Trainergespann Andreas Möller und Jirka Heine – verhinderten die Schönkirchener höchstwahrscheinlich ein Finale am letzten Spieltag zwischen den Titelaspiranten. Bei noch drei ausstehenden Spielen und fünf Punkten Abstand haben die Plöner einen klaren Nachteil.

Wie ein Meisterschaftsanwärter trat die Mannschaft von Danilo Blank jedoch nicht auf. Diese Feststellung trifft auf die erste Halbzeit zu, in der Blank zunächst überraschenderweise auf seinen 31-Tore-Sturm Palle Jespersen (21 Tore) und Jens Henningsen (10) verzichtete. Das Duo saß auf der Bank.

Emre Kayali kommt gegen Philipp Grandt (re., TSV Plön) ins Straucheln, findet aber gleich wieder die Balance. © Ismail Yesilyurt
Emre Kayali kommt gegen Philipp Grandt (re., TSV Plön) ins Straucheln, findet aber gleich wieder die Balance.

Belastungssteuerung für die nächsten drei Spiele innerhalb einer Woche am Dienstag (Dersau), Donnerstag (Flintbek) und Samstag (Preetz)? Da passt das Timing nicht! Angeschlagen? „Ich versuche es mal“, sprach Jens Henningsen in der Halbzeitpause beim Warmmachen auf dem Haupt(Rasen)platz den fragenden Fans zu. Das könnte es sein. Oder einer der seltenen Geistesblitze, die Danilo Blank in seiner erfolgreichen Trainerkarriere hier und da einwirft.

Gegen Concordia Schönkirchen klappte es nicht. Mit Windunterstützung und schnellen Gegenangriffen in einem von den Spielanteilen ausgewogenen Match stellten die Gastgeber schon vor dem Pausenpfiff die Weichen auf einen Sieg. Die Concorden waren in ihren Aktionen bissiger, motivierter und zielstrebiger. Man sah in den Augen der Concorden-Akteuren den Appetit auf drei Punkte. Umso mehr schmeckten die tollen Treffer.

Wobei das träge und unkonzentrierte Plöner Defensivverhalten bei weiten Bällen verwunderlich erschien. So wie beim Befreiungsschlag vom zweikampfstarken TSG-Verteidiger Chikere Popiol, einem der stärksten Spieler am Freitagabend. Vor dem eigenen Strafraum drosch „Chiko“ den Ball hoch und mit Windunterstützung weit in die gegnerische Hälfte, wo sich Paul Kraatz gegen Mats Böckmann-Rixen durchsetzte und mit einem Lupfer aus 14 Metern über Keeper Nils Fischer zur Führung traf. Keine Handlungsschnelligkeit und Absicherung, die Strafe folgte prompt.

Chikere Popiol gehörte zu den besten Kickern auf dem Platz. Hier stoppt der Verteidiger Jens Henningsen (TSV Plön)© Ismail Yesilyurt
Chikere Popiol gehörte zu den besten Kickern auf dem Platz. Hier stoppt der Verteidiger Jens Henningsen (TSV Plön).

Das 2:0 entstand erneut aus einem weiten Schlag nahe dem eigenen Strafraum. Der abgewehrte Ball kam zum emsigen Emre Kayali, der per Kopf auf Azem Mehanovic vorlegte. Der technische versierte Mittelfeldspieler nahm den aufspringenden Ball volley. Und aus gut und gerne 40 Metern segelte die Spielkugel über Keeper Fischer zum 2:0. Ein Tor des Monats! Ach was, Tor des Jahres! Der Pausenstand fiel auch recht simpel. Einen weiten, lange angekündigten, Abschlag von TSG-Torwart Finn Oland erlief Mehanovic gegen eine schlafende Gäste-Abwehr und schob hoch an Fischer vorbei zum Pausenstand.

Und der TSV Plön? Der hätte nach einem Foul von Michel Zepka an Nico Kocks per Elfmeter ausgleichen können. Doch Philipp Grandt schoss rechts am Tor vorbei (22.). Zwei weitere Chancen gab es noch, aber insgesamt war das zu wenig.

Die vor der Pause ständig zu hörende Aufforderung „wir müssen mehr machen“ wurde nach dem Seitenwechsel von der Blank-Truppe in der Praxis umgesetzt. Nun mit Jespersen und Henningsen und dem kampfstarken Janis Otte auf dem Feld. Der Zug in Richtung Schönkirchener Gehäuse war nun deutlich zu sehen und spüren. Der Druck auf die Mannschaft von Ole Jacobsen stieg. Die Möglichkeiten lagen zunächst jedoch dem Team vom Kieler Ostufer vor.

Fynn Krahl (Concordia Schönkirchen) fliegt mit der Grätsche an Sören Balk (TSV Plön) heran
Fynn Krahl (Concordia Schönkirchen) fliegt mit der Grätsche an Sören Balk (TSV Plön) heran.

Kayali scheiterte am rechtzeitig raus laufenden Fischer (50.). Nach knapp einer Stunde erhöhte Mehanovic, nachdem die Situation von den Plöner bereinigt zu sein schien. Schönkirchens Nummer 23 schlenzte den Ball ins lange Eck zu seinem dritten Tor. „Acht Ballkontakte, drei Tore“, scherzte Mehanovic mit seinen Fans an der Seitenlinie. Die Schlossstädter hatten in Hälfte zwei weitaus mehr Ballkontakte, aber zu mehr als einem Anschluss zum 2:4 reichte es nicht, da alle Schussversuche zu ungenau waren. In Unterzahl konterte Schönkirchen sehr stark zum 6:2.

TSG Concordia Schönkirchen: Oland – Lange, Zepka, Popiol, Salke – Christoph, Senger (72. Hadzimujic)– Mehanovic (90./+1 Hamer), Kayali – Krahl, Kraatz (83. Cerrah).
Trainer: Ole Jacobsen.

TSV Plön: Fischer – Dittmann (46. Henningsen), Böckmann-Rixen, Elsner (46. Otte), Eike Boeck – Schimming, Balk, Heiner Boeck, Joneleit (76. Schmidt) – Kocks, Grandt (46. Jespersen).
Trainer: Danilo Blank.

Schiedsrichter: Luca Paasch (Leezener SC).
Assistenten: Maximilian Krebs, Tjark Eigebrecht.

Zuschauer: 95.

Gelb-Rote Karte: Zepka (73., Schönkirchen).

Besondere Vorkommnisse: Grandt verschießt einen Foulelfmeter (22., Plön).

Tore: 1:0 Kraatz (15.), 2:0 Mehanovic (39.), 3:0 Mehanovic (43.), 4:0 Mehanovic (58.), 4:1 Jespersen (66), 4:2 Kocks (70., FE), 5:2 Kayali (88.), 6:2 Cerrah (90./+4).

ähnliche Artikel

Consent Management Platform von Real Cookie Banner