4 Tore von Yannik Jakubowski: Macht Kilia sein Meisterstück mit 5:3 gegen Heider SV?

von Ismail Yesilyurt

Yannik Jakubowski nach seinem 3:2 gegen den Heider SV. © 2025 Ismail Yesilyurt


Dem FC Kilia Kiel gelang ein Meilenstein auf dem Weg zum Titel in der Oberliga Schleswig-Holstein. Mit 5:3 gewann der Tabellenführer auch das Rückspiel, das Hinspiel endete 3:1, gegen den ärgsten Verfolger Heider SV. 8 Spieltage vor dem Saisonfinale bauten die Kieler den Vorsprung auf 8 Punkte aus, wobei im optimalen Fall Heide auch auch der SV Eichede bei Erfolg in den Nachholspielen auf 5 Punkte verkürzen können.

Beide Abwehrreihen in Hälfte eins nicht konzentriert

Nach dem kurzweiligen 5:5 im letzten Heimspiel vor einer Woche gegen den Oldenburger SV wurde den Zuschauern erneut ein Leckerbissen auf einem sehr hohen Level geboten. Gleich 5 Tore durften bejubelt werden, wobei in einem hochklassigen Match in der ersten Halbzeit beide Abwehrreihen nicht ihren besten Tag erwischt hatte.

Kurioses 1:0 durch Yannik Jakubowski

Das 1:0 entstand nach einem genialen Ball von Serhat Yazgan durch die Abwehr-Schnittstelle im Zentrum der Gäste. Im Laufduell mit dem aus seinem Tor eilenden HSV-Keeper Calvin Brooklyn Schultz war Mittelstürmer Yannik Jakubowski zwar einen Sekundenbruchteil langsamer, aber der Fast-Pressschlag kurz außerhalb des Strafraums landete vom Fuß des Kilianers im Heider Gehäuse.

Griechisch-römisches Ringen zwischen Drilon Trepca (Kilia Kiel) und Steffen Neelsen (re., Heider SV). © 2025 Volker Schlichting
Griechisch-römisches Ringen zwischen Drilon Trepca (Kilia Kiel) und Steffen Neelsen (re., Heider SV). © 2025 Volker Schlichting

Kilia pennt beim 1:2

Beim 2:0 brachte Drilon Trepca eine scharfe, halbhohe Hereingabe fast von der Seitenauslinie. Jakubowski läuft im Zentrum in den Ball und verlängerte gegen den langen Innenpfosten, von wo der Ball zum 2:0 im Netz landete. Der Heider SV benötigte zunächst zwei Anläufe (17., 23.), um dann mit dem dritten erfolgreich zu sein. Ganz simpel! Keeper Schultz mit einen langem Ball in die Kilianer Hälfte, wo Jonah Gieseler per Kopf in den Lauf von Lucas Groß verlängerte. Der lief frei auf Pachulski zu und verwandelte mit einem satten Schuss ins linke Eck.

Janis Hinz mit Dropkick zum 2:2

Soranno schimpfte an der Seitenlinie mit seiner Mannschaft. „Das haben wir vorher schon alles besprochen. Der Ball ist so lange in der Luft“, vergaß die Kilia-Abwehr in dieser Szene das rechtzeitige Absetzen nach hinten. Drei Minuten danach markierte Janis Hinz mit einem sehenswerten Dropkick das 2:2.

Bei einem langen Ball an ihre rechte Torauslinie schalteten die Heider SV schon etwas ab. Doch einen Abstoß gab es nicht. Rezan Acer machte den Ball noch einmal scharf und Jakubowski köpfte zum 3:2 aus 5 Metern ein. Drei Chancen, drei Tore, mehr Effektivität geht wahrlich nicht. Die Kilianer hatten sich beim 5:5 vom Oldenburger SV etwas abgeschaut bei der Chancenverwertung.

Tag der offenen Tür(e)

Der Tag der offenen Tür(e) war damit nicht beendet. Gleich im nächsten Angriff des HSV musste es 3:3 stehen. Jonah Gieseler legte quer auf Groß ab, der knapp aus Mittelstürmerposition verzog. Die nächsten Höhepunkte spielte sich erneut in der Kieler Box ab. Eine weite Flanke von Marvin Wolf setzte Lennart Busch aus spitzem Winkel an der Außenpfosten (36.). Drei Minuten später flankte Wolf erneut und im Strafraum störten sich Groß und Noel Kurzbach gegenseitig beim Abschluss.

Serhat Yazgan (Kilia Kiel) klärt per Kopf gegen Macius Dahm (vorne, Heider SV). © 2025 Ismail Yesilyurt
Serhat Yazgan (Kilia Kiel) klärt per Kopf gegen Macius Dahm (vorne, Heider SV). © 2025 Ismail Yesilyurt

Halbzeitfazit: kurzweiliges Spiel für die Zuschauer. Heide machte das Spiel und Kilia Kiel zeigte Klasse im Umschaltspiel bei einer optimalen Chancenverwertung. Einzig bei der Verrichtung der eigenen, lockeren Defensivarbeit mussten sowohl Nicola Soranno als auch Markus Wichmann mit den Ohren schlackern.

Elf von Nicola Soranno kommt stabiler raus

Die durchlässige Abwehrarbeit war sicherlich ein Hauptthema beim Spitzenreiter in der Halbzeitpause. Denn nach dem Seitenwechsel war von den Problemen in der eigene Hälfte nichts mehr zu sehen. Insgesamt verlor die Partie nun an Attraktivität, aber nicht an der Qualität des Spielniveaus.

In der 56. Minute produzierten Rezan Acer und Serhat Yazgan einen schönen Angriff über links, aber Drilon Trepca als Endverbraucher beendete mit einem misslungenen Abschluss. Jakubowski zeigte sich erneut als besserer Verwerter. Nach einer Flanke gelang mit einem abgefälschten Kopfball der inzwischen schon 27. Saisontreffer des 34-Jährigen. Bestwert in der Flens-Oberliga!

4:3 tangiert Kilia nur marginal in der Defensive

Niemand zweifelte nach dem 4:2 am Erfolg von Kilia Kiel. Die Mannschaft von Nicola Soranno stand in der zweiten Halbzeit bis dato in Defensive viel stabiler. Das 3:4 von Marvin Wolf, der gegen Ove Witt und Keeper Tom Pachulski oben ins lange Eck traf, änderte nicht viel an der Stabilität der Heimelf.

Marvin Wolf (Heider SV) verkürzt gegen Ove Witt (Kilia Kiel) und Keeper Tom Pachulski auf 3:4. © 2025 Volker Schlichting
Marvin Wolf (Heider SV) verkürzt gegen Ove Witt (Kilia Kiel) und Keeper Tom Pachulski auf 3:4. © 2025 Volker Schlichting

Das 5:3 Rezan Acer nach klugem Querpass die Torraumlinie längs von Marvin Müller brachte endgültig die Sicherheit, dass Kilia mit seinem 17. Sieg am 22. Spieltag weiterhin als einziges Team der Oberliga ohne einen dreifachen Punktverlust bleibt.

Stimmen zum Spiel

Markus Wichmann (Trainer Heider SV)
Nicola Soranno (Trainer Kilia Kiel)

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