3:2 – Spannendes Derby gegen Titelanwärter Eidertal entscheidet Klausdorfs Driton Gashi

von Ismail Yesilyurt

Zwei Tore von Driton Gashi (TSV Klausdorf), hier gegen Florian Foit (Kilia Kiel), sind gute Standbeine des Erfolges gegen Eidertal Molfsee. © 2025 Ismail Yesilyurt


Der TSV Klausdorf hat zum Start der neuen Landesliga-Saison ein Ausrufezeichen gesetzt und den ambitionierten Oberliga-Absteiger SpVg Eidertal Molfsee mit 3:2 (2:2) geschlagen. In einem interessanten und mitreißenden Derby vor etwa 120 Zuschauern am Aubrook zeigte die Mannschaft von Trainer Dennis Trociewicz eine reife Leistung – und ließ sich auch von einem zwischenzeitlich verspielten Zwei-Tore-Vorsprung nicht aus der Bahn werfen.

Finn Schwee sorgt für Traumstart

Bereits nach vier Minuten hallte der erste Jubel über den Aubrook: Driton Gashi als Balleroberer und Tim Hartlep, der mustergültig Finn Schwee in der Mitte bediente, sind die Vorbereiter der Klausdorfer Führung. Der 19-Jährige blieb cool und brauchte nur noch zum 1:0 einzuschieben. – Traumstart für den TSV. Doch die Gäste suchen die schnelle Antwort, ohne zum Torerfolg zu kommen. Der gelingt den Klausdorfern: Die Gastgeber haben immer wieder Angriffe in ihrem Portfolio, die den Eidertalern wehtun.

Gashi trifft, Molfsee antwortet – und vergibt Elfmeter

In der 26. Minute belohnten sich die Hausherren erneut für ihre Zielstrebigkeit: Nach einer getretenen Ecke von Hartlep verlängerte Gashi am kurzen Pfosten den Ball zum 2:0 ins lange Eck – ein Treffer im Stile eines klassischen Strafraumstürmers.

Doch kurz vor der Pause drohte das Spiel zu kippen, nachdem Linus Knöfel eine Großchance zum 3:0 ungenutzt ließ. Erst traf Tom Wüllner im Gegenzug nach einem Ballverlust von Mohammed Mahmud aus etwa 22 Metern zum 1:2 (38.). Dann nickte Molfsees Kapitän Marco Wiegand eine Ecke von Nico Bruns zum Ausgleich ein (41.).

Christian Gutsmann rettet TSV vor Kollaps

„Und können dann noch am Ende froh sein, dass wir nicht mit 2:3 in die Halbzeit gehen“, atmete Trociewicz nach den schwarzen Minuten vor dem Gang in die Kabine auf. Denn beinahe wäre das Spiel noch vor dem Seitenwechsel komplett gedreht worden: Nach einem Foul von Gutsmann an Tom Wüllner trat Rekonvaleszent Luca Aouci zum Elfmeter an – doch der TSV-Keeper parierte stark (44.).

Der gehaltene Elfmeter von Christian Gutsmann (TSV Klausdorf), wie hier gegen Kilia, war sicherlich ein Meilenstein auf dem Weg zum Erfolg. © 2025 Ismail Yesilyurt
Der gehaltene Elfmeter von Christian Gutsmann (TSV Klausdorf), wie hier gegen Kilia, war sicherlich ein Meilenstein auf dem Weg zum Erfolg. © 2025 Ismail Yesilyurt

Intensive zweite Hälfte, Gashi wird zum Matchwinner

Auch im zweiten Durchgang, in dem die Trociewicz-Schützlinge eine gute Performance anboten, blieb die Partie temporeich und emotional. Beide Teams verzichteten weitgehend auf taktisches Geplänkel und suchten weiter den direkten Weg zum Tor. Die Entscheidung fiel in der 77. Minute: Tim Rathjens wurde im Strafraum von Keeper Mika Mohr zu Fall gebracht – Gashi verwandelte den fälligen Strafstoß. Beim schwach geschossenen Elfmeter ist Mohr fast dran. Der Ball rutscht unter dem Körper durch und ist zum 3:2-Endstand im Tornetz!

„Sicherlich am Ende, der Sieg ist verdient“, konstatierte Dennis Trociewicz, der Nuancen zwischen beiden Kontrahenten gesehen hatte. Und Eidertal hatte, „wahrscheinlich auch mehr Ballbesitz gehabt, ein bisschen mehr Spielkontrolle“. „Molfsee möchte gerne wieder direkt aufsteigen. Und wir wollen zusehen, dass wir schnell unsere Punkte sammeln, damit wir gar nicht erst so irgendwie in einen Negativstrudel reinkommen. Und das haben wir dann heute sehr gut gemacht. Haben die Jungs sich heute verdient“, betrachtete Trociewicz das Gesamtbild.

Der TSV Klausdorf hat erneut bewiesen, dass man gegen Topmannschaften – wie im Kreispokal beim 3:4 gegen Landesmeister Kilia Kiel – mithalten oder diese sogar bezwingen kann.

Team von Nedim Hasanbegovic läuft in Klausdorf guten Form hinterher

Während in Klausdorf auf dem Kunstrasenplatz der Derbysieg gefeiert wurde, herrschte auf Molfseer Seite natürlich Enttäuschung. Das Team von Trainer Nedim Hasanbegovic konnte den positiven Eindruck aus der Vorbereitung – etwa beim knappen 2:3 gegen Regionalliga-Absteiger Todesfelde – (noch) nicht bestätigen. An das Niveau der Vorbereitung sind viele Spieler nicht rankeommen berichtete Allrounder Tom Wüllner, der in Klausdorf dieses Mal an vorderster Front alles versuchte.

Trainer Nedim Hasanbegovic (Eidertal Molfsee) und Co Leon Trentepohl (sitzend) dürften genug Notizenfür die Trainingswoche gesammelt haben. © 2025 Ismail Yesilyurt

„Der Sieg von Klausdorf ist nicht unverdient. Wenn Luca den Elfmeter macht kurz vor der Pause. dann gewinnen wir bestimmt. Aber so insgesamt viel zu wenig von uns. Wenn man oben mitspielen will muss, man Mannschaften wie Klausdorf schlagen“, weiß Wüllner, dass in den Spielen gegen Teams, die wohl nicht im Topbereich – ungefähr ab Platz 6 – landen werden, keine bzw. ganz wenige Ausrutscher erlaubt sind. Ein Leben weniger haben die Eidertaler nun!

Stimme zum Spiel

Dennis Trociewicz (Trainer TSV Klausdorf)

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