VfB-Torjäger Marc Zeller (li.) erzielte mit einem schönen Freistoß sein 25. Saisontor. Fotos: © Ismail Yesilyurt
Kieler MTV – VfB Kiel 0:2 (0:1)
Der VfB bastelt weiter am Verbandsliga-Aufstieg. Nachdem klar ist, das nicht mehr alle abgesagten Spiele durchgeführt werden können, ist ja quasi jedes Spiel umso wichtiger, fast ein Endspiel. Es geht um einen möglichst guten Quotienten.
Für den KMTV geht es dagegen um nichts mehr. Dieses Spieljahr wird man irgendwo im gesicherten Mittelfeld landen. Trotzdem ging man dieses Spiel trotz der großen Personalnot sehr engagiert an. Der VfB stand tiefer als in den vorherigen Begegnungen. Nachdem das Spiel nach drei Minuten wegen einer Verletzung im Schiedsrichter-Team für 15 Minuten unterbrochen werden musste, entwickelte sich ein ansprechendes, schnelles Spiel mit leichten Feldvorteilen für die Gäste.
Die Führung für den VfB zeichnete sich aber nicht unbedingt ab. Beide Abwehrreihen standen sicher. Aber VfB-Routinier Marc Zeller macht dann den Unterschied in Form von unexpected Goals: Zeller verwandelte einen an ihm selbst verschuldeten 25-Meter-Freistoß fast aus dem Stand, als noch niemand damit rechnete (27.). Wie ein Golfer puttete er den Ball punktgenau neben den Pfosten. Nicht scharf, aber äußerst platziert.
Zellers Partner im VfB-Sturm war diesmal etwas überraschend der ebenfalls oberligaerfahrene Tanathorn Rermsoongnern, der weite Wege ging. „Klasse Bewegung, gute Geschwindigkeit, super Anlaufen“, stellte der zuschauende, um die Ecke wohnende Fyn Claasen (PSV Neumünster) im Gespräch mit Mirko Schöning (SpVg Eidertal) und dem verletzten VfBer Timo Pagel fest. Claasen war dereinst Rermsoongnerns Mannschaftskollege in der C-Jugend Eidertals. Fast wäre Rermsoongnern per Drehschuß das 0:2 geglückt, der Ball ging haarscharf übers Tor (34.).
Der Ausgleich für den KMTV vor der Pause wäre trotzdem verdient gewesen. Und als der ansonsten starke VfB-Rechtsverteidiger Felix Beeck beim Rückpass auf Torwart-Ikone Bernd Ewers den KMTV-Goalgetter Matti Kraahs übersah und diesen direkt bediente, schien der auch fällig zu sein. Doch Ewers bügelte diesen – einzigen – Fehler seiner Vorderleute im überragenden Eins-gegen-eins wieder aus (37.).
Nach der Pause hatte zunächst der KMTV etwas Übergewicht. Doch bald setzte sich der VfB immer besser in Szene. Daniel Pagel stopfte jedes Loch im Mittelfeld und kurbelte unermüdlich an. Die Viererkette um die Innenverteidiger Dustin Markwardt und Marek Hopp stand supersicher. Felix Beeck lieferte sich mit dem von SVE Comet gekommenen auffälligsten KMTVer Timm Bischoff, der aus dem Zentrum immmer wieder nach links abkippte, tolle Zeikämpfe.
Als Zeller auf Linksaußen nach Zuspiel von Christian Wittstock direkt auf den schnellen Rermssongnern in die Mitte ablegte, lief der Timo Zilz und Mats Kluge einfach davon und vollstreckte frei vor Bjarne Klenz eiskalt zum 0:2 (64.). Damit war das Spiel entschieden. Während der VfB mit Kapitän Kevin Hopp, Leon Trentepohl und Andre Ramalho personell nochmal mächtig Qualität nachlegen konnte, war das beim KMTV aufgrund der Personallage nicht möglich. So war der VfB in der Restspielzeit dem 0:3 deutlich näher als der KMTV dem Anschlusstreffer. So hatte der für Rermssongnern gekommene Ramalho in der Schlussminute richtig Pech, als er die KMTV-Abwehr einfach überlaufen hatte, den Ball aber an den Innenpfosten setzte.
Unterm Strich ein verdienter Sieg des VfB.
Kieler MTV: Klenz – Bolowski, Zilz (73. Woywod), Kluge (83. Pimat), Bourreau – Stender, Baeskow, Bischoff, Matzen – Giesen, Kraahs (65. Henningsen).
Trainer: Paul Musiol.
VfB Kiel: Ewers – Beeck, Markwardt, M.Hopp, Wittstock – Ludwig, Cobanyan (76. Trentepohl), D.Pagel, Schwerdtfeger (69. K.Hopp) – Rermsoongnern (83. Ramalho), Zeller.
Trainer: Matthias Liebal.
Tore: 0:1 Zeller (27.), 0:2 Rermssongnern (64.).
Schiedsrichter: Jonas Fischer.
Assistenten: Tobias Illner, Malte Martin Lüdke.
Mit Verletzungspech, aber trotzdem danach mit ganz starker Leistung.
Zuschauer: 90.
Tore: 0:1 Zeller (27.), 0:2 Rermssongnern (64.).