Früher Jubel für Kilia Kiel – Yannik Jakubowski gelingt nach etwas mehr als 5 Minuten die wichtige Führung. Fotos/Videos: © Ismail Yesilyurt
TSV Bordesholm – FC Kilia Kiel 1:4 (1:4)
Einen Auftakt nach Maß feiert der FC Kilia Kiel. Der Aufsteiger, bei dem der 1. Vorsitzende Volker Roese seinen Urlaub für das Saison-Opening unterbrochen hatte und am nächsten Tag wieder nach Belek (Türkei) zurück flog, gewinnt das Eröffnungsspiel der Flens-Oberliga beim TSV Bordesholm verdient mit 4:1 und setzt als Liga-Neuling gleich eine kräftige Duftmarke. Die Gastgeber, die im letzten Jahr noch Sechster wurden, mussten sich mit den Zuschauereinnahmen trösten, während die 490 zahlenden Zuschauer vor allem in der ersten Halbzeit voll auf ihre Kosten kamen.
„Wir sind über die Körperlichkeit überhaupt nicht ins Spiel gekommen, kamen mit dem Tempo von Kilia nicht zu Recht, und dann haben wir bei den Gegentoren katastrophale Fehler gemacht“, erklärte ein spürbar enttäuschter TSV-Coach Björn Sörensen, dessen Team im ersten Abschnitt praktisch überrannt wurde. Die dynamischen Gäste zeigten reihenweise feine Kombinationen, von denen gleich die erste die Führung brachte. Einen Steckpass vom starken Julius Alt schob der frei gespielte Yannik Jakubowski überlegt zum 1:0 für Kilia ein (7.). Zwei Minuten später hätte Jakubowski bereits erhöhen können, doch TSV-Torwart Chris Kröhnert fischte dem Kieler den Ball vom Fuß.
„Wir waren in der ersten Halbzeit gnadenlos effektiv. Fünf Chancen, vier Tore“, freute sich Kilias Trainer Nicola Soranno, der in der 16. Minute ein Traumtor des besten Spielers auf dem Platz, Serhat Yazgan, bejubeln durfte. Der Mittelfeldspieler, der beinahe überall zu finden war, dribbelte sich auf der rechten Seite durch und drosch den Ball knapp vor der Torauslinie unter die Latte. Eine Minute später ein Lebenszeichen der Bordesholmer, doch deren Schuss konnte von Tom Warncke noch vor der Linie abgewehrt werden. „Wir haben aber dennoch gut verteidigt. Natürlich spielten uns die schnellen Tore in die Karten“, meinte Soranno, dessen Team gegen lange Zeit leblose Bordesholmer noch das 3:0 drauf setzte.
Der dribbelstarke Yazgan setzte sich gleich gegen drei Gegner durch und schob trotz Bedrängnis gekonnt zum 3:0 für die Gäste ein (33.). Als dann Jakubowski nach einem sehenswerten Spielzug über Benjamin Petrick und Yazgan, der quer schob, auch noch auf 4:0 erhöhte (41.), war die Partie praktisch gelaufen. Daran änderte auch das 1:4 durch Maximilian Musci nichts, der im Nachsetzen einschob (43.).
Im zweiten Abschnitt nahm sich Kilia zurück und Bordesholm konnte die Partie ausgeglichen gestalten. „Wir wollten nicht in den Verwaltungsmodus kommen, aber irgendwie ist das verständlich. Wir haben oft unsauber gespielt. Insgesamt war es ein gutes Spiel auf gutem Niveau. Wir hatten dann aber doch das Spielglück auf unserer Seite, dass jeder Schuss von uns drin war“, erklärte Soranno.
Bordesholm kam im zweiten Abschnitt noch zu zwei guten Gelegenheiten durch Jannick Ostermann, dessen Schuss Kilia-Schlussmann Finn Kornath aus dem Winkel fischte (55.) und Joris Scherbath, der nur knapp daneben zielte (88.). „Unter dem Strich ist der Sieg von Kilia natürlich verdient. Wir haben die entscheidenden Fehler gemacht, und wenn man die gegen diese Qualität macht, dann kann man nicht gewinnen. Allerdings hatte Kilia auch das Matchglück auf ihrer Seite“, resümierte Björn Sörensen.
TSV Bordesholm: Kröhnert – Groth (87. Scherbath), Alexander Meyerfeldt, Bräunling, Stegner (67. Gerst) – Ostermann, Bandholt, Musci, Spohn – Klimmek, Lucht.
Trainer: Björn Sörensen.
FC Kilia Kiel: Kornath – Ramo, Foit, Harder, Ayyildiz (80. Lawson-Body) – Warncke (80. Meshekrani), Alt, Yazgan (83. Wüllner), Petrick – Jakubowski (83. Yildirimer), Seidel.
Trainer: Nicola Soranno.
Schiedsrichter: Marcel Colmorgen (Eintracht Groß Grönau).
Assistenten: Max Rosenthal, Sebastian Kück.
Tore: 0:1 Jakubowski (7.), 0:2, 0:3 Yazgan (16., 22.), 0:4 Jakubowski (41.), 1:4 Musci (43.).
Zuschauer: 490.
Besondere Vorkommnisse: Schiedsrichter Colmorgen musste in der 75. Minute verletzt raus. Max Rosenthal übernahm, Per Roloff assistierte.