Chefcoach Markus Wichmann (li.) und Leif Hahn aus dem Trainerteam des Heider SV haben fast die Qual der Wahl im Pokal bei Frisia. © 2025 Volker Schlichting
Es ist das Duell, dem die fußballbegeisterte Westküste seit Wochen entgegenfiebert. Der SV Frisia 03 Risum-Lindholm empfängt im SHFV-LOTTO-Pokal-Achtelfinale den Heider SV. Am Mittwoch ist es nun endlich so weit: Um 19.00 Uhr wird das Spiel im Heiko-Nissen-Stadion in Lindholm angepfiffen. Für beide Mannschaften ist es das erste Pflichtspiel der neuen Saison und zugleich richtungsweisend, wohin die Reise sportlich gehen könnte.
Vor drei Jahren kreuzten beide Mannschaften in der Oberliga noch die Klingen. Das Hinspiel in Heide konnten die Dithmarscher mehr als deutlich mit 9:0 zu ihren Gunsten entscheiden. Im Rückspiel nahm Frisia beim 4:1-Heimerfolg erfolgreich Revanche. Nun heißt es wieder Nordfriesen gegen Dithmarscher beim Westküstenkracher.
Kurz vor dem Spiel erreichte Youkick Frisias Kapitän Marvin Bruhn, der sich – genau wie seine Mannschaftskollegen – sehr auf das Kräftemessen mit dem Heider SV freut, zu einem kurzen Gespräch.
Moin Marvin, welche Bedeutung hat für euch das Pokalspiel gegen den Heider SV?
„Das Pokalspiel ist für uns natürlich ein absolutes Highlight. Es ist nicht selbstverständlich, im Landespokal zu stehen, und genau das wollen wir auch zeigen. Wir wollen für eine Überraschung sorgen und natürlich gerne in die nächste Runde einziehen. Gleichzeitig ist es für uns ein echter Härtetest nach den bisherigen Testspielen – perfekt, um uns auf die spielstarken Gegner in der Liga vorzubereiten.“
Wie bewertest du eure Chancen auf eine Überraschung?
„Klar – auf dem Papier sind wir der Underdog, da gibt’s keine zwei Meinungen. Aber im Pokal ist immer alles möglich. Wir spielen zu Hause, über 90 Minuten – wenn wir es schaffen, hinten möglichst lange die Null zu halten und vorne unsere Qualität auf den Platz zu bringen, dann kann es auch mal den berühmten Nadelstich geben. Heide ist Favorit, keine Frage – aber ich sehe uns nicht chancenlos.“

Wie schätzt du den Heider SV aktuell ein?
„Der Heider SV war schon zu Oberliga-Zeiten immer eine der Top-Mannschaften, die Nummer 1 an der Westküste – körperlich präsent, kopfballstark, zielstrebig nach vorne. Gleichzeitig haben sie auch technisch versierte Spieler und agieren sehr geschlossen als Team. Ich habe das Gefühl, dass sie sich noch einmal gezielt verstärkt haben – für mich sind sie eine der stärksten Mannschaften in Schleswig-Holstein.“
Wie stellt sich bei euch derzeit die personelle Situation dar?
„Wie in jeder Vorbereitung gibt’s ein paar kleinere Blessuren, aber insgesamt sind wir ordentlich aufgestellt. Unser Stürmer Finn Kalisch hat leider einen kleinen Rückschlag erlitten, und der Abgang von Tobias Zuth wiegt natürlich schwer. Aber das versuchen wir als Kollektiv aufzufangen – und ich glaube, das gelingt uns ganz gut.“
Heider SV startet mit viel positiver Energie in den Landespokal
Der Heider SV sorgte in der letzten Woche mit der Verpflichtung von Ex-St.-Pauli-Spieler Christopher Buchtmann wieder einmal für positive Schlagzeilen und neue Euphorie unter den zahlreichen Anhängern des Dithmarscher Traditionsklubs – nach dem so knapp verpassten Aufstieg in die Regionalliga.
Auch die Auftritte in den ersten Testspielen waren durchaus ansprechend. Am letzten Samstag konnte auch das Blitzturnier in Büsum gegen unterklassige Mannschaften gewonnen werden.
Heides Trainer Markus Wichmann optimistisch
„Wir freuen uns, dass es endlich losgeht – mit den richtigen Spielen, in denen es um etwas geht. Mit Lindholm erwartet uns im Landespokal ein gutes, knackiges Los. Ein guter Gegner, wie ich glaube: sehr laufstark und zweikampfstark. Das haben wir in der Oberligasaison schon einmal zu spüren bekommen – in Lindholm auf dem kleinen Platz. Die werden uns nichts herschenken. Wir werden alles investieren müssen, um erfolgreich zu sein. Wir wollen weiterkommen, das ist keine Frage. Die Jungs sind gut drauf. Wir trainieren seit drei Wochen richtig gut. Die Abläufe stimmen natürlich noch nicht alle – zu diesem Zeitpunkt der Vorbereitung ist das aber ganz normal“, sieht Trainer Markus Wichmann der Aufgabe dennoch optimistisch entgegen.

Ähnlich äußerte sich auch Heides Geschäftsführer Hannes Nissen vor dem Westküstenkracher: „Wir werden auf eine sehr motivierte und körperbetonte Mannschaft aus Nordfriesland treffen, die uns nichts schenken wird. Frisia wird in jeden Zweikampf gehen – da müssen wir in der Lage sein, uns zu wehren. Wir müssen Laufbereitschaft zeigen, wollen aber auch fußballerische Akzente setzen. Wir haben intensiv und gut trainiert. Daher haben wir allen Grund zum Optimismus.“
Thomsen zurück – Harms und Reimers mit Blessuren
Mit Mathis Harms und Thede Reimers haben zwei wichtige Spieler beim Blitzturnier in Büsum leichte Blessuren davongetragen. Ihr Einsatz ist zumindest fraglich. Dafür kam Torhüter Christopher Thomsen nach seiner Verletzung in Büsum bereits wieder zu Einsatzzeiten. Auf dem Wege der Besserung befinden sich Marvin Wolf und Luca Wichmann. Nach seinem Kreuzbandriss muss der Heider SV noch bis Weihnachten auf Jan Wansiedler verzichten.
Christopher Buchtmann braucht noch Zeit
Auch Neuzugang Christopher Buchtmann wird bei der Partie in Lindholm noch nicht dem Kader angehören. „Er wird noch seine Zeit brauchen, bis er voll in den Spielbetrieb einsteigen kann. Er hat in Oldenburg zwar schon trainiert – es ist aber immer noch etwas anderes. Nach der Pause, die er ja auch hatte, wird es wohl noch zwei bis drei Wochen dauern, bis er mit von der Partie ist“, sagte Trainer Markus Wichmann.
Geleitet wird das Spiel von Hauke Moje vom Osterrönfelder TSV. Ihm zur Seite stehen Tim Jeschkeit und Jesper Rieckmann.