Kjell Jordt (am Ball) und der SC Weiche Flensburg 08 II können das Kunsttsück aus dem Hinspiel nicht wiederholen. @ 2024 Ismail Yesilyurt
Die Begegnung gegen den Tabellendritten RB Obere Treene beginnt für die zweite Mannschaft des SC Weiche Flensburg 08 gleich mit einem Handicap. In der 3. Minute muss 08-Keeper Phil Buck nach einer Notbremse gegen Nico Empen sein Gehäuse vorzeitig verlassen. Ein Rückpass von Stürmer Jonas Kabus gerät zu kurz, sodass Buck Kopf und Kragen riskieren muss. „Er kommt einen Tick zu spät, trifft aber Ball und dann Gegner. Der Schiedsrichter entscheidet sich für Rot. Muss man akzeptieren“, erklärte Weiches Cheftrainer Dimitry Kehl.
Individuelle Fehler bringen frühen 0:3-Rückstand
Trotz Unterzahl sind die Gastgeber gut im Spiel, aber individuelle Fehler leiten die Flensburger schnell auf die Verliererstraße weiter. Nach nur 26 Minuten liegt der Tabellensechste mit 0:3 hoffnungslos zurück. Das scheint so zu sein aufgrund der Voraussetzungen für die weiteren Minuten.
„Dann war das gegessen“
„Dann war das gegessen“, sagte Kehl, dessen Team aber mit dem schön hrausgespielten 1:3 noch einmal einen Appetitanreger bekommt. Eine zweite Chance zum 2:3 lässt die Heimelf vor dem Gang in die Kabine noch liegen. Nach der Halbzeitpause überstehen die Gastgeber zunächst ihre wilde und unorganisierte Phase und später die RB-Konter bei einer Handvoll an Hochkarätern der Gäste ohne Schaden und setzen im weiteren Verlauf immer mehr Akzente.
Starke zweite Weicher Hälfte bleibt unbelohnt
„Also ein Punkt, dann hätte ich gesagt: Okay, war zwar scheiße zu Anfang, aber wir nehmen am Ende einen Punkt mit gegen so eine erfahrene Mannschaft“, erwartet der Flensburger Coach, der mit seinem Team aktuell einen sicheren Mittelfeldplatz einnimmt, in den letzten sechs Spielen personell ein stark verändertes Gesicht. Alle 12 U19-Kicker, die in der Landesliga Schleswig eingesetzt werden und im Kader sind, sollen die abstiegsgefährdete A-Jugend in der Oberliga zum Klassenerhalt führen. „Ich finde, wir waren fußballerisch besser und haben ein gutes Spiel gemacht. Leider ist uns das 3. Tor nicht gelungen. Punkt wäre verdient gewesen“, lautete das Fazit von Dimitry Kehl, bei dem kurz vor dem Spiel Mads Nielsen noch absagen musste.
RB-Trainer Dogan Göndüz zufrieden, aber nicht ohne Kritik
„Wir hatten noch eine Rechnung offen mit Weiche 08 aus dem Hinspiel. Die Jungs waren hochmotiviert“, erinnerte sich RB-Trainer Dogan Göndüz noch an die Partie aus dem Oktober, als Weiche damals in Unterzahl seine Führung ausbaute. Nach der roten Karte switcht Göndüz auf ein Spiel mit zwei Spitzen in ein 3-2-3-2-System bei herrlichem Wetter im Flensburger Stadion und sieht einen Traumlupfer von Lars Ole Puttins aus etwas mehr als 30 Metern zum 1:0. Etwas unerklärlich war für Göndüz die passive Art seines Teams nach dem 0:3. An ihr Laissez-faire knüpfen die Gäste auch in der zweiten Halbzeit an. Das und die vor allem im zweiten Abschnitt kläglich vergebenen klaren Chancen sind die beiden einzigen Kritikpunkte des RB-Sportlehrers.
„Unterm Strich 3:2 meiner Meinung nach verdient gewonnen. Auch wenn 2. Halbzeit Weiche so ein bisschen überlegen war. Uns ein bisschen eingeschnürt hat die letzte Viertelstunde“, lässt das Göndüz-Team gegen den pressenden und topfitten Gegner jedoch nicht allzu viele nennenswerten Möglichkeiten zu.
Stimme zum Spiel
SC Weiche Flensburg 08 II: Buck – Darboe, Sarr (73. Attisso), Husagic – Theo Fritze, Jurk (65. Avdic), Shahid (88. Inacu), Jordt – Genta (4. Boysen), Kabus, Matos (80. Simon Waskowiak).
Trainer: Dimitry Kehl.
RB Obere Treene: Helmer – Spoth (65. Groht), Zymeraj, Lorenzen, Hassanoglou (65. Galvan) – Thomsen, Holtze – Bajrami (76. Pasiecznik), Melfsen (73. Siercks), Puttins (90./+2 Potratz) – Empen.
Trainer: Dogan Göndüz.
SR: Bozidar Macic (Eckernförder SV).
Ass.: Benjamin Hord, Dr. Carsten Füg.
Z.: 82.
Rote Karte: Phil Buck (3., Weiche).
Gelb-Rote Karte: Janos Holtze (72., RB Obere Treene).
Tore: 0:1 Lars Ole Puttins (13.), 0:2 Manuel Lorenzen (18.), 0:3 Nico Empen (26.), 1:3 Diogo Matos (36.), 2:3 Jonas Kabus (72., FE).