Unglückliches 1:2 in Eckernförde – Schwimmt Eidertal letzter Strohhalm weg?

von Ismail Yesilyurt

Das Elfmeter-Tor von Tobias Foelster (SpVg Eidertal Molfsee), der den Ball von Luc Justen (Eckernförder SV) erobern möchte, kommt zu spät (Szene aus dem Hinspiel). © 2024 Ismail Yesilyurt


War das der letzte Strohhalm für die SpVg Eidertal Molfsee beim Kampf um den Klassenerhalt? Nach dem 1:2 im überaus wichtigen 6-Punkte-Spiel beim Eckernförder SV benötigt der Aufsteiger eigentlich schon übernatürliche Kräfte und viel Fortune, um in den letzten vier Spielen den Abstieg abzuwenden und somit das rettende Ufer zu erreichen. Zwar sind im Restprogramm mit dem TSB Flensburg, MTSV Hohenwestedt und Oldenburger SV noch 3 Kandidaten aus der Abstiegsregion dabei, aber ob mit dem letzten Punktspiel in der Flens-Oberliga gegen den Aufstiegsaspiranten Heider die 6 Punkte auf den ersten momentan regulären Nichtabstiegsplatz wettgemacht werden können?

Eidertaler Kampfgeist bleibt ungebrochen

„Also abschenken werden wir absolut gar nichts. Sobald da alles rechnerisch noch was möglich ist, werden wir daran glauben. Allerdings werden wir jedes Spiel einzeln nehmen und das versuchen zu gewinnen. Und am Ende gucken, was bei rausspringt“, hängt das Schicksal der Elf von Patrick Herrmann nicht nur vom eigenen Erfolg, sondern auch von mehreren vom Tabellenvorletzten nicht beeinflussbaren Faktoren ab.

Team von Maik Haberlag stoppt freien Fall

Der Eckernförder SV, der auch das Hinspiel 2:1 gewann, dagegen kann etwas aufatmen. Den freien Fall, verursacht durch 7 Spiele in Folge ohne einen Sieg, kann die Elf von Cheftrainer Maik Haberlag stoppen. Mit dem Erfolg halten die Eckernförder den Konkurrenten (23 Punkte), der nach dem letzten Sieg vom 9. November 2024 mit 2:1 beim VfB Lübeck II seit 9 Partien (inklusive dem ESV-Spiel) sehnsüchtig auf den 7. Saisonerfolg wartet, auf Abstand. Mit 32 Punkten ist der ESV jedoch auf Platz 7 noch weit entfernt – aufgrund des dicht besiedelten Mittelfeldes – von einer ruhigen Saison zu sprechen. Aufgrund von bis zu 6 möglichen Absteigern wird das Zittern bei vielen Teams bis zum Saisonende anhalten.

Erste Hälfte kostet Eidertal das Spiel

Zum Spiel: Das verlieren die Gäste eindeutig in der ersten Hälfte. Der schnelle Rückstand in der ersten Minute, infolge eines langen Balls wird der Elfmeterschütze von Keeper Mika Mohr gefoult, tangiert die Psyche der Eidertaler in keinster Weise. Der Gastgeber dagegen scheint trotz des erfolgreichen Frühstarts aufgrund der vorliegenden Ergebniskrise noch Zweifel zu haben.

Der gefoulte Ömer Dagtekin (am Ball, Eckernförder SV) schießt den Elfmeter selbst (Szene aus dem Hinspiel). © 2024 Ismail Yesilyurt
Der gefoulte Ömer Dagtekin (am Ball, Eckernförder SV) schießt den Elfmeter selbst (Szene aus dem Hinspiel). © 2024 Ismail Yesilyurt

Und täglich grüßt das Murmeltier“

„Und täglich grüßt das Murmeltier“, fasste Herrmann das Spiel zusammen, „wir machen echt ein gutes Spiel. Leider recht schnell mit einem Elfmeter in Rückstand geraten. Und haben dann Chancen, locker das 3:1, 4:1 zu machen sogar.“ Doch die Möglichkeiten, u. a. durch Makar Mynzu, Luca Aouci und Louis Schütt, bleiben ungenutzt. Pfosten- und Lattentreffer sind in der starken ersten Hälfte auch dabei. Involviert auch ESV-Torwart Lauritz Sievers und David Wagner, die einen Gegentreffer verhindern.

„Also muss man schon sagen, es hätte 1:1, mit Pech sogar 2:1 für die stehen können. Da haben wir ein bisschen Glück gehabt“, berichtete Maik Haberlag.

ESV hat mehr Körner – David Wagner erhöht auf 2:0

Der ESV-Coach ordnete den zweiten Spielabschnitt in „Mittelfeldgeplänkel“ und „nichts Wildes“ ein. Die Gäste können ihr gutes und hohes Niveau nicht halten, das durch schwindende Kräfte beeinflusst wird. Der Eckernförder SV bleibt indes konstant in einem für beide Seiten sehr anstrengenden Duell und macht mit dem 2:0 alles klar. Leon Apitz spielt einen Ball auf David Wagner, der klug den Abschluss findet.

Was tun als Trainer in einer Lage, in der sich Cheftrainer Patrick Herrmann und Co Nedim Hasanbegovic mit der SpVg Eidertal Molfsee befinden? © 2024 Ismail Yesilyurt
Was tun als Trainer in einer Lage, in der sich Cheftrainer Patrick Herrmann und Co Nedim Hasanbegovic mit der SpVg Eidertal Molfsee befinden? © 2024 Ismail Yesilyurt

„Kompliment an die Mannschaft. Es ist ja nicht leicht. Heute hat einfach die Bank plus die erste Elf sozusagen gewonnen. Wir konnten nachlegen. Und das konnte ich seit langem nicht mehr. Jeder hat seine Rolle auch angenommen. Wenn wir das jetzt die nächsten sechs Spiele so durchziehen, dann könnte es nur noch eine richtig geile Saison werden“, ist in der Rechnung von Maik Haberlag neben noch vier Punktspielen ein mögliches Finale im Kreispokal inkludiert.

Stimmen zum Spiel

Patrick Herrmann (Trainer SpVg Eidertal Molfsee)
Maik Haberlag (Trainer Eckernförder SV)

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