Übersicht LL SL: Altenholz mit Horror-Finish in Husum

von Ismail Yesilyurt

Hinspiel am 30. März geht mit 4:2 an Carl Justus Leip (vorne) und Altenholz, das Rückspiel mit 3:1 an Raghib Hasan (hinten) und Husum. © 2024 Ismail Yesilyurt


Der Osterrönfelder TSV hat im Abstiegskampf mit einem 2:1-Sieg bei Slesvig IF wichtige Punkte geholt und den direkten Abstiegsplatz verlassen. Einen verdienten Punkt holt die formstarke Frisia aus Risum-Lindholm beim TSV Kropp. Spannend geht es in Fleckeby zu. Eidertal führt schon mit 4:0 bis zur 74. Minute und muss dann lange um einen Sieg zittern. Ein überraschendes Ergebnis gibt es in Rotenhof, wo der TuS 2024 zum ersten Mal Punkte lassen muss nach dem 2:2 gegen IF Stjernen Flensborg. Kurz vor dem Saisonende gibt es in Dörpum noch einen Trainerwechsel, nachdem die Nordfriesen nun nach schlechten Ergebnissen bis auf einen Punkt auf den Relegationsplatz nach unten durchgereicht worden sind.

Der TSV Friedrichsberg, der weiterhin jenseits von Gut und Böse in der Landesliga Schleswig ist, kann in Dörpum endlich aus dem Rhythmus raus, nach dem die Elf von Henning Stüber seit dem Restart der Saison tanzt. Einem Sieg folgte immer eine Niederlage. Die Aufgabe, das zu beenden, gelang nun beim in Abstiegsnot geratenen SV Dörpum. Einem Sieg zuletzt gegen Slesvig IF ließen die Friedrichsberger nun ein 4:2 folgen.

„In Dörpum ist es immer für Friedrichsberg schwer“, wusste TSV-Coach Henning Stüber, der mit einem nicht gut ausgestatteten Kader nach Nordfriesland gefahren war. Beim SV ist es wichtig, körperlich gegen zu halten. Das gelang den Gästen, die nach einer Traumflanke von Tim Schubert mit dem Außenrist durch einen Kopfball von Mats Hackenbeck das 1:0 erzielten.

Doch die Antwort der Gastgeber wartete nicht lange. Henrik Moellgaard erzielte mit seinem 14. Saisontreffer, wie später auch Thies Borchardt, das 1:1. Die Schleswiger verteidigen auch nach der Pause ordentlich, sind physisch voll dabei und fahren gute Konter, die ein 4:1 ermöglichen. In den restlichen drei Punktspielen verspricht Henning Stüber vollen Einsatz seines Teams. Am 22. Mai folgt dann das Saisonhighlight. Im Kreispokalfinale erwarten die Friedrichsberger zuhause den Oberligisten TSB Flensburg.

Beim SV Dörpum gibt es mit dem Friedrichsberg-Spiel einen Wechsel auf dem Cheftrainer-Posten. Im beiderseitigen Einvernehmen trennten sich Trainer Gunnar Clausen und der SV Dörpum. „Zuletzt fehlten die Ergebnisse und ich hatte auch gesundheitliche Probleme! Das zusammen hat uns gemeinsam dazu bewegt“, erklärte Clausen. Der bisherige Co-Trainer Serdar Iskender hat nun hauptverantwortlich den Trainerposten übernommen.

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Henning Stüber (Trainer TSV Friedrichsberg)

Der TSV Rantrum hat die Fährte auf den Relegationsplatz wieder aufgenommen. Nach dem 1:0-Sieg gegen den TSV Klausdorf kann die Truppe von Trainer Andreas Paltian am Vatertag mit einem Sieg gegen den Tabellenzweiten SpVg Eidertal zu diesem aufschließen. Wobei die Rantrumer schon ein Spiel mehr auf dem Konto haben.

Auch gegen den TSV Klausdorf bleiben die Nordfriesen zuhause weiterhin ungeschlagen und sind nach dem bereits feststehenden Oberliga-Aufsteiger TuS Rotenhof das zweitstärkste Heimteam, die mit 12 Gegentoren die wenigsten kassiert haben. Dabei entwickelt sich eine vom Kampf geprägte Begegnung, die Richtung Coin-Flip-Spiel tendiert.

Der TSV Klausdorf kann seine guten Chancen nicht verwerten. So z. B. nach einem Fehlpass von Gonne Hars. Doch Arne Harring bügelt den Fehler seines Torwarts mit einer Grätsche aus und kann damit Hars vor einer schlaflosen Nacht bewahren. Kurz vor der Pause ist Marc Schwabe fast alleine durch, aber Marvin Theede rettet grandios mit einem Tackling.

Dem besten Spieler auf dem Platz gelingt auch das Golden Goal. Nachdem Klausdorfs Keeper Christian Gutsmann eine Großchance der Heimelf stark abgewehrt hatte, braucht Theede nur noch einzuköpfen. Gutsmann klärt auch in der 88. Minute gegen den eingewechselten, neben Rasmus Wunderlich (16 Tore), zweiten Rantrumer Top-Torjäger Damian Krause (15) im Eins-gegen-eins.

Ein Ende mit Schrecken erlebt der TSV Altenholz beim Husumer SV. Der Tabellenachte führt bis zur letzten Minute der regulären Spielzeit verdient mit 1:0 und verliert noch 1:3 gegen den Tabellenvorletzten.

Zunächst läuft alles wunschgemäß für die Randkieler. „Jedes Mal, wenn wir es aus dem Ballbesitz aus der Ordnung rausgespielt haben, haben wir in meinen Augen auch vernünftige Lösungen gefunden“, stehen die Altenholzer im ersten Abschnitt vor dem 1:0. Das kurz vor der Halbzeit fällt. Nach einem Freistoß von halblinks wird der erste Ball vom Torwart Michael Schmidt abgewehrt, aber Jonas Schäfer weiß, wo ein Goalgetter in solchen Szene stehen muss und trifft aus dem Torraum heraus zum verdienten 1:0-Pausenstand.

Nach der Pause plätschert das Spiel vor sich hin. „Wir haben die letzte Konsequenz vermissen lassen. Sowohl mit dem Ball als auch gegen den Ball“, ist Frederick Asmussen mit der Spielleitung des Schiedsrichter-Gespanns nicht einverstanden, die einer einer Schlüsselszene ein Tor von Jonas Tor nicht erkennen. „Wo wir Jonas Schäfer tief schicken aus dem Mittelfeldmit einem Chipball. Und er ihn reinmacht Unterkante Latte. Und dann macht er ihn rein. Aber der Assistent war leider nicht auf der Höhe und hat nicht gesehen, dass der Ball im Tor war. Ja, in meinen Augen war das mindestens ein halber Meter, wo der Ball drin war“, beschreibt Asmussen. So kann der Husumer SV die Altenholzer Abwehrkette zwei Mal überrumpeln. Der 3:1 erzielt die Heimelf, nachdem der Gast alle seine Pforten geöffnet hatte, um das 2:2 zu erreichen.

„War ein Arbeitssieg. Muss ich ganz ehrlich sagen, Kein hohes Niveau. Von beiden Mannschaften nicht. Wir haben dann noch einmal zulegen können in den letzten 6 Minuten“, hofft Husums Cheftrainer Wolfgang Empen nach dem 6. Saisonsieg auf ein Wunder, um den Abstieg zu entrinnen. „Wir haben ein bisschen Selbstvertrauen gesammelt und müssen nun nachlegen.“ Dazu bedarf es aber 12 Punkten aus den letzten vier Spielen. Am Mittwoch bei der direkt vor dem Husumer SV platzierten SG Eckernförde/Fleckeby wird sich im Nachholspiel dann zeigen, ob der Landesliga-Zug ohne den HSV abfährt.

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Frederick Asmussen (Trainer TSV Altenholz)

Der TuS Rotenhof steht zwischendurch nach dem 1:1 kurz vor der ersten Niederlage in dieser Saison, kassiert dann aber nach einer 2:1-Führung in der Nachspielzeit den Ausgleich gegen IF Stjernen Flensborg. Damit bleibt die Elf von Hermi Lausen in bisher 28 Punktspielen ungeschlagen und holte 2024 in 13 Partien 37 Punkte. Fast alles Siegen, eben bis auf dieses 2:2 gegen IF Stjernen, die man im Hinspiel am 30. März mit 4:2 besiegt hatte.

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Marco Jannsen (Trainer IF Stjernen Flensborg)
Hermi Lausen (Trainer TuS Rotenhof)

Uiuiui, das wäre fast ins Auge gegangen! „Wir müssen schluss- und letztendlich sehen, dass wir die drei Punkte mit nach Hause nehmen konnten, dass wir mit einem blauen Auge davon gekommen sind“, kommentierte Michael Rohwedder, Trainer der SpVg Eidertal Molfsee, den knappen 4:3-Sieg beim abstiegsbedrohten Aufsteiger SG Eckernförde/Fleckeby.

Als Nico Bruns in der 54. Minute einen Foulelfmeter für den Tabellenzweiten zum 4:0 verwandelt, denkt niemand im Geringsten daran, dass es hier noch einmal spannend werden soll. Zunächst kontrollieren die Gäste weiterhin das Spielgeschehen. Aber nach dem 1:4 durch einen unnötigen Foulelfmeter, sicher eingeschossen von Nic Behrens, geht es schon langsam los. „Spätestens nach dem 2:4 fing es dann offensichtlich an, in den Köpfen unser Jungs zu arbeiten“, bemerkte Rohwedder, der im Sommer die Zusammenarbeit mit der SpVg Eidertal Molfsee beenden wird,

Nach dem 3:4 ist die Gemeinde aus dem Kieler https://youkick.de/spvg-eidertal-molfsee-und-cheftrainer-beenden-zusammenarbeit-im-sommer/Südrand dann völlig aus dem Fahrwasser. Aufgrund einer langen Nachspielzeit muss Eidertal noch bange Minuten überstehen. Die Heimelf drückt und hat auch noch Möglichkeiten zum 4:4. Die aussichtsreichste in der regulären letzten Minute. Nach einer Vorarbeit von Luca Bertermann kommt Henrick Paulsen jedoch einen Schritt zu spät.

Das Spiel hatte die SG aber nicht in der Schlussphase verloren. Vor allem die Startphase beider Spielhälften verschläft die Auswahl von Coach Christian Jorrens. „Nach 5 Minuten liegen wir 0:2 hinten. War natürlich unser ganzer Matchplan hinüber und wir laufen hinterher“, machte sich die Verunsicherung ob der prekären Tabellenposition und schnellen Gegentreffer bemerkbar. Eidertal kontrolliert fortan nach dem 2:0 mit viel Spielfreude und Ballbesitz die Begegnung. Die letzten 20 Minuten inklusive der Nachspielzeit gehören jedoch den Platzherren. Ein Happy-End gibt es schließlich nicht.

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Michael Rohwedder (Trainer SpVg Eidertal Molfsee)
Christian Jorrens (Trainer SG Eckernförde-Fleckeby)

„Gerechtes Ergebnis glaube ich. Also, das Spiel hatte heute keinen Sieger verdient“, bewertete Dennis Usadel das torlose Unentschieden. Von einem guten 0:0 wollte der Trainer des TSV Kropp nicht sprechen. Dazu fehlten in vielen Bereichen noch die letzten Prozente beim Tabellendritten aus Kropp und den vier Plätze weiter hinten sitzenden SV Frisia Risum-Lindholm. Sowie auch mehr Torchancne als die ca 3 bis 4 für den TSV und 2 bis 3 für Frisia.

Thies Bütow (re.) und der TSV Kropp spielen zum 12. Mal zu Null. © 2023 Ismail Yesilyurt
Thies Bütow (re.) und der TSV Kropp spielen zum 12. Mal zu Null. © 2023 Ismail Yesilyurt

„Mehr war heute einfach nicht drin auf beiden Seiten. Das Wetter so ein bisschen dazu beigetragen, dass es ein müder Kick war“, bekam der Kropper Übungsleiter an der Seitenlinie ein bisschen Bräune im Gesicht ab. Die beste Möglichkeit für den TSV Kropp gab knapp eine Viertelstunde vor dem Abpfiff. Bjarne Kuhn strebt schräg alleine auf das Tor der Nordfriesen zu. Torwart Bjarne Hansen lässt den Ball abklatschen, jedoch kommt Thies Bütow einen Tick zu spät gegen Abwehrspieler, um abzustauben.

Bemerkenswert: Der TSV Kropp spielt das 12. Mal zu Null in dieser Saison und das gefällt Dennis Usadel sehr.

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Dennis Usadel (Trainer TSV Kropp)

Der Osterrönfelder TSV hat rechtzeitig im Abstiegskampf seinen Lauf gestartet. Aus einer schwierigen Lage berfreite sich die Mannschaft von Maik Gabriel mit 9 Punkten aus 4 Spielen und hat auf dem aktuellen Relegationsplatz noch einige Optionen auf den sicheren Klassenerhalt.

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Maik Gabriel (Trainer Osterrönfelder TSV)

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