Blondschopf Finn Wirlmann (Holstein Kiel II) köpft gleich zum 3:0-Endstand ein. © 2025 Ismail Yesilyurt
Entscheidung schon vor der Pause
Am Ende stand ein klarer 3:0-Erfolg in der Oberliga Schleswig-Holstein für Holstein Kiel II gegen den SV Preußen 09 Reinfeld. Der Grundstein für den Sieg wurde bereits im ersten Durchgang gelegt, ehe die zweite Hälfte mehr von Spielkontrolle durch Holstein Kiel geprägt war. Die Tore für den Regionalliga-Absteiger erzielten Louis Köster per Foulelfmeter (25.), Hamza Muqaj im Nachschuss des zweiten Foulelfmeters und Finn Wirlmann, dem mit einem Kopfball (35.) nach langer Verletzungspause ein gelungener Einstand gelang.
Weiße-Elf startet mit Tempo
Die Gastgeber beginnen in der Arena im Citti-Fußball-Park, wie man es von den Störchen in den vorangegangenen drei Punktspielen gewohnt war: mit viel Tempo in den Aktionen und beim starken Anlaufen. Beim eigenen Ballbesitz werden die Flügel konsequent besetzt und auch bespielt.
Reinfeld verteidigt zunächst stabil
Die Anspiele auf die Außenpositionen erfolgen stets im letzten Drittel in der gegnerischen Hälfte und im vorletzten Schritt auf das Gehäuse der Reinfelder. So soll ein rechtzeitiges Zustellen der Ballseite umgangen werden.

Preußen Reinfeld hält als klarer Außenseiter zunächst jedoch physisch stark dagegen, sodass die Defensive zunächst wenig wackelt. Aufgrund des kompakten Auftretens in einer tief stehenden Position in der eigenen Hälfte sind Aufenthalte im defensiven Holsteiner Territorium selten. Kiels Keeper Lio Rothenhagen hat außer zwei Ballkontakten lange Zeit keine weiteren Aufgaben zu erledigen.
Jannik Schmalbach mit einziger Preußen-Cahnce
Die einzige Chance haben die Preußen knapp fünf Minuten vor dem Seitenwechsel. Nach einem Eckball von der linken Seite bugsiert Jannik Schmalfeld den Ball volley knapp am rechten Pfosten vorbei (39.). Die erste nennenswerte Möglichkeit für die Gastgeber gab es nach 17 Minuten: Jorden Winter zirkelt aus spitzem Winkel am langen Pfosten vorbei. Nach und nach wurde das dominante Weiße-Team zwingender und zielstrebiger.
Drei Treffer nach drei Ecken
Hilfreich dabei: Eckbälle, durch die alle drei Tore fallen. Bei der ersten wird der aufgerückte Innenverteidiger Malte Petersen von Leon Nagorny im Torraum zu Fall gebracht. Keine eindeutige Sache aus näherer Sicht mit Tendenz zur Schwalbe. Aber Schiedsrichter Jannik Romahn zögerte nicht lange mit seinem Pfiff.
Den fälligen Strafstoß verwandelt Köster sicher rechts unten (25.) zu seinem 6. Saisontor.
Hamze Muqaj verwandelt Elfmeter im Nachschuss
Die Kieler bleiben dran. Nach einem Eckball prüfte Petersen mit einem Flugkopfball Keeper Matthies Meyer. Den abgewehrten Ball bekamen die Reinfelder nicht aus der Gefahrenzone. Jannik Schmalfeld stürzt in Köster hinein – Elfmeter.
Den setzt Hamza Muqaj zunächst an den Innenpfosten, ist aber im Nachsetzen erfolgreich. Da Keeper Meyer den Pfostenball noch berührte, gibt es keinen indirekten Freistoß für die Gäste.
Auch dem 3:0 liegt ein Eckstoß zugrunde. Nachdem zwei Mitspieler – Malte Petersen mit einem Flugkopfball und Ikem Ugoh aus kurzer Entfernung – beim Abschluss innerhalb weniger Augenblicke nicht erfolgreich sind, ist der schnell handelnde Finn Wirlmann der lachende Dritte. „Es war etwas Besonderes für mich, nach über einem Jahr wieder auf dem Platz zu stehen. Dass es mit einem Tor und dem Sieg gekrönt wurde, ist natürlich das i-Tüpfelchen. Es war schön zu sehen, wie sich die Mannschaft mit mir gefreut hat“, äußerte sich Wirlmann auf der Holstein-Webseite.
Ikem Ugoh verpasst das 4:0
Das 4:0 kurz vor dem Seitenwechsel verpasste Ikem Ugoh, der bei einem flachen Abstoß der Reinfelder zum Spielaufbau aus der Defensive stark antizipiert und plötzlich frei vor Meyer auftaucht. Doch der bewahrt seine Mannschaft vor weiterem Unheil.

Souveräne Kontrolle von Holstein Kiel
Auch in der zweiten Halbzeit beherrschen die Holsteiner weiterhin die Szenerie, haben aber nicht mehr den großen Appetit in der Offensive wie in den ersten 45 Minuten. Mit einem überlegenen Auftritt beenden die Hausherren nach zwei Abseitstoren und weiteren Gelegenheiten mit einem hochverdienten 3:0 den 4. Spieltag am Samstagnachmittag.

„Wir haben von Anfang an versucht, Tempo in unser Spiel zu bekommen. Wir hatten eine hohe Ballsicherheit, das hat mir gut gefallen. Wir haben die notwendige Seriosität über das gesamte Spiel an den Tag gelegt und hätten mit unseren Chancen noch mehr Tore erzielen können“, reflektierte Störche-Coach Willi Weiße in seinem Statement auf der Holstein-Homepage.
Holstein Kiel II: Rothenhagen – Boelter, Ottilinger, Wirlmann (46. Medlin), Petersen, Parduzi (64. Jamil) – Muqaj, Ugoh (74. Koc) – Winter (80. Meyer), Köster (64. Kulikas), Prasse.
Trainer: Willi Weiße.
SV Preußen Reinfeld: Meyer – Pirch, Treichel, Becker, Krück – Schmalfeld (72. Yussef), Nagorny – Schewe (72. Vogel), Schlatow (46. Beck), Kaben (60. Ejleh) – Frers (46. Henk).
Trainer: Pascal Lorenz.
SR: Jannik Romahn (SV Hemmingstedt).
Ass.: Jannes Flaszynski, Maik Tams.
Zs.: 129.
Tore: 1:0 Louis Köster (26./ FE), 2:0 Hamze Muqaj (32.), 3:0 Finn Wirlmann (35.).
